Noch mehr Lügen

236 14 0
                                    

Er hatte wie versprochen mit Naruto, Sasuke und Sakura geredet und sie über alles aufgeklärt. Sie hatten Lumi mittlerweile auch schon wieder besucht und hoffentlich auch etwas verziehen. Er selbst hatte Lumi jeden Tag besucht und sie mit ausreichend Lesestoff versorgt und zu seiner Freude haben ihr die Bücher auch gefallen. Außerdem hatte er Shi jeden Tag von der Akademie abgeholt und sie zu Lumi ins Krankenhaus begleitet. Und weil er von Lumi wusste, das Shi noch weniger kochen konnte als sie, hat er sie jeden Abend noch auf eine Nudelsuppe eingeladen. Vielleicht war es die richtige Entscheidung von Lumi gewesen, Shi von dem Ganzen nichts zu erzählen, denn sie wirkte so unbeschwert und fröhlich mit der Situation momentan. Shi hatte ihm selbst gesagt, das sie nicht traurig darüber ist keine Eltern zu haben, wie die meisten Kinder, denn sie hatte Lumi, die fast wie eine Mutter für sie war und sich immer um sie kümmerte. Vermutlich war Lumi deswegen immer so müde, sie halste sich einfach viel zu viel auf und denkt mal wieder alles alleine machen zu müssen. Das musste sie vielleicht früher, aber jetzt war er ja da und ihre Freunde hatte sie auch noch.

Leise öffnete er die Tür um Lumi nicht zu wecken falls sie schlief. Doch seine Schülerin war gar nicht da. Das Bett war frisch gemacht und sah unbenutzt aus. Bei der Krankengymnastik konnte sie auch nicht sein, denn die hatte sie immer erst Abends. Verwirrt lief er an die Rezeption um nach zu fragen und wie sich heraus stellte, hat Lumi sich selbst entlassen und ist nach Hause gegangen. Außerdem hatte sie ihre Schmerzmittel abgesetzt, obwohl die Wunden erst eine Woche alt waren und ihre Wundheilung wirklich unterirdisch ist. Sie hatte einige Sonderbehandlungen gebraucht, das ihre Wunde in der selben Geschwindigkeit heilte, wie bei einem normalen Menschen ohne medizinische Unterstützung. Das war also wirklich übel und er war sich sicher, dass das noch zum Problem wird. Sie mag zwar viel auszuhalten, aber wenn sie nach jeder Mission wochenlang ins Krankenhaus musste, war das auch nicht Sinn der Sache.

Ohne groß zu überlegen ließ er ihr die Schmerzmittel und die Medizin noch mal verschreiben und machte sich dann auf den Weg zu ihrer Wohnung. Er kam wohl nicht drumherum sich mal wieder mit ihr zu streiten, auch wenn es ihr eh schon nicht gut ging. Dort angekommen klingelte er und wartete ungeduldig das jemand die Tür öffnete, doch das könnte etwas dauern denn Lumi war noch an denn Rollstuhl gebunden. Das dachte er jedenfalls, denn als Lumi die Tür öffnete war nichts von einem Rollstuhl zu sehen. Kritisch sah er sie an. Ihre Beine zitterten und sie musste sich am Tisch neben der Tür abstützen. "Was machst du da?", fragte er ungläubig. Hinter ihr konnte er Töpfe auf dem Herd erkennen. Sie war also am kochen. "Ich mach Shi etwas zu essen, wonach sieht es denn aus?", bestätigte Lumi seinen Gedanken. "Du spinnst wirklich. Erst lässt du dich nach der hälfte der Zeit aus dem Krankenhaus entlassen, setzt deine Medizin ab und jetzt hältst du dich nicht an deine Bettruhe. Die geht frei noch ne Woche!", blaffte er sie an. "Naja, der Haushalt macht sich nicht von selbst und jemand muss ja Shi was zu Essen kochen.", erwiderte sie. "Und du willst nichts essen?", fragte er verwundert und sie schüttelte den Kopf: "Ich darf doch eh nur Suppe essen und da kann ich auch drauf verzichten." "Aber man soll keine Schmerzmittel auf leeren Magen nehmen.", protestierte er. "Zum Glück nehm ich ja keine mehr.", grinste sie und daraufhin zauberte er die ganzen Medikamente aus seiner Tasche und drückte sie ihr in die Hand. Ihre Miene verzog sich direkt und er schaute sie überlegen an. Und ehe sie noch etwas dazu sagen konnte hob er sie auch schon im Brautstyle hoch und forderte sie auf: "Zeig mir mal dein Zimmer, Kleines."

