Hilfe

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Erschöpft öffnete sie ihre Augen etwas. Sie befand sich in einem hellen Raum mit kahlen, trostlosen Wänden. Nur der Ausblick aus dem Fenster auf den Hof, mit einem großen Baum mit dunkelroten Blättern, hauchte dem Zimmer etwas Leben ein. Sie war immer noch hier, im Krankenhaus. Noch immer war es nicht vorbei. Ein weiteres Mal hatte sie überlebt. Stumm und kraftlos blickte sie aus dem großen Fenster. Sie war erbärmlich. Sie hatte sich so stark von ihren Gefühlen beeinflussen lassen, dass sie den Kampf verloren hatte. Kakashi war sicher enttäuscht von ihr. Sie hatte gehofft, dass falls sie die Prüfung gewinnt, dass er den Sieg mit ihr zusammen feiern würde, aber daraus wurde wohl nichts. Hoffentlich würde er trotzdem zu ihr kommen, damit sie ihm ihre Gefühle gestehen konnte. Am Liebsten würde sie das jetzt gleich tun. Vielleicht war sie ihm doch ein kleines bisschen wichtig, sie war schließlich seine Schülerin und er würde nach ihr schauen. So lange war sie aber auch noch nicht hier. Ihre normale Kleidung war bis jetzt durch ein Krankenhaushemd getauscht und ihre Schulter umhüllte ein dicker Verband, der vermutlich bei der Erstversorgung angelegt wurde. Schmerzen spürte sie keine, denn auch dieses Mal wurde sie mit Schmerzmittel vollgepumpt.

