Hinata

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Entnervt ließ er sich neben Gai auf der Bank nieder und bestellte sich einen Tee. Nachdem er dem Hokage Bericht erstattet hatte und die anderen nach Hause geschickt hatte, ist er direkt zu seinen Freunden in den Dangoladen gegangen, wo sie verabredet waren. "Alles klar bei dir, Kakashi?", erkundigte sich Asuma, der seinen Freund kritisch musterte. "Ja, alles bestens.", antwortete er knapp. "Und was ist dann das Problem?", hakte Kurenei weiter nach, denn Kakashi sah ziemlich strapaziert aus. "Es gibt kein Problem, ich bin nur etwas erschöpft von der Mission, weiter nichts.", wimmelte er sie ab. "Erschöpft von einer Mission? Die Kraft der Jugend kann doch nicht schon nachlassen!", sagte der entsetzte Gai, woraufhin er ihn nur genervt musterte. "Nein, hat sie nicht, keine Panik.", beruhigter er ihn augenverdrehend, "Wenn dus genau wissen willst, heute wurde meine neue Schülerin fast geköpft, war wirklich ne klasse Mission." "Neue Schülerin?", fragte Kurenei irritiert. "Ja, ich hab vor ungefähr einer Woche ein neues Teammitglied dazu bekommen. Lumi heißt sie. Lumi Uso, um genau zu sein. Sie kommt also aus keinem besonderen Klan und hat auch keine besonderen Fähigkeiten. Eigentlich hat sie überhaupt keine Fähigkeiten, wenn ich so drüber nachdenke. Sie ist ein echter Klotz am Bein und ich frage mich wirklich, was dein Vater sich dabei gedacht hat, Asuma. Sie wird die anderen nie aufholen. In einem anderem Team wäre sie besser aufgehoben.", regte er sich auf und nahm einen Schluck von seinem Tee. "Du magst sie nicht besonders, hm?", schlussfolgerte Asuma aus Kakashis kleiner Rede. "Nein, nein, so meinte ich das nicht. Sie ist in Ordnung. Sie stört nur mein Team, und das stört mich.", stellte er klar.

"Heyy! Lumii!", hörte sie ihre Schwester schon vom anderen Ende des Spielplatzes schreien, die schnell auf sie zu rannte. "Wie war deine erste Mission?", fragte sie neugierig und warf sich um ihren Hals, was es ihr wieder schwarz vor Augen werden ließ. Ihr Kopf dröhnte so sehr, dass es alle Schmerzen die sie spürte übertönte. "Hätte etwas besser laufen können, denke ich.", lachte sie leise und hob Shi etwas von sich weg. "Na dann erzähl mal.", strahlte sie, "Und kannst du mich vielleicht nach Hause tragen? Ich bin so müde.", bettelte sie. "Grade eben konntest du doch noch rennen, so müde bist du sicher nicht.", versuchte sie ab zu wehren. "Bittee!", schmollte sie, woraufhin sie schließlich einwilligte und sie nach Hause trug, obwohl ihr immer wieder die Sicht schwand.

Müde nahm sie sich etwas Eis aus dem Kühlschrank und hielt es sich an den Kopf. Es waren mittlerweile fast schon wieder zwei Wochen her, seit sie sich den Kopf gestoßen hatte, doch die Schmerzen waren nicht verschwunden. Vermutlich hat sie sich eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, denn sie hatte sich am selben Abend, als es passiert ist, noch übergeben. So ein Mist. Die letzten Missionen auf die sie mit den anderen war, sind recht ruhig verlaufen, sodass sie nur selten von Sensei Kakashi aus der Patsche gerettet werden musste. Das Gute war jedoch auch, dass sie bei einfachen Missionen nicht groß im Weg rumstehen konnte. Und ihrem Kopf tat das natürlich auch gut. Doch Schmerzen hin oder her, sie musste jetzt zum Training, denn sie hatte mit Hinata ausgemacht, heute zu trainieren und das würde sie jetzt auch tun. Sie legte das Eis zurück in den Kühlschrank und machte sich auf den Weg zum Trainingsplatz. Als sie an den ganzen Restaurants vorbei lief knurrte ihr Magen. Sie hatte heute noch nichts gegessen, obwohl es bereits Abend war. Es viel ihr schwer regelmäßig zu essen, denn dafür fehlte ihr meist die Zeit und der Appetit und so geriet es schnell in Vergessenheit. Dass sie viel zu dünn ist wusste sie selber, aber daran ändern wollte sie eigentlich auch gar nichts, weshalb sie schnell den verlockenden Geruch von Essen hinter sich ließ und zum Trainingsplatz lief.

Zum Glück war es im Sommer immer so lange hell, weshalb sie entspannt mit Hinata noch einen kleinen Spaziergang nach dem Training machen konnte. "Du, wie ist das Training eigentlich so mit Naruto? Trainiert ihr oft zusammen?", fragte Hinata verlegen und starrte auf ihre Finger. Fragend schaute Lumi sie an. Warum fragte sie jetzt etwas über Naruto? "Das Training mit Naruto ist eigentlich immer ganz witzig, aber außerhalb vom Team trainieren wir eigentlich nicht zusammen.", Beantwortete sie die Frage und musterte Hinata aufmerksam. Sie ist ja ganz rot geworden. "Und wie macht er sich so? Er ist sicher toll.", stammelte sie und errötete noch mehr. Da fiel ihr auf, dass Hinata sie schon öfter nach seinem Wohlbefinden gefragt hat. Ob sie in ihn verliebt ist? "Sag mal, bist du in Naruto verliebt?", fragte sie jetzt direkt nach. "Nein, das stimmt doch gar nicht, so war das nicht gemeint!", stotterte sie vor sich hin. "Und hast du ihm das schon gesagt, oder wart ihr auf einem Date oder so?", fragte Lumi weiter. "Nein, Naruto weiß vermutlich nicht einmal das ich existiere.", antwortete Hinata frustriert. Sie waren ja zusammen auf der Akademie, doch seitdem hatten sie sich wahrscheinlich nicht allzu oft gesehen, geschweige denn geredet. Hinata ist ja eh sehr schüchtern. "Verstehe.", entgegnete sie nachdenklich, "Du hast aber momentan auch nicht besonders großes Interesse daran, es zu ändern, nicht wahr?" Würde sie ihm gerade wirklich näher kommen wollen, hätte sie mit Sicherheit schon einen Weg gefunden, denn so schwer ist das nicht. Alleine in der kurzen Zeit, die sie in dem Team ist, hat sie Naruto schon zwei mal zufällig bei Ichiraku angetroffen und mit ihm eine Nudelsuppe gegessen. "Ja, das stimmt. Ich will besser werden und ein guter Ninja werden, deshalb trainiere ich auch so viel, damit ich Naruto irgendwann gleich gestellt bin. Dann kann ich ihn ansprechen. Verstehst du?", erklärte sie und Lumi nickte. Vielleicht hatte sie sich das als Ziel gesetzt, um guten Gewissens sich davor zu drücken, Naruto ihre Gefühle zu gestehen. Außerdem stärkt sie durch das Training auch ihr Selbstbewusstsein, das sie brauchte, um es ihm zu sagen. Ob physische Stärke ihr auch zu mentaler Stärke verhelfen wird? Doch Zugegebenermaßen war es zur Zeit eh nicht der richtige Moment dafür es ihm zu sagen, wenn sie so lange nicht geredet hatten, aber irgendwann sollte sie es tun. Auch wenn Naruto offensichtlich irgendwie in Sakura verliebt ist, war sie sich sicher, dass er nett reagieren würde.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz