Erste Annäherungen

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Als er langsam seine Augen öffnet schaute er direkt in Lumis Gesicht. Sie lag nah bei ihm und hatte eine Hand auf seine Brust gelegt. Ihre Augen waren noch geschlossen und sie atmete ganz ruhig und gleichmäßig. Wenn sie so am schlafen war, sah sie friedlich und ausgeglichen aus. Überhaupt nicht zu vergleichen mit ihrem Auftreten, das sie an den Tag legte, wenn ihr etwas nicht passte. Vorsichtig strich er ihr eine dunkle Strähne beiseite, die ihr ins Gesicht gefallen war, um ihr Gesicht besser zu erkennen. Ungewöhnlicherweise war ihre Haut ganz warm und nicht so kalt wie sonst immer. Bei näherem Betrachten fielen ihm ihre langen, schwarze Wimpern auf und ganz leichte Sommersprossen die ihre Wangen zierten. Dann blieb sein Blick an ihren schmalen Lippen, welche in einem leichten rosa getränkt waren, hängen. Wenn er sie so genau anschaute, sah sie überhaupt nicht wie sie aus. Lumis Geschichtszüge waren viel weicher und ihre Nase war auch viel schmaler. Generell war sie viel zierlicher.

Er wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen, als Lumi ihre Augen aufschlug und sich ziemlich erschreckte. Schnell schloss er sein Auge mit dem Sharingan, in das sie direkt geschaut hatte. Ihre blauen Augen musterten ihn kurz, bis ihr Blick auf ihre Hand fiel, die sie auf seiner Brust platziert hatte. Er hatte sich kein Stück bewegt seit er aufgewacht war, um sie nicht zu wecken, doch jetzt zog sie schnell ihre Hand zurück. Peinlich berührt rutschte sie ein Stück von ihm weg und nuschelte sowas wie: "Tschuldigung, Ihre Seite vom Bett war irgendwie viel wärmer." "Schon Okay, wir müssen aber bald los, die Mission ruft.", murmelte er und ließ sie dabei nicht aus seinem Blick, sie nickte und stand aus dem Bett auf. Sie trug immer noch seinen Pullover, der ihr viel zu groß war und sah aus wie ein kleiner Wicht als sie ins Bad huschte. Er musste allerdings zugeben, dass sie ziemlich süß darin aussah. Die dunkelgrüne Farbe stand ihr auch sehr gut, sonst trug sie ja immer nur schwarz.

"Lumi beeil dich mal, ich will auch noch ins Bad!", hörte sie es ungeduldig an der Tür klopfen. "Stressen Sie mich nicht so, sonst brauch ich noch länger.", rief sie genervt durch die Tür. "Wir müssen jetzt aber eigentlich schon los und ich will nicht in meinen Schlafsachen draußen rum rennen.", entgegnete Kakashi gereizt. "Dann kommen wir halt etwas später, macht doch nichts.", rief sie mürrisch während sie sich anzog. "Ganz bestimmt nicht, du kommst jetzt da raus.", sagte er und sie merkte das er so langsam wütend wurde. "Normal machen Sie sich doch auch nichts draus zu spät zu kommen.", entgegnete sie spöttisch. "Lumi! Wenn du nicht in 2 Sekunden das Bad freigemacht hast,", grummelte er in einem drohenden Ton, doch bevor er noch etwas sagen konnte riss sie ihm die Tür auch schon vor der Nase auf und lächelte in provozierend an, "Sonst was?" Verärgert schaute er sie an und ging dann ins Bad, ohne auf ihre Provokation einzugehen.

Lumi brachte ihn nicht selten auf die Palme, sie ist ständig am provozieren und diskutieren, selbst wenn sie im Unrecht war. Wie es ihre Eltern nur zu Hause mit ihr aushielten? Die haben es auf jeden Fall nicht einfach mit ihr. Als er aus dem Bad trat lag Lumi schon wieder auf dem Bett und las in seinem Buch. Sauer schnaubte er auf und nahm ihr das Buch wieder weg und verstaute es anschließend in einer Tasche. Nichts war sicher vor ihr. Doch er hatte jetzt keine Zeit mit ihr zu schimpfen, denn sie wurden heute auf einem Bauernhof gebraucht und sie waren jetzt schon spät dran. Also packte er sie am Handgelenk, zog sie vom Bett auf und schliff sie hinter sich her in die Lobby, wo die anderen auf sie warteten. Die schienen schon wieder sehr genervt, weil er zu spät war, doch noch genervter sah Lumis Stalker aus der schon wieder auf dem selben Platz war und darauf wartete sie alleine anzutreffen. Schnell machten sie sich auf dem Weg zu Bauernhof. Nur weil es eine einfache Mission war, hieß es nicht das sie schlampig arbeiten konnten und da gehörte auch dazu pünktlich zu sein.

"Was machen wir jetzt?", fragte Naruto aufgeregt. Sie hatten mittlerweile schon zu abendgegessen und standen jetzt vor dem Hotel und da die Sonne gerade erst am untergehen war, hatten sie jetzt noch Zeit etwas zu unternehmen. "Naja, also von mir aus könnt ihr alle machen was ihr wollt, solang ihr rechtzeitig schlafen geht, um morgen fit zu sein.", entschied Kakashi. "Sasuke wollen wir in das Kino gehen was wir vorhin gesehen haben?", fragte Sakura verträumt. "Oh ja, Kino klingt toll!", antwortet Naruto begeistert. "Ja Kino ist tatsächlich nicht so übel.", stimmte Sasuke zu. "Naruto, ich will mit Sasuke alleine ins Kino.", motzte Sakura verärgert. "Lumi gehst du auch mit?", fragte Naruto sie neugierig. "Nein, ich hab ehrlich gesagt nicht so viel Lust auf Kino.", lehnte sie ab und die drei verabschiedeten sich von ihnen. Sie selbst entschied sich dazu einen kleinen Spaziergang zu machen und verabschiedete sich von Kakashi doch ehe sie sich richtig umgedreht hatte wurde sie auch schon wieder zurück gehalten. Genervt wirbelte sie herum. "Wo willst du hin?", fragte Sensei Kakashi sie ernst. "Mich hier ein bisschen umsehen?", fragte sie irritiert. "Alleine?", fragte er weiter. "Ja?", fragte sie noch verwirrter. "Auf keinen Fall.", antwortete eindringlich. "Und warum nicht?", erkundigte sie sich herausfordernd. "Du bist wirklich unglaublich.", schüttelte er ungläubig den Kopf. War ja klar das er sie nicht gehen lässt. Nicht einmal ein paar Minuten ließ er sie aus den Augen, nur weil er dem Hokage versprochen hatte auf sie aufzupassen. "Du kannst entweder mit den anderen ins Kino oder mit mir einen Spaziergang machen, du hast die Wahl.", stellte er klar. Auf Kino hatte sie wirklich keine Lust und aufs Zimmer wollte sie auch noch nicht. "Na schön, kommen Sie mit.", gab sie nun nach und lief los, dicht gefolgt von Kakashi.

Sie waren jetzt schon eine Weile unterwegs und hatten sich schon fast alles angesehen, als es schon dunkel wurde. Lumi fing schon wieder an mit den Zähnen zu klappern. Machte sie das eigentlich mit Absicht? "Was ist denn jetzt schon wieder.", fragte er sie, obwohl er die Antwort ja eigentlich schon wusste. "Mir ist kalt, was denn sonst.", antwortete sie etwas genervt. "Gib mir mal deine Hand.", befahl er ihr und hielt ihr seine hin, woraufhin sie ihn nur fragend ansah. "Na los gib schon her.", sagte er nachdrücklich. "Was wollen sie denn damit.", fragte sie verwirrt. Er blieb stehen und sie tat es ihm gleich. Er musterte wieder ihr Gesicht, während er ihr immer noch seine Hand hin hielt. Ihre blasse Haut strahlte wieder im Mondlicht und ihre Augen lagen auf seiner Hand. "Sie wärmen natürlich, was denn sonst.", antwortete er erwartungsvoll. "Ts, sowas funktioniert bei mir nicht.", stellte sie abgehoben klar. "Jetzt mach schon.", drängelte er.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now