Sie hatte alle Schritten, die gedämpft vom Gang in ihr Zimmer drangen gelauscht, doch Kakashi hatte sie nicht gehört. Ob er wirklich nicht kommt? Oder doch? Jemand klopfte laut an die Zimmer Tür und sie antwortete mit einem zaghaften "Herein". Sie hatte gar keine Schritte gehört, aber würde Kakashi so geduldig an der Tür klopfen? Schnell setzte sie sich in ihrem Bett auf und wartete gespannt ab, wer gleich den Raum betreten würde. Die Tür öffnete sich nur stockend, bis letztendlich zwei Gestalten in ihrem Zimmer standen und eine von ihnen fing gleich an zu meckern: "Warum klopfst du an die Tür? Wir sind hier um sie mitzunehmen und nicht für ein Bewerbungsgespräch." "Ein bisschen Anstand muss sein.", entgegnete die andere tiefe Stimmer genervt. Jetzt wurde sie hellhörig. Kakashi war das auf jeden Fall nicht. Endlich traten die zwei Personen aus dem Schatten der Tür und ein junger Mann mit gelben Haaren, die er zu einem hohen Zopf zusammen gebunden hatte und einer mit schwarzen Haaren kamen zum Vorschein. "Wer seid ihr?", versuchte sie mit möglichst fester Stimme zu fragen. Die beiden kamen noch ein Stück auf sie zu und dann erkannte sie auch den signifikanten Mantel mit roten Wolken, den sie trugen. Sofort wechselte ihr ruhiger Atem zur Schnappatmung. "Akatsuki.", flüsterte sie ängstlich. "Wow du hast und ja sogar erkannt.", sagte der blonde anerkennend und ein kleines psychopatisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. "Was wollt ihr von mir?", zischte sie, stand aus dem Bett auf und nahm all ihre Kraft zusammen, um so weit es ging zurückzuweichen. Jetzt stand sie mit dem Rücken fast schon an der Wand. "Wir sind hier, um dich mitzunehmen. Entweder kommst du freiwillig mit, oder wir müssen dich gewaltsam mitnehmen.", erklärte der schwarzhaarige. "Warum sollte ich das tun?", fauchte sie und presste sich gegen die Wand, auch wenn die beiden sich kein bisschen mehr bewegt hatten. "Wir möchten, das du Akatsuki deine besonderen Kräfte leihst. Unsere Organisation strebt nach Frieden und dafür brauchen wir dich. Bei uns wirst du lernen mit deiner Kraft richtig umzugehen und kannst extrem stark werden.", legte wieder der schwarzhaarige dar. Er kam ihr bekannt vor, denn er erinnerte sie an jemanden. Doch Wut verblendete ihren Verstand, denn erneut wurden ihr ihre Kräfte zum Verhängnis. Alle waren hinter ihrem Tokuni her, weswegen sie nirgendswo sicher war. Jetzt sind schon keine aus dem Reich der Blumen hier, jetzt tanzt Akatsuki hier an. Doch dieses mal würde sie sich nicht von hier vertreiben lassen. Sie würde sich wehren, so lange, bis Kakashi sie retten würde, denn sie musste sich weiter um Shi kümmern. "Ihr redet von Frieden? Ihr seid internationale Terroristen! Niemals werde ich mich euch anschließen!", brüllte sie. Irgendjemand musste sie ja hören, sie war hier ganz alleine. Kakashi! Oder irgendjemand, egal wer! Es soll einfach nur jemand kommen und ihr helfen, alleine schafft sie das nicht. "Unsere Vorgehensweise mag dir zwar etwas ungewöhnlich zu erscheinen, aber du wirst es irgendwann verstehen.", fuhr er fort. Panik machte sich in ihr breit und ihre Nackenhaare stellten sich alarmierend auf. Die wollte sie wirklich entführen. "Ich werde nicht mit euch mitkommen.", wiederholte sie sich und ihr Blick flackerte unruhig durch den leeren Raum. Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg. Neben ihr war das Fenster, aus dem könnte sie herausspringen. Hinter den anderen beiden war die Tür, welche sie vorsorglich geschlossen hatten. Aus der Tür würde sie auf jeden Fall nicht kommen, dafür gehorchte Lumi ihr betäubter Körper zu wenig, aber mit ihrer verletzten Schulter würde sie das Fenster vermutlich auch nicht so schnell öffnen können. Sie brauchte Hilfe, und zwar schnell. Mit diesen beiden würde sie es in 10 Jahren nicht aufnehmen können. "Wenn dir lieber ist, dass wir dich mitnehmen, lässt sich das natürlich auch einreichten.", grinste der Blondschopf und machte einen gefährlichen Schritt auf sie zu. Er griff in seine Tasche, die er bei sich trug, jedoch konnte sie nicht erkennen, was er da rausholte, aber da hielt ihn der andere auch schon zurück: "Hör auf damit, wir wollen kein Aufsehen erregen. Ich übernehme das. Wir haben doch schon gesehen, dass sie sehr anfällig für Gen-Jutsu ist." Enttäuscht ließ der mit den gelben Haaren seine Hand wieder sinken. Ihre Beine fingen wie Espenlaub an zu zittern als sie das Wort 'Gen-Jutsu' hörte, das wäre nämlich ihr Untergang. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, weshalb sie einfach anfing sich die Seele aus dem Leib zu schreien, als sie Schritte auf dem Gang hörte. Doch ihre Kehle war vor Angst wie zugeschnürt. Jetzt verlor wie wirklich die Nerven, weswegen sie einfach versuchte über das Bett zur Tür zu flüchten, aber sie konnte ihre Gliedmaßen nicht kontrollieren, wodurch sie direkt auf den harten Boden nieder stürzte. Verbissen rappelte sie sich wieder auf und warf den beiden sicherheitshalber einen Blick zu. Sie standen immer noch an Ort und Stelle. Aber etwas hatte sich verändert. Seine Augen. Das Sharingan. "Itachi.", flüsterte sie und sackte dann wieder in sich zusammen. Sie hatte direkt in seine Augen geschaut und versank in seiner mächtigen Gen-Jutsu Welt, während in ihrem Kopf immer wieder sein Namen leiser werdend hallte. Kakashi! Kakashi. Kakashi...

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang