Aufbruch zur ersten Mission

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Erschöpft schreckte sie nach oben. Verdammt, das war mal eine unerholsame Nacht. Sie blieb eine Weile in ihrem Bett sitzen und starrte einfach nur an ihre kahle weiße Wand. Jeder Muskel tat ihr weh. Sensei Kakashi hatte Recht, sie hätte früher Schluss machen sollen. Sie richtete ihren Blick aus dem Fenster. Draußen war es noch ziemlich dunkel, doch vermutlich würde bald die Sonne aufgehen. Sie hatte also noch genug Zeit eine Dusche zu nehmen, weshalb sie sich auf den Weg ins Bad begab, wo sie sich unter eine kalte Dusche stellte. Es war eh gleich ob das Wasser warm oder kalt war, sie spührte keinen Unterschied.

Nachdem sie ihrer Schwester Pausenbrot für die Akademie gemacht hatte und das erste mal ihre Ninjaausrüstung angelegt hatte, war sie mit den anderen beim Hokage und wartete jetzt mit ihren Teammitgliedern auf Sensei Kakashi, der noch nähere Informationen für die Mission vom Hokage bekam. "Was ist das denn für eine Mission.", nörgelte Naruto, "Eine Schriftrolle abholen. Das ist eine Baby-Mission." "Das kannst du doch noch gar nicht wissen." warf Kakashi ein der gerade bei ihnen ankam. "Nein? Warum denn nicht, das ist eine C-Rang Mission, was soll da denn groß passieren." stellte Sasuke sich auf Narutos Seite. "Bei der Schriftrolle handelt es sich um ein Vertrag zur Wiederauffrischung eines Friedensvertrages.", erklärte Kakashi den beiden. "Und weiter?", fragte Sasuke. "Wir haben momentan Friedenszeiten, schon seit längerem, jedoch gibt es immer noch Gruppierungen, die sich den Krieg wünschen. Deswegen werden solche Übergaben oft zur Zielscheibe von diesen Gruppen. Ob es bei dieser Überlieferung zu Komplikationen kommt, kann ich euch allerdings nicht sagen, da der Vertrag von einem sehr kleinen Land kommt. Trotzdem sollten wir nicht leichtsinnig sein, verstanden?" fragte er in die Runde, woraufhin alle nickten.

Er war sich nicht sicher, ob diese Mission als Erstmission geeignet war, schließlich war sie gleich außerhalb von Konoha und sie hatte das Dorf vermutlich noch kein einziges Mal verlassen. Außerdem war der Schwierigkeitsgrad unbestimmt, was eine Mission immer gefährlich machte. Er atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor er die anderen aufforderte ihm zu folgen und sie losliefen. Sie hatten nicht besonders viel Zeit, weshalb sie sich beeilen mussten. Wenn sie in diesem Tempo weiter laufen, werden sie in einem halben Tag in Melogakure ankommen und somit morgen Nachmittag wieder in Konoha, was gut in den Zeitplan passen würde. Die Frage war nur, ob Lumi das durchhalten würde. Er drehte sich zu ihr um, um sich zu vergewissern, wie sie momentan mithielt. Sie lief etwas hinter den anderen dreien, die sich gerade angeregt unterhielten, doch sie selbst hielt sich aus dem Gespräch raus und schien in Gedanken versunken. Worüber sie wohl nachdachte? Sie hatte auf jeden Fall wieder diesen leeren Blick drauf. Es sah fast so aus, als würde sie einfach durch die anderen durchschauen, als würden sie gar nicht existieren. Langsam richtete er seinen Blick wieder auf den Weg. Vermutlich war sie aufgeregt. Verständlich, es war ja alles neu für sie. Doch warum sie sich der Unterhaltung entzog, war wahrscheinlich auf ihre Arroganz zurück zu führen, denn schüchtern war sie keineswegs, wie er bereits feststellen musste.

