So verschieden und doch so gleich

Kapitel 87

Mal wieder, so wie eigentlich immer, wenn die Jungs irgendwohin fahren müssen, gibt es Chaos. Yoongi hat verschlafen und muss sich jetzt in Lichtgeschwindigkeit fertig machen und zu Ende packen, J-Hope hetzt alle, weil er endlich los möchte, damit wir jah nicht zu spät kommen, Jimin hängt mal wieder nur an seinem Handy und telefoniert mit Lana, bevor er für die nächsten 15 Stunden oder so, nicht mehr mit ihr schrieben oder telefonieren kann, Namjoon findet seine AirPods mal wieder nicht und Jungkook, Taehyung und ich warten im Flur, mit unseren gepackten Koffern auf alle anderen, die noch nicht fertig sind. Derweil packt Jin seine Sachen schonmal in den Van, damit seine Sachen auch auf jeden Fall mitkommen und noch reinpassen. Also alles in allem, ist alles so wie immer.

„Kann mir denn keiner beim Suchen helfen?", fragt Namjoon genervt und läuft weiter verzweifelt im Haus rum. „Seid ihr so nett und packt meine Sachen auch schonmal in den Van? Ihr könnt es euch ja auch schonmal gemütlich machen. Ich bring den Rest der Rasselbande mit.", sage ich zu den beiden, die nur stumm nicken und ich gehe zu Namjoon ins Wohnzimmer und helfe ihm suchen. Währenddessen nehmen sie meinen Koffer und meinen Rucksack und bringen ihn zu Jin zum Van, der sie im Kofferraum zu seinen Sachen packt und gut verstaut.

„Wo hast du denn schon überall gesucht?", frage ich Namjoon ruhig und fange imWohnzimmer beim Sofa an. „Da habe ich schon gesucht. Ich habe schon überall gesucht. Ich kann doch nicht ernsthaft mein fünfunddreißigstes Paar AirPods verlieren.", sagt er zerzweifelt und geht noch einmal in sein Zimmer, um sie dort zu suchen. Ich will ja nicht sagen, dass ich so ein Gefühl habe, dass sie hier irgendwo beim Sofa sind, aber mein Intuition sagt es mir. Ich nehme ganz gelassen ein Kissen nach dem anderen hoch und gucke, ob Namjoons AirPods sich nicht doch zwischen den Kissen versteckt haben. Aber nein, da sind sie auch nicht.

Ich gehe weiter und nehme die Decke vom Sofa hoch und höre nur, wie etwas zu Boden fällt. Das könnten sie gewesen sein. Ich bücke mich zu Boden und gucke, wo das Etwas hingefallen sein könnte und da! Unterm Sofa liegen zwei AirPods, die da ganz entspannt ihr Leben chillen. Also wirklich! Ich wusste doch, dass sie hier irgendwo sind. „Namjoon! Ich hab' sie!", rufe ich in Richtung von seinem Zimmer und keine Sekunde später kommt auch schon ein aufgeregter Namjoon ins Wohnzimmer gelaufen, der fragt, wo sie denn seinen. Ich stehe gelassen auf und zeige unters Sofa. „Sie lagen in der Decke. Ich klettere jetzt aber nicht auch noch extra unters Sofa, das darfst du machen. Und dann aber ab ins Auto!", sage ich ihm streng und mache mich auf den Weg zu Yoongis Zimmer, der da immer noch nicht rausgekommen ist.

„Jetzt beeilt euch doch bitte! Sonst verpassen wir unseren Flug!", meckert J-Hope erneut rum. Also mit ihm will ich nicht noch einmal verreisen, das ist ja fast schon anstrengend. Aber er hat ja auch ein bisschen recht. Wir wollen in fünf Minuten los und es fehlen noch die Sachen von Namjoon, Jimin und Yoongi. Und dann müssen wir uns auch noch in den Van setzten und bis wir alle einen Platz gefunden haben, der jedem gefällt dauert das auch noch gefühlte Jahre. Mit den Jungs ist irgendwie alles eine kleine Katastrophe, aber gut, so wird es auch nicht langweilig.

„Hey du Schlafmütze. Bist du fertig? Wir müssen so langsam los.", sage ich und klopf an die Tür. Ich bekomme keine Antwort, also warte ich noch ein bisschen, bevor ich die Tür öffne. Yoongi läuft wild in seinem Zimmer rum und schmeißt seine ganzen Klamotten wild durch sein Zimmer. Er sucht irgendwas und solange er es nicht gefunden hat, wird er das Zimmer und somit auch das Haus nicht verlassen. Er sieht etwas verzweifelt aus. „Was suchst du denn?", frage ich ihn und betrete vorsichtig sein Zimmer und hebe dabei einige seiner Kleidungsstücke wieder auf.

„Mein Tablet mit den ganzen Songtexten ist weg.", sagt er verzweifelt und fährt sich einmal durch die Haare. Ich kann nicht anders und muss anfangen zu lachen, weswegen er mich bösen und verwirrt anguckt. „Das ist nicht witzig! Ohne es gehe ich nicht los.", meckert er rum und verwüstet weiter sein Zimmer. „Doch! Das ist schon in meinem Rucksack. Du hast mich gestern Abend darum gebeten, es einzustecken, weil du dir ziemlich sicher warst, dass du es vergessen wirst.", antworte ich ihm immer noch lachend. Ich bin ja aber keine schlecht Freundin und helfe ihm dabei das Chaos, was er gerade angerichtet hat, wieder in Ordnung zu bringen.

„Man! Warum sagst du das nicht gleich?!", meckert er weiter rum, aber er ist auch etwas erleichtert, dass er es doch nicht verloren hat. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und räume noch schnell die restlichen Klamotten vom Boden. „Bist du dann fertig? Wir müssen jetzt wirklich los.", frage ich ihn und schnappe mir schonmal seinen Koffer. Man ist der schwer! Was hat er denn darin alles verstaut? Ganz viele Steine? Bei dem Gewicht könnte das tatsächlich möglich sein. Und ich dacht, ich nehme viel mit. „Ja wir können.", sagt er und folgt mir in den Flur, wo J-Hope schon auf uns wartet.

„Jimin und Rapmon sind auch schon im Van. Also hop!", fordert er uns auf und reißt mir schon fast Yoongi Koffer aus der Hand und trägt ihn zum Van. Ich denke mir nichts weiter dabei und folge ihm. Yoongi zieht sich noch schnell seine Schuhe an, bevor er uns dann auch zum Van folgt. Jin sitzt hinterm Steuer und Namjoon hat sich neben ihn auf den Beifahrersitz gesetzt. Jimin hat sich nach ganz hinten in eine ecke verkrochen, damit er noch ein bisschen in Ruhe mir Lana schrieben kann. Jungkook und Taehyung haben sich dann neben ihn gesetzt und unterhalten sich bestimmt wieder über das neuste Spiel. Was weiß ich. Davon habe ich ja keine Ahnung.

„Ich sitz am Fenster!", schreie ich schon fast, bevor ich zum Van laufe und mich ganz schnell hineinquetsche und mich in der Mitte ans Fenster setzte, damit ich rausgucken kann. Ich liebe es bei Autofahrten rausgucken zu können. Es beruhigt mich immer, wenn ich die Häuser an mir vorbei ziehen sehe oder die großen schönen Felder auf dem Land beobachten kann, wo auf einigen Kühe grasen oder Getreide oder ähnliches wächst. Während J-Hope noch den Koffer von Yoongi im Kofferraum verstaut, setzt sich dieser neben mich und nimmt meine Hand in seine und grinst mich breit an. Ich erwidere es nur.

J-Hope lässt sich seufzend auf den Platz neben Yoongi fallen und wir schnallen uns alle an, damit die Fahrt endlich losgehen kann. „Haben alle alles dabei? Ist jeder da?", fragt Jin ein letztes mal und guckt uns alle durch den Rückspiegel mit einem prüfenden Blick an. „Ja.", antworten wir alle im Einklang und dann geht es auch schon los zum Flughafen.