Kapitel 81

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„Das ist ja großartig.", jubelt er durch den Raum und guckt mich begeistert an, aber diese Begeisterung verschwindet auch schon wieder so schnell, wie sie gekommen ist. „Dir ist aber bewusst was das heißt, oder?", fragt er nun etwas vorsichtig. Ich nicke ihm entschlossen zu. „Ja ich weiß. Ich habe mit Yoongi darüber aber noch nicht gesprochen, da ich es ihm gerne als Überraschung an seinem Geburtstag in drei Tagen sagen möchte.", erkläre ich ihm jetzt. Er hört mir aufmerksam zu und tippt neben bei etwas in seinen Laptop.

„Ich werde das alles klären und dir dann morgen oder übermorgen bescheid geben. Er wird begeistert sein.", sagt ihr Manager begeistert von meiner Idee. Mich freut es sehr, dass er es so gut aufnimmt. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass er total ausgeflippt wäre und mich angemeckert hätte, wie ich denn Bitteschön auf so eine Idee kommen würde und wie ich das alles in so kurzer Zeit umsetzten möchte. Ich meine, das recht hätte er ja dazu. Mein Wunsch bringt ihm nur noch mehr Arbeit und es gibt genug Menschen, die noch mehr Arbeit hassen.

„Du weißt ja gar nicht, wie er geguckt hat, als ich den Jungs mitgeteilt habe, dass ihre Tour während deiner Saison stattfindet. Er hätte am liebsten mein ganze Büro auseinander genommen, so wütend, aber auch traurig sah er aus.", erzählt er mir, während er sich schon einige Notizen macht, wie er meine Idee umsetzten möchte. Man könnte manchmal echt denken, dass er nichts anderes als arbeitet. Er schein aber seinen Job wirklich zu mögen.

„Und wie genau hast du dir das vorgestellt? Sollen wir einen Tweet formulieren?", fragt er mich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nein, Yoongi darf ihn verfassen, das wollte er schon von Anfang an.", antworte ich ihm mit einem stolzen Lächeln und er nickt nur. „Du müsstest das alles nur abklären und hinbekommen, dass ich mit auf Tour kann.", füge ich dann noch hinzu. Er soll wirklich nicht zu viel Arbeit haben, auch wenn er seine Arbeit sehr mag.

„Das bekomme ich schon hin. Soll ich sonst noch etwas für dich tun?", fragt er mich, nachdem er noch einige Sachen auf seinem Laptop eingetippt hat. „Nein danke, damit bist du mir schon eine große Hilfe.", antworte ich ihm mit einem fröhlichen Lächeln. Schön, dass er es so gut aufgenommen hat und jetzt muss ich mir eigentlich nur noch überlegen, wie ich es Yoongi erzähle. Ich muss das ganze ja auch irgendwie spannend verpacken.

„Wenn du möchtest kannst du wieder zu den Jungs gehen, ich muss hier noch einiges erledigen.", sagt er nach einem kurzen Moment der Stille. Ich nicke ihm zu und verlasse dann auch wenig später sein Büro wieder und mache mich auf den Weg zu den Jungs. Auf meinem Weg grüßen mich einige Mitarbeiter nett mit einem freundlichen Lächeln und ich nicke ihnen einfach nur schweigend zu. Wie sollte ich mich denn auch sonst in so einer Situation verhalten. Ich kenne hier wirklich keinen, außer die Jungs und ihren Manager.

Beim Drehraum wieder angekommen, setzte ich mich wieder entspannt auf das Sofa und beobachte begeistert die Jungs, wie sie perfekt synchron zu ihrem neusten Song tanzen. Anscheinend haben sie ihr Shooting schon hinter sich gebracht und sind jetzt beim Videodreh angekommen. Dafür mussten sie doch bestimmt Wochen üben, um es so perfekt hin zu bekommen. Das ist ernsthaft immer wieder erstaunlich wie viel Mühe und Arbeit sie in ihre Arbeit stecken. Dafür bewundere ich sie sehr.

„Und Cut!", ruft der Regisseur und die Musik hört auf im Playback zu ertönen. Die Jungs sehen fertig aus, aber es scheint ihnen trotzdem viel Spaß zu bereiten. „Gut ihr könnt eine kleine Pause machen.", fügt er dann noch nach einem Moment hinzu, als er sich die Ausschnitte ansieht, die sie eben gedreht habe. Er scheint damit sehr zu frieden zu sein und gibt den Statisten und den Technikern bescheid, dass sie das meisten wegräumen können und die letzte Scene vorbereiten sollen.

Während ich den Leuten dabei zu gucke, wie sie die ganze Kulisse verändern und umbauen, sehe ich im Augen Winkel, wie die Jungs strahlend auf mich zu kommen und wieder nur Blödsinn im Kopf haben. Yoong hingegen ist wieder in seiner alten Haut und lässt sich stöhnend neben mich aus Sofa fallen und nimmt mich in den Arm. Auch wenn alle hier über unsere Beziehung bescheid wissen, fühle ich mich dabei nicht so wohl. Ich weiß, dass ich das nicht muss, aber es macht sich ein flaumiges Gefühl in meinem Bauch breit und ich kann es nicht unterdrücken.

„Komm her. Ich will kuscheln.", sagt er und zieht mich näher zu sich ran. Widerwillig lasse ich mich gegen seine Brust fallen, sodass er seine Arme nun komplett um mich schlingen kann. Er vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge und drückt mich noch etwas fester an sich, weil er merkt, dass es mir etwas unangenehm ist. Ich versuche mich von seinem Geruch benebeln zu lassen, aber er riecht nicht so wie sonst. Hauptsächlich riecht er nach Haarspray, was in seinen ganzen Haare klebt, damit seine Frisur auch ja sitzt, was er durch seine jetzige Aktion, bestimmt zu Nichten macht.

„Entspann dich.", höre ich seine gedämpfte Stimme und muss schmunzelt. Er muss bestimmt ganz viele Haar von mir in sein Gesicht bekommen habe, als er das gesagt hat. Ich meine, er hat seinen Kopf eher in meinen Haare vergruben, anstatt in meiner Halsbeuge. Ich lasse mich endgültig in seine Arme fallen und schließe für einem Moment meine Augen. Konzentriere dich nur auf ihn, dann kannst du dich auch entspannen Kiki.

Tatsächlich hilft es mir ein bisschen mich zu entspannen und nun kuschle auch ich mich an ihn. Seine Atmung ist ganz ruhig und sein griff lässt auch wieder etwas nach. Er ist nicht mehr so fest wie vorher, das ist ein Zeichen dafür, dass er eingeschlafen ist. Das er das so schnell hinbekommen, zu schlafen ist doch echt ein Wunder. Vor nicht einmal zwei Minuten hat er noch vor der Kamera getanzt und jetzt schläft er schon wieder friedlich, als hätten wir es spät abends. Dabei haben wir es gerade erst einmal 16 Uhr oder so.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now