Kapitel 63

263 7 0
                                    

Eine etwas ältere Frau macht uns mit einem großen Lächeln auf den Lippen auf. Zuerst guckt sie zu Yoongi, dann zu mir und dann wieder zurück zu ihrem Sohn. „Schön, dass ihr da seid.", sagt mit einer freundlichen Stimme und nimmt ihren Sohn erst einmal doll in den Arm. Als sie sich lösen, guckt sie mich mit einem breiten Grinsen an. Ich versuche mein schönstes Lächeln aufzusetzen, aber ich bin einfach nur aufgeregt und nervös. „Schön dich endlich kennenzulernen Kiki. Ich bin Yuna.", sagt sie und nimmt mich auch in den Arm. Etwas überfordert mit der Situation bleibe ich wie versteinert stehe, nehme sie dann aber auch in den Arm. „Die Freunde ist ganz meinerseits.", sage ich.

„Kommt doch rein.", sagt sie, als wir uns wieder von einander lösen und ich betrete mit Yoongi ihr Haus. Von innen ist es sehr schlicht und altmodisch dekoriert und eingerichtet. Es erinnert mich an das Haus meiner Großeltern. Ich mochte meine Großeltern, sie haben mit mir immer viel quatsche gemacht, bis sie vor vier Jahren verstorben sind. Das nahm meine Eltern mehr mit, als mich, aber sie wollten nie darüber reden. Jetzt tun sie so, als hätte sie es nie gegeben. Das finde ich etwas schade, aber jeder geht damit anders um.

Yoongi stellt unseren Koffer ab und nimmt mir meinen Rucksack ab und stellt ihn neben die Koffer. Ich ziehe mir entspannt meine Schuhe aus und stelle sie sorgfältig zur Seite. Yoongi ist so liebt und nimmt mir meine Jacke ab, die er zu den anderen hängt. „Kommt doch mit ins Wohnzimmer. Junki ist auch schon da.", sagt Yuna und geht vor. Yoongi lächelt mir noch einmal aufmunternd zu und dann folge ich ihr.

Ich komme gar nicht dazu, Junki hallo zu sage, da werde ich auch schon von dem stürmischen Holly begrüßt. „Hallo kleiner.", sage ich lachend zu ihm und streichle ihm über den Kopf. Er bellt einige male und läuft dann weiter zu Yoongi. „Da freut sich aber einer, dich wieder zu sehen.", sagt Junki lachend und nimmt mich in den Arm. Er nimmt mir meine Aufregung etwas. Ich kenne ihn schon seit ich klein bin, bei ihm brauche ich keine Angst haben, dass er mich nicht mag.

„Schatz kommst du? Yoongi und Kiki sind da!", ruft Yuna in Richtung Küche und einige Sekunden später kommt ein älterer Herr raus und muss sofort lächeln, als er mich und Yoongi sieht. „Und wir dachten schon, dass Yoongi verschlafen wird und ihr zu spät kommt.", sagt er lachend und nimmt seinen Sohn in den Arm. „Stellt euch vor, ich habe es sogar geschafft selbstständig aufzustehen.", sagt Yoongi scherzhaft. Er gibt seinem Sohn noch einen leichten Klaps auf die Schulter und kommt dann mit offenen Armen auf mich zu. „Lass dich drücken Kiki. Wir haben uns riesig gefreut, als und Yoongi erzählt hat, dass er dich mitbringt.", sagt er und nimmt mich doll in den Arm. Ich erwidere seine Umarmung und muss lächeln.

Das läuft doch bis jetzt ganz gut und meine Aufregung ist auch weg. Warum habe ich mir nochmal so viele Sorgen gemacht? Sie sind doch nett zu mir und freuen sich, mich zu sehen. Daran ist doch rein gar nichts schlimm. Ich sollte echt mal aufhören, mir immer über alles Gedanken zu machen. Ich sollte einfach mal auf Yoongi hören und mich entspannen.

„Ich bin Kibum.", sagt er dann noch. „Es freut mich auch, hier sein zu dürfen.", sage ich mit einem leichten Lächeln. „Kommt ihr Kinder? Es gibt essen.", ruft uns Yuna aus der Küche. Hungrig, wie die Jungs sind, springen sie natürlich sofort auf und laufen schon fast zum Esstisch, weswegen ich und Kidum lachen müssen. Dann bewegen wir uns auch zum Esstisch und setzten uns hin. Ich setzte mich natürlich neben Yoongi. Uns gegen über sitzen Yuna und Junki. Kibum sitzt am Ende des Tischen und füllt uns allen etwas auf.

„Junki hat uns schon stolz von deinen Wettkämpfen erzählt. Du scheinst den Sport ja wirklich zu lieben.", sagt Yuna und lächelt mich nett an. Ich nicke als Antwort. „Ja. Er ist alles was ich habe.", sage ich und esse weiter. Junki lächelt nur stolz vor sich her und Yoongi kann auch nicht anders und muss lächeln. „Wie geht es denn deiner Familie?", fragt mich Kibum plötzlich.

Sofort gucken mich Junki und Yoongi an und warten auf eine Reaktion meinerseits. Ich weiß aber nicht as ich darauf antworten soll. An dieser Frage, kann ich daraus schließen, dass die beiden ihren Eltern noch nicht erzählt haben, was bei mir zu Hause so abläuft. Ich weiß jetzt nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Sie wussten bestimmt einfach nicht, ob sie es ihnen sagen dürfen oder nicht. Es ist immerhin privat und ich reagiere immer noch etwas empfindlich auf das Thema.

„Weiß ich nicht. Ich habe seit einiger Zeit nicht mehr wirklich Kontakt mit meinen Eltern.", sage ich etwas kalt, aber lächle dabei. Von Yuna kommt nur ein leises „Oh" „Dürfen wir erfahren warum?", fragt mich Kibum vorsichtig. „Sie sind von meinen Kämpfen nicht so begeistert.", antworte ich ihm nur kurz und hoffe, dass sich damit das Thema geklärt hat. Ich muss ihnen ja nicht sofort alles sagen. Ich meine ich habe nicht einmal Yoongi das mit Andy erzählt, dann erzähle ich es erstrecht nicht als erstes seinen Eltern.

„Das tut uns leid mein Kind.", sagt Yuna mitfühlend. Ich lächle sie nur an und sage: „Es ist ihre Entscheidung, aber das hält mich nicht davon ab, meinen Traum weiter zu verfolgen." Yoongi nimmt meine Hand und drück sie einmal, um mir zu zeigen, dass er für mich da ist. Er sieht, dass ich leicht traurig bin, aber das ist nun mal so. Ich werde immer etwas traurig sein, wenn ich über meine Eltern rede. Ich muss aber über seine Geste lächeln, er ist schon süß.

„Wie geht es denn den Jungs?", fragt Junki, um vom Thema abzulenken. Bei dem Gedanken daran, wie sie alle heute morgen wie wilde in dem Haus rumgelaufen sind muss ich breit lächeln. „Soweit so gut.", antwortet Yoongi. „Sie sind halt so wie immer.", füge ich noch hinzu. Yuna und Kibum müssen wegen unseren antworten lachen. „Also hat sich nichts geädert?", fragen sie lachend. „Ja, so könnte man das auch sagen.", stimme ich ihr zu und lache auch.

So verschieden und doch so gleichWhere stories live. Discover now