Als sie in Melogakure angekommen waren, gingen sie direkt in ein Hotel, wo sie übernachten werden. Sie warf sich sofort auf ihr Bett und wünschte sich nie wieder aufstehen zu müssen. Das ganze Rennen hatte sie fertig gemacht und jetzt war sie todmüde. Erschöpft seufzte sie und schloss für einen Augenblick ihre Augen. Sie genoss den kurzen Moment der Erholung, doch schon wurde die Ruhe unterbrochen, weil Naruto und Sakura sich wegen den Betten stritten. Genervt schlug sie ihre Augen wieder auf und setzte sich aufrecht hin. Was dachte sich Sensei Kakashi dabei, sie alle in das selbe Zimmer zu stecken? Das konnte doch nur Streit geben. "Ich will aber nicht an der Tür schlafen!", maulte Naruto und verschränkte die Arme vor der Brust. "Was ist denn dein Problem mit der Tür?", fragte Sakura aufgebracht, "Ich will neben Sasuke schlafen!" "Was meinst du denn, was passiert, wenn heute Nacht ein Geist zur Tür reinkommt. Dann stürzt er sich direkt auf mich!", zeterte Naruto und es schüttelte ihn. Geister? "Denkst wirklich, dass Geister zu Tür reinkommen? Dann bist du wirklich noch blöder als ich dachte", keifte Sakura zurück. "Sag mal, hast du etwa Angst, Naruto?", fragte Sasuke schelmisch. "D-Das stimmt doch überhaupt nicht!", schrie Naruto jetzt und fuchtelte wieder mit seinen Händen um sich, "Um Hokage zu werden muss ich noch etwas länger leben!" Okay jetzt ist gut. "Naruto, bist du damit einverstanden, wenn du mein Bett nimmst? Dann kann Sakura neben Sasuke schlafen und du musst nicht an der Tür schlafen." versuchte sie den Streit zu schlichten und die anderen willigten tatsächlich ein. Etwas genervt stand sie auf und setzte sie sich auf ihr neues Bett, doch wurde direkt wieder von Sakura aufgescheucht, die sie darauf hinwies, dass sie jetzt mit Sensei Kakashi zum essen gehen würden. Sie hatte überhaupt keinen Hunger, sondern wollte einfach nur schlafen, trotzdem raffte sie sich auf und folgte den anderen.

Als er im Restaurant ankam saßen die anderen bereits am Tisch. "Habt ihr euch schon etwas bestellt?", fragte er neugierig und blickte in die Runde. Lumi schien ziemlich erschöpft und die anderen recht genervt, vermutlich waren sie hungrig, das war er auch. Sie hatten nur eine Pause eingelegt, in der sie nichts gegessen hatten, weswegen er jetzt fast am verhungern war. "Nein, natürlich nicht, wir haben auf sie gewartet.", meckerte Naruto und warf ihm einen bösen Blick zu. "Naja, jetzt bin ich ja da.", lächelte er entschuldigend und rief eine Kellnerin.

Naruto hatte mittlerweile schon drei Schüsseln Nudelsuppe verdrückt und auch Sasuke und Sakura schienen satt zu sein, nur Lumi hatte bis jetzt nur in ihrem essen rum gestochert. Ob es ihr nicht schmeckte? Oder ist sie einfach nur zu eitel? Er persönlich fand das Essen ja gar nicht so schlecht und sie sollte jetzt wirklich Kräfte auftanken für den Rückweg.

Als er aus der Tür trat empfing ihn eine lauwarme Sommernacht. Er war nur mit einem Handtuch bekleidet, weshalb er den leichten Wind spürte der sanft über seinen nackten Oberkörper strich. Er blieb kurz stehen und genoss den Moment bis er langsam auf die Quelle zu ging, die von heißen Dämpfen überzogen war. Er legte sein Handtuch ab und stieg mit einem Fuß in das heiße Wasser und die Wärme durchfuhr seinen ganzen Körper und entspannte seine Muskeln, das konnte er jetzt gut gebrauchen, nach diesem kräftezehrenden Albtraum, der ihn heimgesucht hatte. Er lief etwas tiefer ins Wasser doch blieb sofort wieder stehen, denn er entdeckte durch den dichten Dampf eine kleine Gestalt, mit schwarzen glänzenden Haaren, die in der Quelle saß. "Darf ich rein kommen?", fragte er sie zögerlich. Er hatte nicht damit gerechnet, um diese Uhrzeit hier noch jemanden anzutreffen.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now