"Ich liebe dich"

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"Geht es um das Gen-Jutsu?", fragte er besorgt und setzte sich wieder auf den Stuhl. "N-Nein, ganz und gar nicht.", stotterte sie etwas verwirrt. Ihr Herz raste regelrecht und die Schmerze wurden von Aufregung überschattet. Wie er wohl reagiert? "Um was dann? Ist dir noch irgendwas wegen Akatsuki eingefallen?", fragte er weiter nach. "Nein, nichts mit Akatsuki. Was ganz anderes- ich wollte- nun ja ich bin-ich fühle- ich wollte dir etwas sagen.", verhaspelte sie sich. Sie wusste nicht wie sie das am Besten formulieren sollte. "Das sagtest du bereits.", entgegnete er skeptisch, "Soll ich Tsunade vielleicht doch erst holen?" Schnell schüttelte sie den Kopf. "Ich-ich dachte ich sag es dir bevor ich keine Gelegenheit mehr dazu hab. Und irgendwie ist - ist bis jetzt immer etwas dazwischen gekommen. Ich wollte dir das schon lange sagen. Irgendwie wollte ich auf den richtigen Moment warten, aber-aber den gibt es wohl nicht.", nuschelte sie vor sich hin. "Naja kommt drauf an was du mir sagen willst.", antwortete er und sie, hörte seine Nervosität heraus. Sie sollte endlich zum Punkt kommen.

"Also- ich wollte dir sagen, das ich dich liebe.", machte sie es kurz und knapp. Nervös fummelte sie an der Bettdecke herum. Jetzt war es raus. Sie hatte es endlich gesagt. Aber warum sagt er nichts? Sein Blick verhärtete sich. "Lumi, wie es aussieht schwärmst du für deinen Lehrer. Das passiert ab und zu mal, das man sich in eine Person verknallt zu der man aufsieht, das ist nichts wildes. Da kannst du doch aber nicht von Liebe sprechen. Aber trotzdem schön das du es mir gesagt hast. Es muss dir auch nicht peinlich sein oder so, ich hab dir vermutlich falsche Signale gesendet, welche du nicht verstanden hast. Ich werde da ab jetzt drauf achten.", lächelte er sie ruhig an. Was hat er da gerade gesagt? Falsche Signale? Er hat sie geküsst! Sie umarmt und angefasst! Und da redet er von falschen Signalen? "Ich bin nicht einfach eine dumme Schülerin die ihren Lehrer toll findet! Ich liebe dich!", ihre Stimme zitterte total. Wie kann er sowas nur sagen? Ihre Beziehung war doch viel tiefer als nur eine einfache Lehrer-Schülerbeziehung. Was ist damit das er sie so vergeblich gesucht hat? Sie nie hier alleine ließ? War das alles für ihn einfach nur der Job als Lehrer? Er fing leise an zu lachen: "Ich fühl mich ja wirklich geschmeichelt, aber bitte. Du weißt doch gar nicht was Liebe ist. Scheinbar hast du das Alles total falsch verstanden.", winkte er ab und zog seine Hand aus ihrer. "Was soll ich denn auch anders verstehen? Du bist mit mir ausgegangen, hast dich immer um mich gesorgt und warst mir so nahe wie noch nie jemand zuvor!", schluchzte sie verzweifelt. So hatte sie sich nicht vorgestellt das er reagieren würde. "Dachtest du das ist Liebe zwischen uns? Ich bin dein Lehrer, mehr nicht.", schüttelte er amüsiert seinen Kopf.

