"Ich muss dir etwas sagen"

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"Tsunade was ist mit ihr.", ließ er nicht locker, er musste nämlich wissen was mit ihr ist. War das passiert, weil er sich wieder nicht von ihr ferngehalten hat? Hatte er ihr schon wieder diese Schmerzen zugefügt? "Kakashi, hör auf mich zu nerven oder ich erteile dir Hausverbot.", zischte sie wütend und lief zu dem großen Fenster, um in den Hof zu starren. Draußen waren schon viele Blätter zu Boden gefallen, die jetzt den Innenhof des Krankenhauses bedeckten. Er beobachtete sie, wie sie nachdenklich raus schaute und ihren Blick über die großen Klinikgebäude schweifen ließ. Warum tat sie nichts? Lumi lag noch immer wie vorhin auf dem Bett, nur ihr zittern hatte aufgehört. Ungeduldig lief er im Zimmer auf und ab und wartete darauf, das Tsunade ihn endlich aufklären würde. Was war bloß mit Lumi und was hatte die Anbu damit zu tun? War jemand hier gewesen? War Akatsuki hier irgendwo? Aber dann würde Tsunade hier nicht so untätig herumstehen. 

"Also.", räusperte sie sich und drehte sich zu ihm um. In ihrem Gesicht lag große Besorgnis. Stand es so schlimm um Lumi?! "Meines erachten nach befindet sich Lumi in einem vorprogrammierten Gen-Jutsu. Es muss schon vor längerem auf sie angewandt worden sein, denn keiner war laut Anbu hier gewesen. Warum und wie es jetzt ausgelöst wurde weiß ich nicht genau. Aber ich glaube Akatsuki kündigt sich damit an, das sie bald in Konoha auftauchen werden.", sprach sie ihre Sorge aus. "Dann ist das Gen-Justu vermutlich von Itachi, was bedeutet wir können es nicht lösen. Warum er uns allerdings einen Tipp gibt, das er bald hierher kommen wird, ist mir schleierhaft, aber wir sollten seine Drohung ernst nehmen. Vielleicht ist es auch eine Art Angebot. Wir könnten ihnen Lumi ausliefern und dafür bleibt das Dorf unversehrt.", erklärte Tsunade und blickte unruhig auf das kleine Häufchen Elend in dem Bett. "Das werden wir nicht!", protestierte er geschockt. Wollte sie Lumi tatsächlich ausliefern? "Nein, das werden wir auch nicht. Wir werden uns aber auf einen Angriff von Akatsuki vorbereiten und die Sicherheitsstufe massiv erhöhen. Akatsuki wird sie nicht in die Hände bekommen.", versicherte sie ihm. "Und kannst du noch etwas für sie tun, damit sie nicht so leiden muss?", fragte er hoffnungsvoll, doch sie schüttelte den Kopf: "Ich hab ihre Krämpfe etwas gelöst, aber mehr kann ich nicht tun. Itachis Gen-Jutsu ist viel zu stark. Wir müssen abwarten bis er es von selbst auflöst." Sie musste also noch weiter leiden? Er hatte selbst schon am eigenem Leibe erfahren wie schmerzhaft seine Gen-Justus waren und die Vorstellung, dass Lumi das gerade ertragen muss, gefiel ihm überhaupt nicht.

