Lumis Eltern

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"Mama, Papa, seid ihr zuhause?", schrie sie halbherzig in die Wohnung rein. Es sah wirklich schlimm aus, was hatte ihre Schwester hier nur gemacht? Überall lagen Sachen herum und geputzt wurde auch nicht. "Tja, sind nicht zuhause, tut mir leid.", entschuldigte sie sich schnell und versuchte ihn aus der Tür zu schieben. "Kommen sie bald wieder zurück?", fragte er schnell und schob sich und Lumi wieder zurück in die Wohnung. "Ich fürchte, das dauert noch ein wenig, die waren schon weg als ich gegangen bin. Sie sind vermutlich immer noch auf ihrer Geschäftsreise.", vermutete sie. Sie musste Sensei Kakashi schnell los werden, um endlich diesen Saustall hier aufzuräumen. "Sag mal, sind das deine Eltern?", deutete er neugierig auf ein Bild, das an der Wand hing. Es zeigt fünf Personen. Zwei davon waren ihre Eltern. "Ja. Ja, das sind sie.", bestätigte sie. "Du siehst ihnen wirklich sehr ähnlich.", merkte er an und wendete seinen Blick nicht von dem Bild. "Das stimmt auch wieder.", bejahte sie auch das.

Wer waren die anderen Personen auf dem Bild? Sie sehen sich alle sehr ähnlich und tragen auch alle die selbe Kette wie sie. Vermutlich waren es Verwandte von ihr. Lumi selbst war auf dem Bild nicht mal halb so alt wie jetzt, das Bild ist also schon vor Jahren entstanden. Sie sah noch wie ein kleines Kind aus und hatte lange schwarze Haare, fast bis zur Hüfte. Ihre weißen Haare konnte er nicht entdecken, aber die waren vermutlich von ihren anderen verdeckt. "Also, dann geh ich mal.", verabschiedete er sich schließlich. Sie wollte ihn wirklich nicht länger in der Wohnung haben. Verständlich, das Chaos hat sie wahrscheinlich hinterlassen, als sie gepackt hatte. In den paar Tagen ist ihm bereits schon aufgefallen, dass sie nicht besonders ordentlich ist, denn er musste ihr ständig hinterher räumen.

"Sag mal, Gai, erinnerst du dich noch, als wir Lumi vor ein paar Tagen am See getroffen haben?", fragte er seinen Freund, der gerade Liegestützen machte. Er selbst saß auf einer Bank und blätterte in seinem Buch. "Ja klar, du meinst deine Schülerin, oder? Was ist mit ihr?", fragte er angestrengt. "Viel, aber eigentlich wollte ich nur wissen, ob du noch weißt, was sie zu ihrem Wohnort gesagt hat. Sie meinte doch sie wohnt in der Nähe vom See oder?", vergewisserte er sich. "Ja, ich denke schon, was ist damit?", fragte er weiter und hörte mit den Liegestützen auf. Er setzte sich neben Kakashi und wartete auf seine Antwort. "Nun ja, ich war heute in ihrer Wohnung und sie ist an der andere Seite des Dorfes.", erklärte er. "Naja, sie hat das vielleicht nur gesagt, dass sie länger am See bleiben kann.", überlegte Gai. "Stimmt, das kann sein. Aber noch eine Frage, kannst du dich noch daran erinnern in welchem Laden sie gearbeitet hat?", forschte er weiter nach. "Nein, leider nicht. Was soll diese ganze Fragerei überhaupt?", fragte er Kakashi. "Ich will ihre Eltern sprechen, aber heute hab ich sie nicht getroffen.", erklärte er und nachdem Gai nachfragte, was der Anlass dafür ist, erzählte er was ihr auf der Mission zugestoßen ist. "Und ich dachte, wenn wir wieder in Konoha sind, verschwinden meine Sorgen, aber ich will, dass sich jemand um sie kümmert und ihr Sicherheit gibt. Und jetzt sind ihre Eltern nicht zuhause und sie ist ganz alleine. Ich hab einfach Angst, dass sie ein Trauma aus der ganzen Sache bekommt, aber mit mir redet sie ja nicht.", fügte er noch hinzu. "Kakashi, es ist klar das du dir Sorgen um deine Schülerin machst, aber du solltest auch ihre Wünsche respektieren. Wenn sie alleine sein will, dann lass sie das auch sein.", schluchzte Gai. Er war bei dem Thema emotionaler als Lumi selbst, aber was anderes hatte er auch von seinem Freund nicht erwartet. Aber er hatte Recht. Er sollte sie damit umgehen lassen, wie sie will. Sollte ihre Gefühlslage aber ihre Kampfkraft beeinträchtigen und somit das Team erneut aus dem Gleichgewicht bringen, würde er eingreifen.

Endlich hatte Lumi die ganze Wohnung aufgeräumt. Shi war wirklich ein Ferkel, sogar Lumis Zimmer hatte sie verdreckt. Erschöpft sank sie auf ihr Bett nieder. Die Wohnung war nicht groß, aber trotzdem groß genug, um sie drei Stunden mit Putzen zu beschäftigen. Auch wenn sie jetzt am liebsten schlafen würde, rappelte sie sich auf und lief in die Küche. Sie war keine besonders gute Köchin, aber für ein einfaches Abendessen reicht es aus. Sie kochte etwas Reis mit Soße und Deckte den Tisch für sich und ihre Schwester. Als sie gerade fertig war, hörte sie wie die Tür ins Schloss fiel. "Lumii!", schrie sie, "Du bist wieder zu Hause! Wirklich!" Freudig lief Lumi Shi entgegen. Sie hatte ihre Schwester genauso vermisst und schloss sie glücklich in die Arme. So lange waren sie schon seit Jahren nicht mehr getrennt gewesen. "Schön dich wieder zu sehen.", flüsterte sie ihrer Schwester leise ins Ohr. Sie machte sich immer Sorgen, wenn sie Shi alleine ließ. Aber zurecht, alleine bekommt sie kaum was auf die Reihe, sie hatte ja nur ihr Training im Kopf.

Sie lösten sich von einander und setzten sich an den Tisch. "Und, ist auf der Mission etwas spannendes passiert?", fragte Shi neugierig. "Nein, war ganz schön langweilig. Wir mussten nur auf Baustellen und so helfen.", erzählte sie enttäuscht, aber ließ geschickt die Dinge, die außerhalb der Mission geschehen sind, aus. "Wenn ich solche Missionen bekomme, will ich kein Ninja werde, das ist ja öde.", motzte sie. "Naja, wenn du Hokage werden willst, kommst du um einfache Missionen nicht drum rum, schätze ich.", bemitleidete sie Shi. "Ich werde auf jeden Fall Hokage! Wirklich! Dafür trainiere ich doch so viel. Irgendwie muss ich meine Fähigkeiten doch unter Beweis stellen und das geht doch nicht auf einer Baustelle!", meckerte sie. "Jeder fängt mal klein an. Um so besser man wird, um so schwierigere Missionen bekommt man. Man muss einfach abwarten.", beschwichtigte Lumi sie. "Aber um besser zu werden brauch ich einen guten Trainer. In der Akademie lerne ich nicht genug und von dir kann ich auch nicht so viel lernen.", sagte sie vorsichtig. "Da muss ich dir wohl zustimmen.", entschuldigte Lumi sich.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now