"Wer ist Rin?"

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"Du wirst also dein Training wiederaufnehmen können, aber du wirst noch härter trainieren müssen als je zuvor. Es gab schon einige Auffälligkeiten bei dem Bannkreis der Konoha umgibt. Wir haben diesen verstärkt, aber wir wissen nicht, ob Akatsuki ihn vorhat zu durchbrechen oder ob sie es überhaupt können. So lange wir aber keine Antwort darauf haben, heißt es stärker werden, genauso wie Naruto.", befahl Tsunade und sie nickte verstehend. Es waren einige Tage seit dem Ball vergangen und wie es aussah hatte Tsunade endlich eine Heilung für ihren verkümmerten Arm gefunden. Dieser soll in mehreren Sitzungen im Krankenhaus behandelt werden und dann sollte ihr Arm wieder beim alten sein, plus die Schmerzen sollten auch endgültig vergehen. "Und in welches Team werde ich kommen?", fragte sie und warf Kakashi, der direkt neben ihr stand, einen hoffnungsvollen Blick zu. Mit ihm in einem Team zu sein wäre natürlich der Idealfall, denn schließlich wollte sie jede Sekunde mit ihm verbringen, die ihr in ihrem Leben noch zur Verfügung steht. "In gar keins.", entgegnete sie kurz, ohne ihre Augen von den Papieren vor sich abzuwenden. Sie überflog akribisch ein Blatt nach dem anderen und knüllte diese dann aggressiv zusammen. "Wie in gar keins?", fragte sie perplex nach. Jeder Shinobi wurde einem Team, oder einer Einheit zugeteilt, außer er legt eine Dienstpause ein. "Du kommst in kein Team, ist doch nicht schwer zu begreifen.", schnaufte der blonde Hokage und formte das nächste Blatt zu einer Kugel, "Kakashi und ich haben beschlossen, dass du im Dorf bleiben wirst und deinen Fokus aufs trainieren legst." Als sie das hörte, sog sie einmal stark die Luft ein. Schon wieder entschied er über ihren Kopf hinweg. "Aber ich brauch doch auch die Kampferfahrungen und kann doch nicht die ganze Zeit alleine trainieren.", antwortete sie entsetzt und musst sich beherrschen Kakashi nicht in die Seite zu boxen. Sie hatten Tsunade versprochen, dass ihre Beziehung im Privatleben bleibt und sie weiterhin professionell handeln werden. Also würde sie Kakashi später anmeckern. "Doch, das musst du. Du kannst hin und wieder mit Kakashi zusammen trainieren, aber du wirst eh recht wenig Zeit haben, um immer mit dem gleichen Trainingspartner zu trainieren. Es ist nämlich wichtig, dass du dir zum Beispiel Arzt Nin-Jutsus aneignest, da deine Wundheilung wirklich grottig ist. Und wenn du dich selbst versorgen könntest, wäre dir da schon mal etwas geholfen. Noch dazu wirst du diese Kenntnisse brauchen, um deinen Arm wieder in Tackt zu bringen. Wir werden nämlich ein bisschen mit deinem Eis herum probieren. Feuer bekämpft man ja bekanntlich mit Feuer, also wird das mit Eis auch gehen. Außerdem wirst du viel Zeit in die Entwicklung eigener Jutsus investieren müssen, da es keinen anderen Eisversteck Nutzer gibt in Konoha. Es ist schließlich wichtig, dass du dich gut gegen Akatsuki wehren kannst, aber auch gegen Sasuke. Du bist das perfekte gegen Stück zu ihm und wenn du stark genug bist, könntest du ihn besiegen und damit wieder nach Konoha bringen. Deine Kräfte sind also sehr gut fürs ganze Dorf, dann hätten wir nämlich einen abtrünnigen weniger um den wir uns kümmern müssen.", schaute sie nun endlich von ihrer Arbeit hoch und musterte das noch immer viel zu dünne Mädchen. "Ich soll gegen Sasuke kämpfen?", wiederholte