Dunkelheit

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Er könnte in der Zeit, in der Lumi kämpfte, Naruto und Sasuke durch einen Hinterhalt befreien. Aber dann könnte er Lumi nicht helfen. Und wenn er das richtig verstanden hatte, wird Lumi nicht nur um sein Leben kämpfen, sondern auch um ihr eigenes. Und um das stand es gerade gar nicht gut. Mit dem bloßen Auge wird sie seine Bewegungen nie folgen können. Ohne seine Hilfe wird sie drauf gehen. Aber wenn sie ihm hilft, könnte er Naruto und Sasuke nicht befreien und es würde sicher Konsequenzen haben wenn er in den Kampf einschreitet.

Orientierungslos stand sie vom Boden auf. Sie konnte so schnell gar nicht kucken wie er sie hier her gebracht hat und jetzt soll sie auch noch gegen ihn kämpfen. Eigentlich war es egal ob sie verlor. Sensei Kakashi war ein überragender Ninja und würde sich nicht so einfach in Gefangenschaft nehmen lassen und schon gar nicht töten lassen. Er sollte diesen Kampf als Ablenkungsmanöver nutzen und Sasuke und Naruto befreien, das ist das Beste was er jetzt tun konnte. Mit ihrer Verletzung konnte sie sich gar nicht richtig bewegen. Dieser Kampf war also aussichtslos. Trotzdem rappelte sie sich auf. Sie musste so viel Zeit wie möglich raus holen. Doch kaum stand sie auf den Beinen sank sie auch schon wieder zu Boden. So ein Mist. Der Tritt traf direkt auf ihre Wunde. Schmerzerfüllt suchte sie nach ihrem Gegner. Sie musste sich jetzt zusammen reißen. Da ist er ja.

Lumi hatte sich gerade in einen Zweikampf verwickelt und konnte gerade so mithalten. Lang würde sie das sicher nicht durchhalten. Er musste also etwas unternehmen. Er musste sich entscheiden. Entweder er opferte Lumi oder Naruto und Sasuke. Das ging beides gegen seine Prinzipien. Er hatte geschworen niemals einen Kammeraden sterben zu lassen. Und dafür würde er sein Leben geben um das zu gewehrleisten. Doch wen sollte er als erstes retten? Er wollte Lumi unbedingt helfen, jedoch sollte er jetzt nicht emotional, sondern rational denken. Und Sasuke und Naruto waren zu zweit und für das Dorf wertvoller. Doch Lumi war für ihn wertvoll, zumindest nicht wertloser als die beiden. Rational, nicht emotional. Also Sasuke und Naruto.

Langsam ging ihr die Kraft aus, doch Kakashi hatte immer noch nichts unternommen. Worauf wartete er denn? Das ist doch die einzige Möglichkeit um Sasuke und Naruto sicher zu befreien. Und das war das Wichtigste. Sie wusste das Naruto den Fuchsgeist in sich trug und das dieser wichtig für das Kräftegleichgewicht war und deshalb in Konoha bleiben muss. Und Sasuke ist wichtig um den Neunschwänzigen später mal zu kontrollieren, was auch das Dorf schützt. Eigentlich war ihr das Dorf ja egal. Doch dort lebte ihre Schwester und sie wollte das sie in Sicherheit ist. Deswegen mussten die beiden unversehrt nach Konoha zurück und Naruto würde irgendwann Hokage werden. Und dann würde Schi Hokage werden. Genau so stellte sie sich das vor und um diesen Traum in Erfüllung zu bringen würde sie alles tun. Wirklich alles.

Er würde jetzt einen Blitzdoppelgänger seinen Platz einnehmen lassen und er selbst würde jetzt Naruto und Sasuke befreien, mit der Hoffnung möglichst lange unentdeckt zu bleiben. Als er seinen echten Körper gerade in einer Baumkrone versteckte. Hörte er eine wütende Stimme: "Kakashi! Bleib ja da wo du bist!", brüllen. Scheiße. Er war zu unvorsichtig gewesen und jetzt hatten sie seine Täuschung durchschaut. Der große sagte irgendetwas zu dem, der gerade gegen Lumi kämpfte, doch Kakashi verstand nicht was. Er sah nur wie dieser Typ sich etwas von Lumi entfernte und Fingerzeichen formte. Solche hatte er noch nie gesehen. "Nachteinbruch, Jutsu der absoluten Finsternis!", schrie er. Auf ein Mal wurde alles um ihn herum dunkel, sodass er kaum noch seine eigene Hand vor Augen sehen konnte. Mist. Sie hatten ihnen die Sicht genommen. Es könnte schwer werden die beiden durch ihren Geruch zu orten, denn nicht nur ihre Sicht war eingeschränkt, sondern auch seine Nase. Geräusche kamen auch nur gedämpft an. Lumis Chancen wurden gerade Null und Nichtig gemacht. Unter diesen Umständen kann sie doch gar nicht mehr kämpfen.

Ruhig bleiben Lumi, schön ruhig, beruhigte sie sich selbst. Ist das ein Gen-Jutsu? Nein, sicher nicht. Aber konnte Sensei Kakashi noch sehen? Sie hoffte es inständig, denn das war wirklich mehr als eine missliche Lage. Es blieb ihr aber keine Möglichkeit über einen Ausweg zu nachzudenken, denn da flogen ihr auch schon Shuriken entgegen. Dadurch das es dunkler als bei Nacht war, hatte sie diese viel zu spät gesehen und eins traf sie ziemlich hart an ihrem linken Knie, sodass ihr Bein nach hinten gerissen wurde. Nicht schon wieder. Verzweifelt versuchte sie das Gleichgewicht zu halten, aber vergeblich. Hilflos sank sie auf ihre Kniee und das Shuriken bohrte sich tief durch ihren Knochen. Schlimmer gehts wohl immer. Sie atmete ein paar mal tief ein und aus. Dann ignorierte sie den brennenden Schmerz und fasste wieder Fuß. Ihr linkes Beim konnte sie allerdings nicht mehr bewegen. Das Shuriken steckte viel zu tief in ihrem Knie, sodass es schon eine Qual war es überhaupt zu belasten. Aber wie es aussah konnte der Gegner auch nichts sehen. Sie hatte nämlich gehört wie einige Shuriken auf dem Boden aufgekommen sind, die sie verfehlt hatten. War das vielleicht ein Sensor-Ninja? Oder ortete er sie über Geräusche und Geruch. Ein nächstes Shuriken traf sie am rechten Ellenbogen. Die Shuriken kamen dieses mal von hinten. Der Typ war wirklich verdammt flink. Schnell zog sie das Shuriken raus um zu verhindern, das auch das in ihrem Körper verschwand. Sie biss sich auf die Lippe und zwang sich die Schmerzen zu tolerieren. Viel größer war ihre Toleranz allerdings nicht mehr. Sie sollte unbedingt verhindern noch mal getroffen zu werden. Denn wie es aussieht zielte er auf ihre Gelenke. Er machte sie nach und nach bewegungsunfähig. Ihr rechter Arm war jetzt nämlich auch nicht mehr zu viel zu gebrauchen.

Die nächsten Shuriken musste sie also kommen sehen. Angestrengt kniff sie ihre Augen zusammen und konzentrierte dabei unbewusst Chakra in ihnen. Wurde das Jutsu gelöst? Sie hatte wieder fast klare Sicht. Doch irgendwas war seltsam. Ihr Sichtfeld hatte sich massiv vergrößert. So groß, dass sie sogar sehen konnte, wie der Typ wieder Shuriken aus seiner Tasche zog. Er stand hinter ihr.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt