"Du bist ein Arschloch, Kakashi."

167 9 5
                                    

"Wo von reden Sie da.", presste sie heraus, während Kakashi sie in ihrem Krankenbett absetzte. "Ich rede davon das Naruto das Dorf verlassen hat.", antwortete er schnell. Unwohl schlüpfte sie schnell wieder unter die Bettdecke und zog sie sich hoch bis zu den Schultern. Es tat weh Kakashi hier zu sehen, denn ihr Herz war noch immer in tausend Einzelteile zersplittert. "Das weiß ich, er hat sich von mir verabschiedet. Wiederholen Sie den letzten Teil des Satzes.", forderte sie ihn auf und ließ ihn nicht aus den Augen. Erst war Sasuke abgehauen, dann Kakashi und jetzt Naruto. Es schien wieder so, als würden alle wichtige Menschen in ihrem Leben sie wieder alleine lassen. Niemand wollte bei ihr bleiben. 

Er hatte sich wieder auf einen Stuhl neben sie gesetzt, wie er es vor ihrem Liebesgeständnis immer getan hatte. "Ich will mit dir auf einen Ball gehen.", offenbarte er ihr und musterte sie mit stechenden Blicken. "Warum sollte ich mit Ihnen auf einen Ball gehen? Sie hassen mich und ich bin hier eingesperrt.", fragte sie skeptisch. Wie kam er nur wieder darauf? "Ich will das du meins wirst.", sagte er es einfach gerade raus. "Was reden Sie da.", schüttelte sie verzweifelt ihren Kopf. Dieser Mann sprach in Rätseln mit ihr. "Bei dem Kampf mit Itachi ist mir einiges klar geworden. Ich kann mich nicht von dir fernhalten. Es ist praktisch unmöglich. Jeder Weg den ich einschlage endet bei dir. Ich mein ich wollte nur Sake kaufen gehen und jetzt sitze ich hier im Krankenhaus bei dir. Du bist mein Ziel, bei dir bin ich angekommen. Und deswegen muss ich dich beschützen, ganz einfach. Weil immer wenn ich nicht bei dir war, ist dir etwas schreckliches passiert, also darf ich dich nicht mehr gehen lassen.", erklärte er ihr, doch klarer wurde ihr dadurch nichts: "Sie können sich auch nicht einfach von mir fernhalten, Sie sind mein Lehrer.", stellte sie klar und er nickte langsam. "Ich weiß, aber ich meine nicht als Lehrer. Ich will mit dir auf diesen Ball gehen und dafür solltest du schonmal aufhören mich zu siezen.", bestimmte er. "Was hat denn dieser verdammte Ball damit zu tun?", fragte sie verständnislos. Wie sollte man auch nur ein Wort von diesem Durcheinander verstehen? "Das ist der Ball für Tsunades Amtseinführung, der hat bis jetzt noch nicht stattgefunden und ich will das du mich dahin begleitest. Und ich will mich bei dir entschuldigen, ich hab das was ich letztens zu dir gesagt hab nicht ernstgemeint. Ich hätte nicht so gemein zu dir sein sollen.", entschuldigte er sich und ihre Verwirrung wurde nur noch größer. "Was für Sie haben das nicht ernstgemeint? Sie haben mir doch klipp und klar gesagt was Sache ist!", wurde sie nun etwas lauter. Es machte sie wütend, dass er ständig etwas anderes zu ihr sagt. "Aber so empfinde ich nicht. Ich hab dir vieles aus meinem Leben noch nicht erzählt. Da sind viele grausame Dinge passiert. Grausame Tode. Und ich wollte nicht das du stirbst.", meinte er liebevoll. "Warum sollte ich bitte sterben, nur wegen Ihrer Vergangenheit?", fuhr sie ihn an. Wenn er nicht bald Klartext redet, würde sie sich vergessen. "Lumi ich bin verflucht. Jeder Mensch den ich geliebt habe ist gestorben. Ohne Ausnahme. Und ich dachte, dass wenn du mit mir bist, dass du dann auch stirbst. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Immer wenn du nicht mit mir bist, gerätst du ihn die größten Gefahren. Deswegen will ich das du meins wirst. Dann kann ich dich immer beschützen.", klärte er sie auf, als wäre er gerade von Gott höchstpersönlich erleuchtet worden. 

