Kapitel 85

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Ich stehe von meinem Platz auf und gehe zu Yoongi rüber. Er beobachtet dabei jede meiner Bewegungen und lässt kein einziges mal seinen Augen von mir ab. Bei ihm angekommen, setzte ich mich vor ihn hin und nehme seine Hände in meine. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und auch meine Hände fangen an, etwas zu zittern vor Aufregung. Den verwirrten Blick von Yoongi ignoriere ich gekonnte und gucke Namjoon ein letztes mal an, der mir aber aufmunternd zunickt.

„Ich habe nachgedacht und-", ich halte inne und frage mich selbst, wie ich den Satz jetzt beenden soll, dass es nicht so klingt, als würde ich gerade mit ihm Schluss machen wollen. Ich sehe in seinen Augen, dass er gerade daran denkt und er hat Angst. Ich will meinen Satz gerade weiter führen, da unterbricht mich Jimin. „Du willst doch jetzt aber nicht ernsthaft mit ihm Schluss machen oder? Und das auch noch an seinem Geburtstag!", schreit er schon fast und ist sichtlich darüber empört. „Man, lass sie doch erst einmal ausreden.", meckert Namjoon ihn an und nickt mir zu, dass ich weiter reden soll.

„Wir haben darüber schon häufig gesprochen und ich glaube-", ich halte erneut inne. „Nein, ich weiß, dass ich dazu jetzt bereit bin.", beende ich dann meinen Satz. Jetzt guckt mich Yoongi etwas verwundert an. Er hat keine Ahnung worüber ich rede. Namjoon ist so lieb und reicht mir sein Handy, welches ich ihm nun hinhalte. „Du darfst unsere Beziehung öffentlich machen.", kläre ich ihn jetzt auf.

Er reißt seine Augen weit auf und guckt mich etwas entgeistert an, dann fängt er aber an breit zu lächeln. „Bist du dir da sicher?", fragt er mich, bevor er mir sein Handy abnimmt. „Ja.", sage ich und nicke. Die anderen wirken etwas enttäuscht von meinen ‚Geschenk', aber das kommt ja noch. Ich merke, dass Yoongi überglücklich ist, aber hält sich noch zurück.

„Hat das irgendein Hacken?", fragt er mich plötzlich und guckt mich mit einem leicht strengen Blick an. Ich beiße mir verlegen auf die Unterlippe. Eigentlich ja. „Einen Hacken jetzt nicht unbedingt, aber einen Grund.", beantworte ich ihm seine Frage. Jetzt geht es ums Eingemachte. Vor Nervosität fange ich an, an meinen Händen herumzuspielen, was Yoongi natürlich nicht entgeht. Auffordernd guckt er mich an und verlangt nun von mir, ihm endlich den Grund dafür zu nennen.

Ich würde ihn jetzt gerne ärgern und das ganze noch weiter in die Länge ziehen, aber das wäre doch etwas zu gemein. Ich meine, er wartet da jetzt schon seit dem Frühstück drauf und ich platzt doch auch schon fast vor Aufregung. Ich will es ihm jetzt sagen und ich will seine Reaktion darauf sehen. Ich halte es einfach nicht mehr aus, er muss es jetzt erfahren.

„Ich komme mit auf Tour!", platzt es dann aus mir heraus und alle, außer Namjoon gucken mich perplex an, auch Yoongi. „Aber...", bekommt er nur raus, bevor er mir dann um den Hals fällt. Ich kann mich nicht mehr halten und falle mit dem Rücken auf dem Boden, was mir ein Lachen entzieht. Nun liegen Yoongi und ich also auf dem Boden. Seine Arme sind um mich geschlungen und seinen Kopf vergräbt er in meiner Schulter. Er drückt mich so doll, dass ich fast nicht mehr Atmen kann, aber auch nur fast.

Nach guten fünf Minuten löst er sich von mir und guckt mich an. Seine Augen glitzern und sind leicht rot. Weint er etwa? Ich öffne meinen Mund und will etwas sagen, aber kein Ton kommt raus. Kein einziger, als hätte mir jemand meine Stimme genommen. Er legt sanft eine Hand auf meine Wange und lächelt leicht, als plötzlich eine Träne sich auf seine Wange verirrt und diese sich ihren Weg nach unten bahnt. Ich hebe leicht meinen Arm und wische sie vorsichtig weg.

„Und was ist mit deiner Saison?", fragt mich Yoongi etwas besorgt. „Die gibt es auch noch nächstes Jahr.", sage ich mit einem schwachen Lächeln. Und keine Sekunde später spüre ich seine Lippen auf meinen. Er küsst mich liebevoll. Ich erwidere ihn sofort und genieße diesen Kuss regelrecht. Er ist so voller Gefühle, da fühle ich mich sofort auf Wolke sieben, wenn er mich so küsst.

Als er sich wieder von mir löst und mir tief in die Augen guckt, leuchten sie regelrecht. Sie funkeln und stahlen etwas unbeschreibliches aus. Und das nur wegen mir. Ich würde jetzt sagen, dass ich die glücklichste Person auf der ganzen Welt bin. Dieser Moment ist einfach nur perfekt. Besser geht nicht.

„Müssen wir nicht noch den Entertainment Bescheid geben?", fragt er mich unsicher, woraufhin ich nur mit dem Kopf schüttle. „Nein. Das habe ich alles schon geklärt.", sage ich stolz und lächle ihn breit an. Er sieht mich mit einem breiten Lächeln an und setzt sich dann wieder auf, sodass auch ich mich wieder normal hinsetzten kann. Als ich mich also wieder hinsetze, realisiere ich wieder, dass die Jungs ja auch noch da sind. Ups... Ich spüre, dass ich leicht rot anlaufe.

Viel Zeit bleibt mir aber auch nicht, da werde ich auch schon begeistert von J-Hope umarmt, danach folgen auch die anderen. „Du bist echt verrückt.", sagt Jin und umarmt mich auch einmal. „Als ob ich es mir entgehen lasse, meinen Freund und seine Freunde zu unterstützen.", antworte ich ihm lachend. „Das ist aber nicht selbstverständlich. Du verzichtest darauf, deinen Traum zu verwirklichen, nur um uns zu unterstützen.", sagt nun auch Jungkook. „Ihr wisst ja gar nicht, wie sehr ihr mir in der Zeit geholfen habt, wo ich jetzt schon bei euch bin.", entgegne ich ihm mit einem schwachen Lächeln.

„Sie gehört immer noch mir.", sagt Yoongi mit einem Schmollmund und zieht mich zu sich, das er sich an mich kuscheln kann. „Und sie bleibt auch deins.", antwortet Namjoon lachend und guckt mich dabei fröhlich an. Er hatte recht. Er wird sich sehr darüber freuen. Auch wenn es jetzt im Nachhinein mir unnötig erscheint, sich darüber sorgen zu machen, dass er es auch schlecht hätte auffassen können, bin ich froh darüber, es getan zu haben. So war die Freude darüber, dass er es gut aufnimmt um so größer.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now