sie Tsunade geschockt. Er war ein Freund von ihr und sie wollte nie wieder gegen ihn kämpfen. Sie hatte schließlich noch immer starke Schuldgefühle ihm gegenüber. "Nicht zwingend. Es ist nur eine Überlegung für die Zukunft und nur noch ein weiterer Grund warum du besser werden musst. Vielleicht merkst du schon, dass du so viel um die Ohren hast, dass deine Ausgangsperre gar nicht mehr so schlimm ist.", lächelte der Hokage ermutigend. Was ging hier gerade eigentlich vor sich? "Was meinen Sie mit Ausgangssperre?", sie meinte sich verhört zu haben. "Du bist nicht mehr befugt das Dorf zu verlassen, weswegen du auch keine Missionen mehr annehmen kannst.", klärte Kakashi sie nun auf, der sie eindringlich ansah. "Hast du dir das ausgedacht?", zischte sie ihm zu und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Was fiel ihm eigentlich schon wieder ein? "Das haben wir alle zusammen beschlossen, Lumi. Du kannst nicht einfach irgendwo draußen rum fliegen, da du dort nicht geschützt bist.", warf sich Tsunade mahnend ein. Sie musste sich also wieder verstecken. Genau wie früher. Nie durfte sie einfach so leben. "Verstehe.", sagte sie kühl und verließ nach dem Gespräch einfach den Raum.

"Was zum Teufel soll das, Kakashi.", fuhr sie ihn an, während sie in seine Wohnung liefen. Er antwortete nicht sondern ging weiter stumm neben ihr her. Diese ignorante Arroganz ging ihr gerade gehörig auf den Wecker. "HALLO! ANTWORTE!", zeterte sie weiter und blieb entnervt stehen. Er tat es ihr gleich und schaute sie ausdruckslos an. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich liebe.", murmelte er und führte seine Hand zu ihrer Wange doch sie schlug sie schnell weg. "Ja, aber wenn du mir jetzt gleich keine plausible Antwort lieferst nehme ich mein Liebesgeständnis zurück.", blaffte sie. Er sollte gefälligst mehr mit ihr reden als über sie zu bestimmen. Trotz ihres kleinen Anfalls kam er mit seiner Hand wieder ihrer Wange näher. Wütend zog sie ihre Augenbrauen zusammen, doch ließ es geschehen. Kakashi schien auf einmal so seltsam. "Heute ist der Todestag von Rin.", teilte er ihr monoton mit. Seine Augen sahen kühl aus und sein Gesicht verlor jeden Hauch von Ausdruck. "Wer ist Rin?", entspannte sie ihre Gesichtsmuskulatur wieder ein wenig und die Wut weichte dem Mitgefühl. "Vermutlich ist es nun doch schon an der Zeit dir über meine Vergangenheit zu erzählen. Ich will nämlich nicht riskieren, dass es zwischen uns nicht klappt, nur weil ich nicht ehrlich zu dir bin.", streichelte er sanft ihre Backe. "Ja, das wäre vielleicht ganz gut.", sagte sie deutlich ruhiger und nicht mehr so vorlaut. Sie war gespannt zu erfahren, wie sein Leben früher aussah. Wie sie ja bereits schon mitbekommen hat, auf jeden Fall nicht sehr rosig. Aber nun würde sie endlich hinter seine emotionslose Fassade blicken können und etwas über den Mann erfahren, den sie ihren Freund nannte. "Nun gut, dann lass uns mal nachhause gehen.", nahm er seine Hände wieder zu sich und marschierte wieder los. Sie folgte ihm angespannt und überlegte, wer diese Rin gewesen sein könnte. Eine Freundin von ihm? Oder sogar seine Freundin? Wann waren sie sich begegnet? Wie lange ist dieses Mädchen schon ein Geist seiner Vergangenheit und wie wichtig war sie ihm? Fragen über Fragen und endlich würde er ihr Antworten servieren.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now