Kapitel 26

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Ich habe das alles nur geträumt. Mit Tränen in den Augen gucke ich in Yoongis geschockten Augen. Ich bin immer noch im Haus der Jungs, weit weg von meinen Eltern.

Ich gucke mich um und stelle fest, dass ich in meinem Zimmer bin. „Wie?...", bekomme ich nur schwach raus. Erst jetzt bemerke ich, dass mich Yoongi festhält. Also habe ich das doch nicht geträumt? Ich bin verwirrt. Was habe ich jetzt geträumt und was nicht?

Er lässt mich langsam wieder los und setzt sich auf mein Bett. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du so reagierst.", sagt er entschuldigend und wischt mir vorsichtig meine Tränen aus dem Gesicht. Ich nicke nur als Antwort und komme immer noch nicht auf die Situation klar. Hat er mich jetzt also in mein Bett getragen? Wenn ja, habe ich dann auch geschrien und um mich geschlagen und getreten? „Habe ich...habe ich dir wehgetan?", frage ich vorsichtig und setzt mich auf. Er schüttelt zum Glück mit dem Kopf. „Dafür aber meinem Trommelfell.", sagt er schmunzelnd. Also habe ich geschrien? Habe die anderen das auch gehört?

„Echt?", frage ich etwas besorgt. „Ja, aber das geht schon. Wie geht es dir?", antwortet er mir und guckt besorgt zu mir. „Ich weiß nicht. Ich bin verwirrt...und traurig.", sage ich betrübt. Ich wünschte so sehr, dass mein Traum Wirklichkeit wäre, aber das ist er leider nicht. Ich wäre jetzt so gerne bei meinen Eltern. Ich würde sie so gerne noch einmal in den Arm nehmen, ihnen sagen, wie leid es mir tut.

Warum muss mir auch immer sowas passieren? Seit dem mit Andy habe ich immer wieder solche Träume und ich weiß einfach nicht, was ich dagegen machen soll. Ich habe wirklich alles versucht, damit das aufhört, aber nichts hat funktioniert. Selbst die Therapie hat nichts gebracht.

„Ruh dich etwas aus. Morgen ist ein neuer Tag.", sagt er aufmunternd zum mir und will gehen. „Warte.", sage ich kurz bevor er die Tür erreicht. Er bleibt stehen und guckt mich mit seinen braunen Augen fragend an. Sie sind wirklich schön, warum habe ich das noch nie bemerkt?

„Kannst du noch etwas bleiben?", frage ich vorsichtig. Ich habe etwas Angst vor seiner Reaktion, aber ich will jetzt nicht wieder alleine sein. Nicht nachdem, was eben passiert ist. Ich könnte wieder anfangen sowas zu träumen und dann schreie ich am Ende noch das ganze Haus zusammen und die Jungs schmeißen mich raus.

Zu meinem Glück nickt er und setzt sich wieder auf mein Bett. Kaum, dass er sitzt, lege ich mich in seinen Schoß. Warum verhalte ich mich jetzt plötzlich so? So bin ich normalerweise doch auch nicht. Aber es tut mir gut. Ich entspanne mich etwas und die Nähe brauche ich jetzt einfach. Er verkrampft sich zuerst etwas, entspannt sich aber mir der Zeit. „Danke.", flüstere ich leise und schließe meine Augen. Ich spüre, wie er mit seiner Hand durch meine Haar fährt. Es stört mich aber nicht, es ist angenehm, sehr angenehm. Und so schlafe ich dann auch immer mehr ein.

Als ich meine Augen aufmache ist es schon draußen hell. Ich will mich noch einmal umdrehen, aber mich halten zwei Arme davon ab. Ich dreh meinen Kopf also zur Seite und gucke einen schlafenden Yoongi an. Oh Gott ist er süß, wenn er schläft. Sein Anblick bringt mich echt zum Lächeln. Er hat tatsächlich bei mir geschlafen.

Ich erinnere mich noch daran, dass er mir vor zwei Tagen alles gebracht hat, was ich wollte, damit es mir besser geht. An dem Tag ging es mir aber auch so richtig beschissen. Ich habe mich nur einmal zum Sofa und wieder zurück in mein Bett bewegt, mehr nicht. Er kümmert sich echt viel um mich, aber warum? Macht er das nur, damit er sonst kein Anschiss von Junki bekommt? Nein, dass würde Junki niemals machen, dann würde er sich lieber persönlich um mich kümmern.

Yoongi macht leicht seine Augen auf und guckt mich total verschlafen an. „Guten Morgen.", sage ich leise und lächle ihn an. Er lächelt einfach nur zurück und schließt seine Augen wieder. Gott, wie kann man nur so niedlich sein??? „Ich glaube du solltest mal aufstehen, die Jungs warten bestimmt schon auf dich.", sage ich vorsichtig und streife ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Keine Sekunde später hören wir auch schon Namjoon durch das ganze Haus schreien. „Suga!! Steh endlich auf du Schlafmütze!"

Brummend steht Yoongi auf und verlässt mein Zimmer. Erst jetzt wird mir die Situation bewusst. Ich habe die ganze Nacht mit Yoongi in einem Bett geschlafen!!! Oh Gott, oh Gott! Und ich fand's auch noch angenehm. Ich habe in seinen Armen wirklich gut geschlafen, so gut habe ich lange nicht mehr geschlafen. Ich habe nichts geträumt, keine Albträume, keine enttäuschten Gesichter meiner Eltern. Ich spüre, dass mein Gesicht wärmer wird und ich sehe bestimmt wie eine Tomate aus, so rot muss mein Gesicht sein.

Ich stehe schnell auf und laufe ins Bad. Ich bin wirklich rot im Gesicht. Ich wasche schnell meine Gesicht und gucke mich im Spiegel an. Ganz ruhig Kiki, er lag doch nur neben dir, damit du nicht wieder solche Albträume hast. Was ist daran so schlimm oder peinlich? Das ist doch ganz normal, oder? Aber er hat mich in der Nacht in den Arm genommen...bei dem Gedanken wir mir warm ums Herz. Ich glaube ich verliebe mich ernsthaft in Yoongi. Er ist immer so fürsorglich mit mir, wie das gestern mit meiner Hand. Er hat sie ganz vorsichtig angefasst und hat mir dann noch Eis zum kühlen geholt.

Und dann sein süßes Gesicht, als er eben schlafend neben mir lag. Er sah so friedlich und ruhig aus. Reiß dich zusammen Kiki!! Und wie soll ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten? Wenn ich mich anders verhalte, wird er das doch merken, aber ich kann doch jetzt nicht einfach wieder normal mit ihm reden. Dann würde ich doch jedes mal komplett rot anlaufen. Oh Gott, was mach ich jetzt nur??

„Kiki?! Suga und ich gehen Einkaufen, willst du mitkommen?", ruft Namjoon mir zu. Soll ich wirklich mit Yoongi einkaufen gehen? Aber ich liebe einkaufen. Na ja, ihn liebe ich ja anscheinend auch...

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now