"Ich weiß nicht was ich gedacht hab was das zwischen uns ist. Aber immer wenn du mich berührst oder mich küsst vergesse ich mein Umfeld. Alle Sorgen fallen von mir ab und ich fühle mich so federleicht, so geborgen und sicher. Wenn ich dich sehe, dann fängt mein Herz an schneller zu schlagen und alles in mir wird einfach magisch von dir angezogen. Genau wie meine Gedanken. Egal bei was, aber es kommen immer Erinnerungen an dich hoch. Es ist fast so, als wäre jede Begegnung, jedes Gespräch und jeder Körperkontakt tief in mein Gehirn eingebrannt. Weil ich dieses innige Gefühl der Zuneigung zu dir einfach nicht mehr los werde. Alles in mir verlangt danach mit dir Sterne anzuschauen, zu kuscheln oder sogar angeln zu gehen. Weil mit dir macht alles Spaß. Die Zeit vergeht wie im Flug und die ganze Welt leuchtet auf einmal heller. Die Vögel zwitschern lauter und meine negativen Gedanken verstummen. Mit dir zusammen will ich Sachen erleben, nein ich will leben! Wenn ich mit dir bin will ich nicht sterben, sondern ich stelle mir vor wie es wäre mit dir Alt zu werden. Nie wollte ich alt werden, aber plötzlich stell ich es mir so schön vor. Wenn wir später zusammen auf unserer alten Veranda aus Holz sitzen, Tee trinken und die Sterne beobachten. Ich will mit dir zusammen den ganzen Himmel sehen und wenn du mich küsst fühle ich mich, als könnte ich tatsächlich nach diesen Sternen da oben greifen. Alles scheint auf einmal möglich und ich hab Lust alles zu sehen. Die ganze Welt will ich sehen, mit den Augen die du mir öffnest. Du gibst mir Lust auf Leben. Ein glückliches Leben an deiner Seite. In deinen starken Armen die mir Halt geben wenn es mir schlecht geht, an deiner stützenden Schulter die mich auffängt wenn ich falle und dein großen Hände die mir den rechten Weg weisen. Und dein Lächeln. Dein Lächeln, wenn du mich dein Gesicht sehen lässt und mir dadurch einen Einblick in dein Innerstes gewährst. Jedes Mal kann ich meinen Blick nicht mehr von dir wenden wenn du deine Maske abnimmst und ich beginne regelrecht dahin zu schmelzen. Ich hab mich nicht einfach in diesen unerreichbaren Mann verknallt. Nein, du hast mich gerettet und da warst du erreichbar. Du warst ganz nah. So nah, dass ich deine Wärme spüren konnte. Du hast meine kalte Welt wieder zum strahlen gebracht. Du bist meine Sonne und ohne Sonne kann kein Lebewesen bestehen.", wimmerte sie leise, während sie zusehen musste, wie Kakashis Gesicht immer kühler wurde. "Sag doch irgendwas.", flehte sie ihn an, nachdem er nichts mehr geantwortet hatte.

"Was soll ich da auch groß zu sagen. Dein Leben ist in den letzten Wochen den Bach runter gegangen und du hast nach einer Konstante gesucht, die dich aufrecht erhält und dir Hoffnung gibt. Ich kann das aber nicht sein. Ich kann deine Gefühle die du dir in deinem pubertären Kleinhirn zusammenreimst nicht erwidern. Wie könnte ich mich je in dich verlieben? Du bist eine neurotische Lügnerin, die sogar den Menschen der ihr am nächsten steht über sein ganzes Leben belügt. Du bist erbärmlich, Lumi. Nie würde ich mit dir alt werden wollen. Du ziehst das Unglück nahezu an und das kann ich wirklich nicht gebrauchen. Komm irgendwie alleine mit deinen Problemen klar, wie jeder andere auch und verschon mich von deinen ausgedachten Gefühlen.", antwortete er gefährlich ruhig, "Außerdem heißt das: Sagen Sie doch irgendwas." Es fühlte sich so an als würde er ihr Herz aus ihrer Brust raus reißen und jetzt einfach zur Tür mit heraus nehmen. Alles um sie herum verstummte wieder und ihre Sicht fing an sich zu verschleiern. Sie sah gerade noch so wie er mit seiner Hand die Tür zuzog und dann war sie alleine. Seine stützende Schulter war verschwunden und jetzt fiel sie. Die Traurigkeit die sich in ihr ausbreitete ließ sie ganz leer fühlen, obwohl diese sie voll und ganz einnahm. Er liebte sie nicht zurück, nein er verachtet sie sogar. Sie verspürte ein ziehen in ihrer Seele. Was hatte sie nur erwartet? Das sie beide zusammen in den Sonnenuntergang reiten würden? Sie hat es ihm doch nicht gesagt damit er ihre Gefühle erwidert. Warum war sie also so traurig? Er hatte nun mal ihr Herz gebrochen. Sie zutiefst verletzt. Jetzt schien das bis eben helle weiße Zimmer viel zu grell und die Ruhe die sie zuvor als angenehm empfunden hatte wurde drückend. Schmerzlich schloss sie ihre Augen die auf einmal schwer wurden.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now