"Ich steh nicht auf Frauen!!"

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Ihm ging es wieder gut, denn ihr ging es wieder besser. Das künstliche Koma wurde nun nach einer Woche aufgehoben und jetzt wartete er mit Tsunade und Shizune auf ihr erwachen. Es sollte nicht mehr lange dauern und tatsächlich öffneten sich ihre Augenlider schwerfällig und sie versuchte ihre Augen an das grelle Licht zu gewöhnen.
Wie er ihre eisblauen Augen vermisst hatte.
Jetzt glänzten sie auch schon wieder viel mehr. Erleichtert ging er neben ihr in die Hocke.
"Hey Lumi!", sagte er leise, da er nicht wusste, wie empfindlich sie gerade war, "Wie gehts dir?"
Sie legte ihren Kopf schräg und antwortete dann in einem viel zu lauten, freudigen Tonfall: "Kalashii! Da bischt du ja wieter!"
Ein leises Kichern entwich ihm, die Narkose schien ihr Gehirn noch stark zu beeinflussen, sie konnte ja nicht einmal richtig reden. Aber es war schonmal gut, dass sie ihn erkannte. Tsunade meinte, dass es wichtig war, dass sie als erstes jemanden sah, dem sie vertraute, weswegen er da Ganze übernahm.
"Ja, da bin ich wieder. Wie gehts dir?", fragte er erneut.
"Mia gehds supaa! Aber ich spühl meinen Körper nix."
Sie versuchte ihm scheinbar mitzuteilen, dass die Schmerzmittel wirkten.

"Na, das ist doch mal ein Anfang. Kannst du mal den Krankenhauskittel ausziehen?", bat Tsunade Lumi, um sich ihre Verletzungen anzuschauen. Ihr Gesundheit stand an erster Stelle. Wenn die gesichert war, könnten sie sich auch um Akatsuki kümmern.
"Was möckte die?", flüsterte Lumi an ihn gerichtet. "Du sollst dich ausziehen", wiederholte er was Tsunade gesagt hatte.
"Lakashi. Ich werde mich shicher nischt vor denen ausleihen. Wo bleibt den dein Anshalt. Dad hascht du nock nie von mir verangelt!", zeterte sie aufgebracht. Erneut musste er sich sein Lachen unterdrücken.
"Ich will nicht das du dich ausziehst, das will die Frau da", deutete er auf Tsunade, die ungeduldig mit ihren Füßen auf und ab wippte.
"Sie wiel das?", flüsterte sie wieder und er nickte bestätigend.
"Ed tut mir leid, aber isch werde mich nicht entlösen. Ich stehe nischt auf Frauhen, isch mahch da nischt mit!!", sagte sie laut und zog sich die Decke etwas höher. Es wurde wirklich immer besser.
"Ich will doch nicht mit dir schlafen, ich will dich verarzten!", schrie Tsunade aufgebracht und stampfte einmal fest auf. Etwas eingeschüchtert drehte sich Lumi wieder zu ihm.
"Kleines, das ist der Hokage, benimm dich ein wenig", mahnte er sie. Auf einen Wutausbruch von Tsunade hatte er keine Lust.
Lumi fing laut an zu glucksen: "Der Hokage sieht a weng andersch auf. Der hat so nh Bart und isch nh bissle älter."
"Das ist der einzige Unterschied, den du siehst?", tobte Tsunade regelrecht.
"Lumi, das ist der 5. Hokage. Der 3. ist verstorben", klärte er sie auf. Skeptisch hob sie die Augenbrauen, zog ihre rechte Hand unter der Decke vor und fing laut an zu zählen.
"Eins, drei. Nein. Null, eins, drei, zwei, sechs, vier, fünf.
Dad kann ga nisch sein. Wo ist der virde Hokage und der sweite?", fragte sie besserwisserisch.
Sie war wirklich komplett neben der Spur.
"Ich schätze mal sie ist nicht immer so drauf, oder?", atmete Tsunde genervt aus und er schüttelte den Kopf.
"Na schön, dann kommen wir wieder wenn sie etwas normal ist, so können wir eh nichts aus ihr rauskriegen", entschied sie, verließ mit Shizune zusammen das Zimmer und er versuchte ihr das Zählen bei zu bringen, nachdem sie ihm immer noch nicht geglaubt hatte.