Nachdem er sie ins Bett abgelegt hatte und sie sorgfältig zugedeckt hatte, war er in der Küche verschwunden. Er  hatte darauf bestanden, das er sich ums Essen kümmert und sie in ihrem Bett bleibt. Da sie aber die Langeweile packte, angelte sie in ihrem Nachttisch nach einem Buch und erfreulicherweise fiel es ihr in die Hände. Schnell zog sie es heraus. Sie hatte dieses Buch lange nicht mehr in den Händen gehabt. Es war eine Art Chronik über den Mariposa-Klan, in dem alles über die Schutzpatrone, die Geschichte des Klans und ihre Fähigkeiten stand. Die Chronik hatte sie bei ihrer Flucht mitgenommen. Auch als ein Andenken. Vorsichtig strich sie über das verstaubte Cover und ein Schmetterling kam zum Vorschein, der gleiche der auch ihre Kette zierte. Behutsam schlug sie die erste Seite auf und ihr fielen direkt zwei Bilder entgegen, die sie vor langer Zeit hier versteckt hatte. Sie betrachtete die Bilder ein wenig und legte sie dann zur Seite. Sie hatte nie so richtig in dieser Chronik gelesen, doch jetzt war es an der Zeit dafür, denn sie hatte selbst einige Fragen.

Als er ihr Zimmer betrat, las Lumi gerade in einem Buch. Er hatte ihr Zimmer heute das erste Mal gesehen und im Gegensatz zum Rest der Wohnung war alles kahl. Kein einziges Bild hing an den Wänden und auch sonst gab es es kaum Anzeichen dafür, das hier jemand lebte. Als er sich ihr näherte hob sie den Kopf und sah in schräg an. Er hatte ihr gegen ihren Willen eine Suppe gekocht und setzte sich jetzt neben sie aufs Bett. "Iss das.", befahl er ihr, "Das ist wirklich lecker, vertrau mir!" Und ohne eine Antwort ab zu warten hielt er ihr einen Löffel Suppe vor der Nase hin. "Mund auf!", sagte er nachdrücklich und widerwillig öffnete sie den Mund. Zufrieden schob er ihr den Löffel in den Mund und sie schluckte brav. "Na geht doch.", lächelte er und fütterte sie weiter mit der Suppe, bis die Schüssel leer war. Zufrieden stellte er sie auf ihrem Nachtisch ab und dann viel sein Blick auf das dicke Buch, das aufgeschlagen auf Lumis Schoß lag. Neben dem Buch entdeckte er zwei Bilder. Eins davon zeigte wieder Lumis Familie, aber dieses Bild war noch älter. Neugierig hob er es auf und sah es sich genau an. "Ist das Shi?", fragte er nachdenklich und zeigte auf das jüngste Kind. Es dauerte eine Weile bis Lumi antwortete: "Nein, das ist Amaya, meine kleine Schwester." Fragend sah er sie an und sie schaute mit einem Blick zurück den er nicht deuten konnte. Dann wendete sie ihren Blick auf das andere Bild vor ihr und reichte es ihm.

"Das ist Shi.", sagte sie mit leiser Stimme. Sie würde das ganze sicher noch bereuen, doch sie hatte dieses Verlangen ihm es zu erzählen. Irritiert nahm er ihr das Bild aus der Hand und betrachtete es. Dann zeigte er auf die beiden anderen Personen auf dem Bild: "Und wer ist das?" Auf diese Frage hatte sie gewartet: "Na, das sind Shis Eltern." Sie sah wie sich ein noch größeres Fragezeichen auf seiner Stirn bildete. "Aber ich dachte ihr seid Geschwister?", fragte er verwirrt. "Nein, Shi ist meine Cousine. Meine Schwestern sind alle tot.", klärte sie ihn auf. "Ich schätze mal Shi weiß auch davon nichts, oder?", fragte er leise und sie nickte stumm. Sie erklärte ihm, dass sie Shi erzählt hatte, dass ihre Eltern und ihre große Schwester im Krieg gefallen sind. Zum Glück sah sie Amaya sehr ähnlich, warum Shi ihr abgekauft hatte, dass sie das auf dem Bild ist.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now