Kapitel 76

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Zwei warme Hände auf meiner Schulter lassen mich aufschrecken. Ich gucke von meinem Schreibtisch auf und sehe Yoongi hinter mir stehen, der mich leicht traurig anlächelt. Ich mache schnell die Musik aus und nehme meine Kopfhörer aus den Ohren. Er guckt mich so traurig mit seinen dunkelbraunen Augen an. Er weiß selbst, dass das alles scheiße ist.

Ich würde mich jetzt am liebsten in seine Arme schmeißen und einfach nur noch weinen, aber ich halte mich zurück. Für ihn ist es doch auch nicht einfach. Für uns beide ist es nicht einfach und es wird nicht besser, wenn ich mich bei ihm ausheule. Er ist immer derjenige, der mich beruhigen muss und mich aufmuntern muss, dass soll er jetzt nicht auch noch müssen. Ich möchte auch mal für ihn da sein, so wie er für mich da war.

„Egal wie du dich entscheidest, ich werde es akzeptieren und dich unterstützen wie ich nur kann. Wir schaffen das schon.", sagt er mit einem zarten Lächeln und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Danke.", flüstere ich schon fast. Meine Lippen bilden sich zu einem leichten Lächeln. Er ist wirklich ein Engel. „Heute Abend wird ganz viel gekuschelt. Nur, dass das klar ist.", sagt er mit einem leichten Lachen und legt seinen Kopf auf meinen. Ich schließe für einen Moment die Augen und genieße diesen Moment.

Ich hoffe doch sehr, dass er meine Entscheidung, dass ich mitkomme akzeptiert. Aber, wann soll ich es ihm denn überhaupt sagen? Und wie? Es soll eine Überraschung werden, das ist sicher und ich will es ihm jetzt nicht einfach so sagen, als wäre das eine einfache Entscheidung. Es kommt vielleicht so rüber, als ob es eine wäre, aber ich habe immer noch Zweifel daran und denke darüber nach, doch lieber an der Saison teil zu nehmen. Ich meine, dafür habe ich immerhin die letzten Jahre meines Lebens so hard trainiert.

„Komm, die Jungs und ich wollen einen Film gucken.", holt er mich aus meinen Gedanken. Ich nicke mit dem Kopf und stehe auf. „Du wirst doch so wie so nach 10 Minuten einschlafen.", sage ich lachend und gehe an ihm vorbei ins Wohnzimmer. „Das stimmt nicht, nur wenn er wirklich langweilig ist.", protestiert er und läuft mir hinterher. „Dann müssen wir erst einmal einen Film finden, den du nicht langweilig findest.", antworte ich ihm nur lachend und lasse mich auf meinen geliebten Lieblingsplatz auf das Sofa fallen. Keine Sekunde später sitzt auch Yoongi neben mir.

Jungkook und Taehyung spielen gerade noch eine Runde Overwatch und J-Hope feuert die beiden begeistert an. Jin ist in der Küche und kocht und versucht währenddessen Namjoon davon abzuhalten ihm nicht zu helfen, der ihm aber unbedingt helfen möchte. Jimin hat sich natürlich sofort, nachdem sie hier waren, in sein Zimmer verzogen und Lana angerufen. Vielleicht kommt sie ja tatsächlich zu einem ihrer Konzerte. Er würde sich bestimmt darüber sehr freuen.

„Komm schon!", meckert Jungkook rum, während die beiden mit Mühe versuchen diese Runde doch noch irgendwie zu gewinnen, das scheint aber hoffnungslos zu sein. Diese Runde ist leider nicht mehr zu retten, aber die Jung geben die Hoffnung einfach niemals auf. Auch nicht, wenn sie die Runde schon verloren haben. „Revanche!", ruft Taehyung. „Nein! Jetzt gucken wir einen Film.", protestiert Yoongi und schnappt sich einfach die Fernbedienung und schaltet um.

„Du bist gemein!", meckert jetzt auch Jungkook rum, aber dann gesellen sie sich auch zu uns auf das Sofa und auch J-Hope setzt sich zu uns. Inzwischen habe ich mich auch ganz nah an Yoongi angekuschelt und genieße einfach die Nähe zwischen uns. Auch wenn ich weiß, dass ich mitkommen werde, so weiß er es noch nicht und geht davon aus, dass er bald drei Monate ohne mich auskommen muss.

Ich fühle mich schon etwas schlecht, es ihm nicht jetzt zu sagen, aber es soll eine Überraschung werden. Ich hoffe er wird es mir nicht übel nehmen Ich meine, er ist traurig, weil er vermutet, dass ich nicht mit Tour komme und meinen Traum weiter verfolge und ich behalte es einfach für mich. Deshalb hoffe ich um so mehr, dass er sich sehr freuen wird, wenn ich ihm erzähle, dass ich mit auf Tour komme. „Das Leben ist nicht immer einfach.", antwortet Yoongi schlicht und einfach auf die Proteste von den Jungs.

„Essen!", ruft Jin und kommt mit dem Essen ins Wohnzimmer. Sofort springen alle auf und laufen zum Esstisch, Yoongi und ich hingegen bleiben auf dem Sofa liegen und gucken weiter Fern. Beziehungsweise, ich wollte aufstehen, konnte es aber nicht, weil Yoongi mich fest hielt und mich noch näher zu sich hin zog und mir durch die Haare ging. Ich bliebe einfach so liege und protestiere nicht dagegen. Ich weiß, dass er jetzt jede Situation, jede Stunde, jede Minute, wenn nicht sogar jede Sekunde genießt, die er mit mir verbringen kann.

„Kommt ihr jetzt auch?", fragt uns Namjoon mit einem befehlerischen Unterton und mit einem strengen Blick. Yoongi scheint ihn total zu ignorieren und reagiert gar nicht auf ihn. Ich hingegen gucke ich einfach nur entschuldigend an, aber das scheint ihm total egal zu sein, er möchte eine Antwort von Yoongi. „Hallo?", fragt er noch einmal und wirft ein Kuscheltier nach uns, welches anscheinend auf dem Tisch lag, aber Yoongi fängt es geschickt vor meinem Gesicht und guckt ihn böse an.

„Können wir nicht hier essen?", fragt Yoongi nun mürrisch und es klingt eher nach einem Grummeln, als einer Frage. „Nein!", ruft Namjoon, aber gleichzeitig rufen Taehyung und Jungkook: „Jaaa!" und Jimin nickt kräftig mit dem Kopf. Also jetzt steht es vier gegen einen und drei enthalten sich. Ich meine, mir ist es eigentlich egal, wo wir essen, Hauptsache ich bekomme heute noch mein Essen. J-Hope und Jin haben sich zu dem Thema auch noch nicht geäußert, aber J-Hope scheint schon davon angetan, hier auf dem Sofa, vor dem Fernseher zu essen.

„Nein! Wir essen hier am Tisch!", sagt jetzt auch Jin streng und wirft Taehyung und Jungkook einen bösen Blick zu. „Aber warum? Einmal können wir doch eine Ausnahme machen. Bitte!!", bettelt Jungkook und guckt Jin und Namjoon bettelnd an. „Also bis jetzt seid ihr in der Unterzahl.", sagt J-Hope und guckt Jin und Namjoon vielsagend an. Nach einem kurzen Moment fängt Jin an zu seufzen und guckt dann einmal in die Runde. „Na gut. Aber nur heute!", sagt er dann streng und kaum, dass er seinen Satz zu Ende gesagt hat, springen die Jungs auch schon auf und setzten sich mit ihrem Essen zu uns auf's Sofa.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now