Kapitel 24

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Als ich beim Park ankomme ist Lana schon da und wartet geduldig auf der Bank. Ich habe mich bei Namjoon fürs fahren bedankt und dann ist er auch schon wieder zurück gefahren. Er hat mir die Nummer von ihm und Jin aufgeschrieben, falls ich abgeholt werden möchte. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich aber nach Hause laufen.

„Hey Lana.", sage ich etwas verunsichert, als ich bei ihr bin. Ich weiß selbst nicht, warum ich jetzt so plötzlich unsicher bin. Sie guckt mich als erstes überrascht an, dann springt sie mir in die Arme. „Kiki!!!", schreit sie mir ins Ohr, woraufhin ich leicht lachen muss. „Wie geht es dir heute?", fragt sie mich besorgt und zeigt mir, dass wir gehen können. „Genauso wie gestern.", sage ich betrübt.

Ich habe Lana jedes einzelne Detail von gestern erzählt und sie hat mir einfach nur ruhig zugehört. Nachdem ich ihr erzählt habe, dass meine Eltern mich wirklich rausgeschmissen haben, guckt sie mich geschockt an. „Das hätte ich niemals von deinen Eltern erwartet. Und wo hast du denn heute Nacht geschlafen?", fragt sie dann. Genau vor der Frage hatte ich Angst. Ich schaue zu Boden und überlege, ob ich sie nicht doch anlügen sollte. „Jetzt denk dir keine Lüge aus und raus mit der Wahrheit. Ich weiß nur, dass du in einem Haus geschlafen hat. Junki wollte mir nicht mehr erzählen", sagt sie dann und stupst mir lachend in die Seite.

„Junki ist ja der Bruder von Suga....", fange ich langsam an. „Jaaa???", fragt sie langgezogen und will, dass ich fortfahre. „Nun ja, als ich ihm davon erzählt habe, hat er sofort seinen Bruder angerufen und jetzt wohne ich bei ihm und den Jungs...", erzähle ich zu Ende und versuche das so schnell zu sagen, dass sie es nicht versteht, vergebens.

Ich merke, dass sie sich echt zusammenreißen muss, damit sie nicht ausflippt und dafür bin ich ihr sehr dankbar. „Und das soll jetzt so schlimm sein?", fragt sie mich entsetzt. „Nein, aber was ist mit meinen Eltern? Was, wenn sie sich Sorgen um mich machen?", frage ich sie und Blick weiterhin zu Boden. „Das tun sie nicht, sonst hätten sie dich nicht gehen lassen.", sagt sie traurig zu mir und nimmt mich in den Arm.

Ich spüre wie mir wieder Tränen über die Wangen laufen. „Ich verstehe es einfach nicht, weißt du.", sage ich zu ihr und heule mich an ihrer Schulter aus. „Alles gut. Es wir alles gut.", sagt sie beruhigend und streichelt mir ruhig über den Rücken. Der bedrückende Schmerz in meiner Brust kehrt wieder.

Ich habe noch lange mit Lana darüber geredet und mir geht es ein bisschen besser. Wir sind mittags in ein Café gegangen und haben Kuchen gegessen, dort hat sie mich dann zu den Jungs ausgefragt, danach musste sie aber wieder nach Hause, sonst hätte ihre Mutter mitbekommen, dass sie weg war. Ihre Mutter war anscheinend den ganzen Vormittag und Mittag weg und sie konnte sich rausschleichen.

Als ich wieder beim Haus der Jungs ankomme ist es schon spät. Etwas kaputt gehe ich in das Haus rein und verschwinde auch schon wieder in mein Zimmer. Die Jungs sitzen bestimmt alle im Wohnzimmer oder so. Auf jeden Fall höre ich einige von ihnen laut lachen. Irgendwie macht mich das alles noch trauriger.

Ich meine, die Jungs müssen jetzt mit mir für unbegrenzte Zeit zusammen wohnen und ich bin im Moment in einem sehr instabilen emotionalen Zustand. Und wenn das alles an die Öffentlichkeit gekräht, haben sie die ganzen Medien am Hals und das alles nur wegen mir. Und was, wenn sie gar nicht wollten, dass ich bei ihnen einziehe und das nur war, weil Junki Suga drum gebeten hat? Ich will kein ungebetener Gast sein.

„Kiki? Bist du wieder da?", ruft mich jemand. Sie haben mich also doch gehört. „Ja ich bin in meinem Zimmer!", rufe ich zurück und komme aus meinem Zimmer raus. Ich gehe also zu den Jungs ins Wohnzimmer, die es sich um den Tisch vor dem Sofa gemütlich gemacht haben und essen zusammen. „Willst du dich nicht zu uns setzten?", fragt mich Jungkook und macht für mich etwas platz. Es wäre jetzt unhöflich nein zu sagen, also nicke ich stumm und setzte mich zwischen ihn und Suga. Ich nehme mir zwei Stäbchen und einen Topf Nudeln und fange an zu essen. Gott habe ich eine hunger!

„Langsam, wir haben noch genug.", sagt Jimin lachend und schiebt mir noch mehr hin. „Aber ich habe hunger.", sage ich mit vollem Mund und stopfe nochmal was nach. Nun müssen alle lachen. Ich muss bestimmt fürchterlich aussehen. Und wenn schon, sie haben mich ja schon in einem schlimmeren Zustand gesehen.

Die Jungs unterhalten sich fleißig und ich höre ihnen einfach nur zu, währen ich meine dritte Portion Nudeln esse und immer jeder mit meinen Gedanken wo anders bin. Es hat so seine Vorteile, den ganzen Tag nichts vernünftiges gegessen zu haben, dann muss ich nicht reden. Ehrlich gesagt habe ich auch ein bisschen Angst vor ihren Fragen. Ich weiß ja nicht, was sie fragen würden und was ich darauf antworten werde. Ich könnte mich dann so richtig in die Scheiße reiten.

Aber irgendwie tut es mir auch gut, hier bei den Jungs zu sitzen. Es bringt ein warmes Gefühl in mir hervor. Auch wenn ich mich bei ihnen noch etwas fremd fühle, so fühle ich mich hier auch sicher und geborgen. Das entspannt mich etwas.

„Hast du denn gut geschlafen Kiki?", fragt mich J-Hope und guckt mich mit einem bezaubernden Lächeln an. Ich nicke nur und stopfe mir noch mehr Nudeln in den Mund, damit ich nicht reden muss. Eigentlich ja nicht, aber das müssen die ja nicht wissen. Ich fühle mich immer noch nicht richtig wohl hier auch wenn die Jungs ganz nett sind. Es ist eine ungewohnte Situation für mich.

„Gehst du eigentlich noch zur Schule?", fragt mich der nächste. Jetzt fangen die Fragen an, was ich die ganze Zeit vermeiden wollte. Ich schüttle mit dem Kopf. „Warum?", fragt mich Jin. Ich kaue schnell zu Ende und schlucke dann runter, damit ich ihm antworten kann. „Ich habe mein Abi anfang diese Jahres gemacht und jetzt konzentriere ich mich auf meinen Traum.", antworte ich und esse weiter. „Welcher Traum?", fragt mich Jimin neugierig. „Kickboxen.", antwortet Suga für mich. Ich nicke nur bestätigend. Jetzt gucken mich alle erstaunt und geschockt an. Jaja, damit hätten die nicht gerechnet. Das tut jeder, der das von mir zum ersten Mal hört.

„Krass, das kommt überraschend.", sagt Teahyung. „Woher sollte ich dann sonst Sugas Bruder kennen.", sage ich. Jetzt gucken mich die Jungs noch mehr überrascht an. „Was?", frage ich sie. „Dein Bruder macht Kickboxen?", fragt Namjoon Suga sichtlich überrascht. Ups... Die Verwirrung steht allen sechs ins Gesicht geschrieben, das ist schon irgendwie witzig.

So verschieden und doch so gleichOnde histórias criam vida. Descubra agora