"Ich will aber nicht das du mein Beschützter bist. Ich brauch keinen der auf mich aufpasst.", schnaubte sie, "Vielleicht erklärst du mir mal was in deiner Vergangenheit passiert ist, dann versteh ich deinen seltsamen Gedankengang auch. Ich sterbe doch nicht wenn ich mit dir zusammen bin." "Ich kann dir das Alles gerade einfach noch nicht erzählen. Aber ich will nicht nur dein Beschützer sein, ich will mein Leben an deiner Seite verbringen. Für immer. Ich will auch mit dir altwerden. All das, was du zu mir gesagt hast, kann ich nur zurück geben. Mit dir will ich leben und nicht immer nur überleben. Ich bin glücklich wenn du bei mir bist. Es fühlt sich so an, als wäre ich nie dazu bestimmt gewesen alleine zu kämpfen. Ich hab immer gedacht das ich ein Einzelgänger bin, aber ich will nicht ohne dich gehen. Nirgendwohin. Du bist mein Ausweg aus meinem verkümmerten Leben. Du befreist mich aus diesem Käfig aus Zweifeln und Ängsten, in dem ich mein Leben lang gesteckt hab. Nie hab ich versucht da raus zu kommen. Ich dachte ich gehör da einfach rein, dass ich dieses Leid verdiene. Immer hab ich mich in meinen eigenen Lügen verloren, aber ich will das nicht mehr. Ich bin jetzt bereit für dich. Ich will das du mich aus dieser Finsternis holst und in dein Licht ziehst. Weil jeder Tag an dem ich alleine ohne dich bin, breche ich zusammen. Ich halte es keine Sekunde ohne dich aus. Deswegen will ich dich jeden Tag sehen, dich spüren und dich küssen. Also werde ich meine Seele für dich aufgeben, um mit dir auf diesen Ball zu gehen. Bitte ich-", brach er ab, als sie ihren Blick von ihm abwendete. Er hatte es ihr endlich gesagt und es fühlte sich gut an. Sehr gut sogar, aber sie schien ihn einfach nicht zu verstehen. Egal was er für Worte verwendet, sie kamen einfach nicht bei ihr an. "Und woher weiß ich das du dir das morgen nicht schon wieder anders überlegt hast? Dass das Alles nicht wieder gelogen ist?", drehte sie sich wieder zu ihm. Ihre Augen sahen traurig aus. Normal versteckte sie ihre Emotionen immer, aber dieses mal konnte er sie ganz klar sehen. Er hatte riesige Scheiße gebaut und sie sehr verletzt, das wusste er und das wollte er wieder gutmachen. "Lumi, ich weiß nicht erst seit gestern das ich in dich verliebt bin. Ich hab nur so lange an meinen alten Prinzipien festgehalten, das ich es dir nicht früher sagen konnte. Weil wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt habe, dann bleibe ich auch dabei. Ich hab zwar viel Zeit mit nachdenken verbracht, aber jetzt weiß ich es ganz klar.", sprach er eindringlich, "Ich möchte das du mir glaubst." "Ich möchte dir auch glauben aber du hast mir mein-", fing sie an zu wimmern und er beendete den Satz für sie: "Herz gebrochen. Ja, ich weiß und das tut mir auch aufrichtig leid, aber du musst verstehen warum ich das getan hab. Ich wollte es dir leichter machen dich von mir fernzuhalten, damit du nicht sterben musst. Und deswegen wollte ich das du mich hasst. Dann könntest du ein schönes und langes Leben ohne mich leben. Aber ich hab dabei komplett vergessen, wie sehr ich dich brauche. Ich wollte dich zwar von mir wegstoßen und dich damit verletzten, bevor du mich alleine lassen könntest und ich wieder ganz einsam und verletzt wäre, jedoch will ich das nicht mehr. Ohne dich will ich gar nicht mehr Leben." Das war das erste mal seit einer Ewigkeit das er seine Gefühle so offen aussprach und er hatte Angst vor ihrer Reaktion, denn er war kein guter Redner. Deswegen würde er seine Gefühle lieber zeigen als sie ihr zu erklären, aber das ging gerade nicht. "Du bist wirklich in mich verliebt?", huschte ihr Blick verlegen über sein Gesicht. "Natürlich, ich liebe dich.", sagte er ehrlich und suchte Augenkontakt mit ihr, doch sie wich ihm weiter aus. "Kannst du mir verzeihen? Ich will das alles wiedergutmachen. Bitte gib mir die Chance das zu tun, obwohl ich sie eigentlich nicht verdient hätte.", flehte er sie regelrecht an und sie sah ihm nun doch in die Augen: "Weißt du Kakashi, du bist ein egoistisches Arschloch, das sich immer alles so dreht wie es will. Und schon wieder nutzt du meine Gefühle aus, damit ich dir verzeihe." 

"Ich weiß, es tut mir so unendlich leid ich-", versuchte er sich zu entschuldigen. Sie hatte Recht. Er war egoistisch gewesen. Verdammt egoistisch. "Du bist wirklich ein riesen Idiot, mich auf einen Ball einzuladen, obwohl ich meinen Arm kaum bewegen kann und auch so schon sehr beschränkte Tanzfähigkeiten hab.", meinte er ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. "Ich will ja auch nicht, das du dort hingest um ein Tanzpreis zu bekommen, ich will das du als meine Freundin dahin gehst.", sagte er etwas nervös. Würde sie ja sagen? Oder war sie noch immer berechtigt wütend auf ihn? "Wie schon gesagt du bist ein riesen Idiot, ich hab nicht einmal ein Kleid um dahin zu gehen.", jammerte sie ein wenig. "Na dann kauf ich dir eins. Von mir aus kauf ich dir Alles von dieser Welt, du musst mich nur lassen! Also, willst du mit mir gehen?", fragte er hoffnungsvoll und sog sie praktisch mit seinem intensiven Blick ein. "Auf den Ball?", kicherte sie leise und er verdrehte nur ungeduldig seine Augen: "Du weißt ganz genau was ich meine." Aufgeregt lehnte er sich unbewusst etwas zu ihr vor. Es war das aller erste mal das er jemandem seine Liebe gestand und er hatte absolut keine Ahnung wie er sich dabei angestellt hatte. "Ich würde überall mit dir hingehen, Kakashi.", lächelte sie ihn an. "Also ist das ein ja?", versicherte er sich und sie nickte zufrieden. Augenblicklich fing sein Herz an höher zu schlagen. Er hatte jetzt eine Freundin. Lumi war seine Freundin. Nur seins. Erleichtert griff er mit seinen Händen nach ihrem Kopf und zog sie ungläubig zu sich. "Dann bist du jetzt wirklich mein Mädchen.", hauchte er auf ihre Lippen, die nur noch wenige Millimeter von seinen entfernt waren. Diese wunderbaren Lippen, die zu diesem umwerfenden Mädchen gehören. Alles seins. "Und du bist mein Idiot.", grinste sie und er überbrückte noch die letzte Distanz zwischen ihnen, sodass ihr weicher Mund nun endlich auf seinen traf. 

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt