Erstes Date

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Ein letztes Mal wurde sie von Kakashi von der Krankengymnastik abgeholt. Sie hatte ihre Behandlung durchgezogen und war jetzt wieder voll funktionstüchtig. Sie würde also morgen wieder mit dem Training anfangen, beziehungsweise Kakashi wollte erst mal ihre seltsame Fähigkeit analysieren.

Obwohl er sie nicht mehr stützen brauchte, legte er trotzdem eine Arm um sie. Das würde sie warm halten und ihm würde ihr Gezitter erspart bleiben. Er war froh, dass sie wieder gesund war, dann hatte er eine Sorge weniger. Ständig waren seine Gedanken bei ihr und das würde dann endlich ein Ende haben. Nichts konnte er machen, ohne an sie zu denken und das nervte ihn wirklich. Und um sie musste er sich mehr kümmern als Naruto, Sasuke und Sakura zusammen. "Hast du Lust was mit mir essen zu gehen?", fragte er spontan und sie schaute überrascht zu ihm hoch. "Naja, zur Feier des Tages, dass du deine Behandlung abgeschlossen hast.", sagte er etwas verlegen. Er meinte eher zur Feier des Tages, dass er jetzt kein Kindergärtner mehr spielen muss. "Klar, warum nicht.", lächelte sie ihn an. "Na, dann such dir aus wo, ich lad dich auch ein.", bot er ihr an und sie entschieden sich für ein kleines Restaurant am Rand von Konoha.

Es war wirklich ein sehr gemütliches Restaurant. Auf den Fensterbänken und auf den Tischen brannten einige Kerzen und an den Deckenbalken hingen einige Lichterketten. Die Tische standen alle in kleinen Nischen, sodass man ganz in Ruhe und ungestört war. Sie selbst war noch nie hier gewesen, aber nachdem sie sich nicht entscheiden konnte, hatte Kakashi das hier vorgeschlagen. Er hat wirklich Geschmack, das muss man ihm lassen. Doch als sie die Karte öffnete bekam sie einen halben Herzinfarkt. Die Preise waren wirklich verdammt hoch. Schockiert ließ sie die Karte wieder sinken. "Ich kann Sie mich nicht einladen lassen, ich bezahl das selber.", schüttelte sie den Kopf. Er grinste sie an: "Natürlich kannst du das, Kleines. Ist doch nur ein Essen." "Ein ziemlich teures Essen.", stellte sie fest. "Ach was, hab dich nicht so.", wehrte er ab, "Das Geld ist das Essen wert, es ist fast so gut wie das, was ich koche." "Sie sind wirklich eingebildet.", lachte sie. "Ich sag nur die Wahrheit!", verteidigte er sich, "Du bist doch nur neidisch, weil du nicht kochen kannst." "Dafür hab ich doch Sie.", entgegnete sie triumphierend und er musste sich wohl oder übel geschlagen geben.

"Na komm schon. Du magst doch Dangos, bestell dir welche.", forderte er sie auf. Ihr musste man wirklich alles andrehen, sie war viel zu bescheiden. "Ach, ich brauch keine, das Essen reicht mir völlig aus.", lehnte sie ab. "Bescheidenheit steht dir nicht, Lumi.", merkte er an und sie verzog ihr Gesicht. "Was soll das denn heißen?", fragte sie mit einem empörtem Unterton. Das bedeutet, dass sie viel mehr verdiente, als alles was er ihr je auf dieser Welt kaufen könnte. Schnell nahm er sich sein Glas Sake und nahm einen großen Schluck. "Das heißt, dass du einfach mein Angebot annehmen solltest. Das ist unhöflich.", sagte er stattdessen. "Wenn es Sie glücklich macht, dann bestellen Sie doch welche. Aber nur, wenn Sie auch welche nehmen.", ging sie auf ihn zu. "Ich mag aber keine Süßigkeiten.", stellte er klar. Erschüttert sah sie ihn an. "Ist das Ihr Ernst?", fragte sie entsetzt. "Ja, mein voller.", sagte er ernsthaft. Ungläubig schüttelte sie den Kopf und nahm nun auch einen Schluck Sake. Er war sich unsicher gewesen, ob er ihr Sake bestellen sollte, doch sie schien ihn ganz gut zu vertragen. Sicher war er sich allerdings, dass er ihr noch einen Nachtisch bestellen würde und rief die blonde Kellnerin zu sich, die eh schon die ganze Zeit um ihren Tisch herum schlich.

Es dauerte nicht lange, da brachte sie auch schon die Dangos und wollte sie ihm vor die Nase stellen, doch schnell warf er sich dazwischen: "Nein, nein, das ist für sie." Verwundert hielt sie in ihrer Bewegung inne und drehte sich dann doch zu Lumi und sah sie abschätzend an. "Tut mir leid, das hätte ich mir ja eigentlich auch denken können.", entschuldigte sie sich mit einem falschen Lächeln. Und bevor die Kellnerin sie wieder alleine ließ, schob sie ihm noch einen Zettel zu und strich ihm im gehen über die Schulter. Es fiel ihm schwer ihr nicht hinterher zu schauen, aber er riss sich zusammen und begnügte sich mit einem kurzen Seitenblick. Den Zettel hingegen ließ er unauffällig in einer Tasche verschwinden, denn Lumi hatte das Ganze nicht mitbekommen, da ihr Blick auf den Dangos lag. Besser sie bekam das Alles auch nicht mit. Warum er nicht wollte, dass sie es mitbekam, konnte er sich nicht erklären. Vielleicht weil er nicht wusste, wie sie reagieren würde und raus finden wollte er es auch nicht.

Kakashi hatte wieder ihre Hand genommen und dieses mal seine Fingern mit ihren verschränkt. Der Sake war ihr schon ein wenig zu Kopf gestiegen und seine Wärme brachte sie nun völlig um den Verstand. Er hatte sie nun komplett eingelullt. Aber sie genoss einfach den Moment mit ihm durch die sternenklare Nacht zu laufen. Der Wind wehte erfrischend und um sie herum war eine angenehme Stille.

"Und nach was rieche ich?", fragte sie neugierig. Sie wusste nicht genau, wie sie auf das Thema gekommen waren, aber das war ihr auch egal, denn es interessierte sie. "Nach Rosen.", antwortete er direkt ohne nachzudenken. "Und wie riechen Rosen?", forschte sie weiter nach. Mit Gerüchen kannte sie sich ja gar nicht aus. "Gut, riechen sehr blumig.", antwortete er. Damit konnte sie doch nichts anfangen. "Wow, das ist wirklich eine tolle Beschreibung, Sensei Kakashi.", sagte sie sarkastisch. Abrupt blieb er stehen und drehte sich zu ihr. Sie tat es ihm gleich und schaute in abwartend an. "Ganz schön schwierig dir was zu erklären, Kleines.", stellte er fest und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Sie spürte wie ihr eine leichte Röte auf die Wangen stieg und schnell schaute sie zu Boden. Doch Kakashi legte ein paar Finger unter ihr Kinn und hob es leicht nach oben und zwang sie damit ihn anzuschauen. "Rosen riechen süß.", fing er leise an zu beschreiben, "lieblich, frisch und zart. Aber auch sehr elegant.", erklärte er ihr mit gesenkter Stimme. Er hatte sich zu ihr runter gebeugt und war ihr auf einmal so nah, dass sie seinen warmen Atem auf ihren Lippen fühlen konnte, was ihre Knie weich werden ließ. Ihr Blick ruhte auf seinen Lippen und als sie das bemerkte, wanderte dieser schnell wieder auf seine Augen. Jedoch lagen auch seine Augen auf ihren Lippen und augenblicklich fing ihr Herz an schneller zu schlagen. Die Stelle an ihrer Wange die er berührte wurde ganz heiß und ein Kribbeln breitete sich in ihrem Magen aus. Als er ihr noch näher kam, wurde sie schlagartig wieder auf den Erdboden zurück geholt und kurz bevor sich ihre Lippen berührten, drehte sie ihren Kopf etwas zur Seite, sodass er ihr nur einen Kuss auf die Wange geben konnte. Kakashi verweilte eine Weile ganz nah bei ihr und flüsterte ihr dann ins Ohr: "Lass uns weiter gehen."

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now