Ängstlich umklammerte sie die große Hand die ihre umschloss. Sie war wieder zurück. Wieder im Krankenhaus. "Lumi?", hörte sie direkt seine hoffnungsvolle Stimme zu ihr durchdringen. Alles tat ihr weh. Sie musste einen ganzen Tag der Folter erneut durchleben, immer mit dem Wissen, was man ihr als nächstes Schreckliches antuen würde. Aber warum? Warum hat man ihr wieder diese Bilder gezeigt? Sie biss sich auf die Lippe um den Schmerz zu unterdrücken, was ihr nur so semi-gut gelang. Wieder hallte die vertraute Stimme in ihren Ohren und rief ihren Namen, aber sie schien noch so weit weg und unerreichbar für sie. Sie musste erst einmal wieder klar kommen. Konnte man sich jemals an Schmerzen gewöhnen? Oder muss man als Ninja sein Leben lang leiden? Vielleicht halfen da wirklich nur Schmerzmittel. Langsam wurde ihre Sicht wieder klar. Zuvor hatte sie alles vernebelt von ganz weit weg gesehen, doch jetzt sickerte seine Silhouette wieder zu ihr durch. Dann auch seine Farbe. Seine grauen Haare, seine dunkle Maske und seine grüne Veste. Schmerzerfüllt setzte sie sich etwas auf und antwortete ihm endlich mit einem schlappen "Ja". Mehr brachte sie noch nicht zustande. Der Umschwung vom Reich des lesenden Mondes hierher hatte sie ziemlich mitgenommen und verwirrt. Warum hatte sie Itachi überhaupt entkommen lassen? "Wie gehts dir?",  fragte die besorgte Stimme und sie nickte nur. Irritiert starrte sie ihn an. Was war hier nur wieder los? "Kannst du mir dieses mal vielleicht sagen was passiert ist?", presste sie heraus und ließ sich wieder in die Kissen sinken und schloss die Augen. Es fühlte sich an als wären all ihre Wunden erneut aufgeplatzt. Doch alles war noch beim Alten. "Ich dachte das könntest du mir vielleicht sagen.", strich er vorsichtig mit seinem Daumen über ihren Handrücken. "Nein ich weiß nicht was passiert ist.", entgegnete sie erschöpft. Zumindest war Akatsuki nicht wirklich hier gewesen und hat sie wieder zurück geholt. "Das war vermutlich ein Gen-Jutsu von Itachi, das er vor eine Weile auf dich angewendet hat.", rückte er nun mit der Sprache raus. "Ich weiß. Ich kenne sein Gen-Jutsus mittlerweile.", antwortete sie knapp, "Und was soll das bezwecken? Er hat mir nur nochmal einen Tag in ihrem Versteck gezeigt." "Tsunade glaubt, das Itachi dir wieder einen kleinen Vorgeschmack gibt, was dich erwartet.", klärte er sie besorgt auf. "Wie meinst du das?", schlug sie verwirrt wieder ihre Augen auf. "Akatsuki wird sicher bald hierherkommen und Itachi nutzt dich als Medium um uns das mitzuteilen. Dadurch könnten wir einen einfachen Handel einfädeln, der angenehm für Akatsuki und für Konoha ist.", musterte er sie, "So würde sich Akatsuki einen Angriff sparen und Konoha würde nicht in Gefahr geraten." "Ich mach es.", stimmte sie zu und schloss wieder ihre Augen. Die Kopfschmerzen waren einfach zu stark. "Du machst überhaupt nichts. Keiner wird hier ausgeliefert und erst recht nicht du. Wir riskieren einen Kampf mit Akatsuki und da gibt es auch keine Widerrede.", bestimmte er mit fester Stimme. "Dadurch wird doch nur ein riesen Unglück provoziert. Ich kann mich eh nicht wehren und sie kommen scheinbar so oder so hierher. Da kann ich mich auch freiwillig entführen lassen.", maulte sie. Wenn Akatsuki hier auftaucht kommt Shi in Gefahr, also muss Akatsuki von hier weg bleiben. Bevor sie aber wieder von Akatsuki hier abgeholt werden würde, ob mit einem Kampf oder ohne, müsste sie dringend etwas loswerden. Sie war sich unsicher gewesen, da jedes Mal wenn sie es vorhatte etwas Schlimmes dazwischen gekommen ist. Aber sie musste es ihm sagen. Auch wenn scheinbar das ganze Universum versuchte dagegen anzukommen, musste sie jetzt ihre Chance nutzen. "Das kommt nicht in Frage. Außerdem bist du dieses Mal nicht alleine. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen und die Anbu wird das Gleiche tun. Ich werde dir den Plan aber später mitteilen den wir aufgestellt haben, weil erst muss Tsunade sich um dich kümmern.", sagte er festentschlossen und stand von dem Stuhl auf dem er saß auf. Schnell hielt sie seine Hand stärker fest. Dieses Mal würde nichts dazwischen kommen. "Nein, hol Tsunade nicht. Ich- Ich muss dir davor noch etwas sagen. Sonst ist es vielleicht wieder zu spät."

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now