I | Malson Falls

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Schweigend starre ich aus dem Taxifenster. Jede Stadt durch die wir kommen, sieht durch die dreckigen Scheiben gleich aus. Danny sitzt neben mir, Spielt geschäftigt an seinem Handy.

Danny ist mein kleiner Bruder. Er ist gerade einmal Fünfzehn.

Vorsichtig lege ich meine Hand auf seine. Er sieht desinteressiert auf. „Es wird alles anders werden." Flüstere ich ihm leise zu. Er nickt, wendet sich wieder seinem Spiel zu, lässt mich wieder in meiner Welt zurück.

Im Taxi riecht es unangenehm. Die schwarzen Polster des knallgelben Taxis haben Löcher, als hätte jemand darauf Zigarren ausgedrückt. Der Stoff der sich über die Decke spannt ist dreckig, zerrissen. Aus dem Radio tönt eine Schrecklich alte Melodie. Der wahrscheinlich genauso alte Glatzkopf auf dem Fahrersitz tippt summend auf dem Lenkrad herum.

Ich stoße die Luft aus meinen Lungen aus und betrachte das Stadtschild am Straßenrand. >Willkommen in Malson Falls< steht drauf.

Lachhaft.

Als würde sich irgendjemand freuen in diese kleine Stadt zu kommen. Nicht mal meine alte Musiklehrerin würde sich hier gern aufhalten. Mir ist es rätselhaft, wie jemand hier freiwillig her zieht.

Malson Falls ist eine ziemlich kleine Stadt, und obwohl ich hier geboren wurde, habe ich kaum noch Erinnerungen an meine kindheit hier.

Danny Knurrt wütend auf- wahrscheinlich hat er eines seiner Level nicht geschafft.

„Hey Kathy, kannst du's glauben?" Wendet er sich plötzlich an mich. „In dieser Einöde gibt es noch nicht mal nen Starbucks!"

Ich schüttle den Kopf. Mein kleiner Bruder liebt den Latte Macchiatto von Starbucks.

„Hier gibt es bestimmt andere tolle Läden in denen es etwas zu trinken gibt."

Danny verdreht die Augen. „Du sprichst ja als gäbe es hier nur Fayes Haus! Und nur Wasser aus der Leitung."

Ich lache auf. „Wer hat denn damit angefangen rumzuheulen?" „Ich habe lediglich festgestellt, dass es hier kein Starbucks existiert."

Der Taxifahrer unterbricht uns unwirsch- ganz klar einer von hier. „Wir sind da."

Tante Faye steht auf dem Bürgersteig vor einem Denkmal. Lord Mycraft, wie ich nach genaueren Hinsehen entziffern kann. Sie trägt ausnahmsweise mal keines ihrer heißgeliebten Kleider, die Aussehen wie aus einem Kunterbunten Zelt geschneidert. Tatsächlich sieht meine lieblingstante beinahe unauffällig aus. Eine schlichte Jeanskombi und ein paar rosa Heels sind ganz und gar nicht ihre Handschrift.

Aufgeregt winkt sie uns zu. Ich bin schon drauf und dran aus dem Auto zu steigen, als Danny mich zurück hält.

Ernst sieht er mich an. „Glaubst du wirklich das alles besser wird?"

Ich lächle meinen zwei jahre jüngeren Bruder aufmunternd an, und fahre ihm mit meinen Fingern durchs Haar. „Das weiß ich nicht. Aber es wird anders." Dann stoße ich die Tür auf.

Tante Faye springt mittlerweile schon fast so hoch wie auf einem Trampolin. „Kinder! Kathy! Engelchen! Danny!"

Freudig läuft Faye auf uns zu und schließt uns in die Arme. Meine Wange wird an ihrer Schulter plattgedrückt und ich habe das Gefühl, dass ich an ihrem Parfüm ersticken werde. Der Blumige Duft ihres Lieblings Parfüms, übertüncht einigermaßen den Gestank ihrer unzähligen Duftkerzen, die in ihrem Haus brennen.

„Ach bin ich froh, das ihr endlich da seid." Lächelt Faye, lässt Danny und mich aus ihrem Würgegriff frei. Erst jetzt kann ich sie genauer in Augenschein nehmen.

Ihr Rotes Haar hat sie halb hochgesteckt und dicke Ohrringe hauchen ihr wieder den Funken einer Verrückten Hippie Esoteriktante ein.

„Tante Faye", Danny verstaut sein Handy achtlos in der Tasche seiner ausgefransten Lieblings Jeans. „Können wir bitte von hier verschwinden? Alle starren uns an!"

Tante Faye dreht sich einmal um die eigene Achse und übersieht Geflissen die Gruppe Jugendlicher die uns anstarren, als wären wir ein paar Tiere im Zoo. „Ich weiß nicht was du meinst", sie zuckt mit den Schultern. „Aber lasst uns gehen, Mister Bauclerk wartet schon am Bentley."

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Hallöchen ihr da draußen. Das ist das erste Kapitel von Time travelling. Noch ist es ziemlich langweilig, ich weiß, aber ich verspreche es wird besser.

 Noch ist es ziemlich langweilig, ich weiß, aber ich verspreche es wird besser

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Time Travelling | Broken SoulsWhere stories live. Discover now