***

Langsam öffnete sie ihre Augen. Es war hell. Sehr hell. Etwas unsicher schaute sie sich um. Wo war sie hier? Direkt machte sich wieder Panik in ihr breit. Wo hatte man sie jetzt hingebracht? Was würde Akatsuki ihr jetzt antuen? Panisch checkte sie ihren Körper ab. Keine Fesseln, keine Chakra unterdrückenden Pfähle in ihrem Körper. Würde man sie wieder in Eis einfrieren? Hektisch versuchte sie aufzustehen. Das würde sie nicht nochmal über sich ergehen lassen.
Auf einmal legte sich eine große Hand auf ihren Arm und hielt sie zurück. Kakuzu. Stockend drehte sie ihren Kopf in die Richtung des Armes. Ein erleichtertes Seufzen entwich ihr. Das war Kakashi. Ihr Fluchtversuch war also geglückt.
„Kakashi", flüsterte sie leise und versuchte ihn in eine Umarmung zu ziehen, aber ihre linke Körperhälfte reagierte nicht. Doch er übernahm das einfach für sie und zog sie selbst in eine Umarmung.
„Ich hab dich so vermisst", hauchte sie in seinen Nacken und zog ihn mit ihrem rechten Arm noch näher an sich ran, damit sie ihre Nase in seinen weichen Haaren vergraben konnte.
„Ich hab dich auch vermisst, Kleines. Schön das du nicht mehr so benommen bist", wisperte er in ihr Ohr.
"Wie benommen?", fragte sie verwirrt nach, ohne die Umarmung zu lösen.
"Naja, du hast Tsunade, dem neuen Hokage, unterstellt, dass sie mit dir schlafen will", hörte sie sein Grinsen heraus.
"Ich war schon mal wach?", fragte sie ungläubig, "Und es gibt einen neuen Hokage?"
"Ja, es ist viel passiert seit du entführt wurdest, aber das erzähle ich dir ein anderes Mal", nuschelte er in ihre Schulter.
"Du willst sicher wissen, was passiert ist, hm?", überlegte sie und schloss gequält an die Erinnerungen ihre Augen.
"Das musst du mir jetzt nicht erzählen, außer es gibt etwas dringendes, dass du mir sagen musst", beruhigte er sie etwas und strich behutsam über ihren verletzten Rücken. Es gab tatsächlich etwas, was sie ihm dringend sagen wollte, doch dazu war sie noch immer nicht richtig bei Sinnen. Sie hatte bei Akatsuki lange über Kakashi nachgedacht. Sie hatte eindeutig über reagiert, als sie von der Kellnerin erfahren hatte und hätte seine Erklärung dafür anhören sollen.
"Ich bin von dort geflohen, vielleicht kommen sie hierher und holen mich zurück", flüsterte sie leise. Aber in seinen Armen hatte sie keine Angst.
"Ich werde nicht zulassen das sie das tuen, genauso wie viele andere es auch nicht werden. Ein riesen Anbu Team wurde deinem Schutz beauftragt", versicherte er und sie nickte stumm. Dann löste sie sich etwas aus seiner Umarmung, um ihn anzuschauen. Endlich konnte sie ihn wieder sehen. Etwas ungeschickt zog sie den Arm um ihn wieder zurück und legte ihre Hand an sein Kinn. Es war kantiger geworden. Auch er schien abgenommen zu haben. Ob er sich wohl Sorgen um sie gemacht hatte? Sehnlich zog sie ihn etwas näher.
"War ich sehr schlimm, als ich so benebelt war?", hauchte sie auf seine Lippen, die schon fast auf ihren lagen.
"Naja, ich glaube du hast Tsunade irgendwie etwas von unserem Verhältnis erzählt. Und ich bin jetzt um die Erkenntnis reifer das du nicht auf Frauen stehst", grinste er und sein Blick war auf ihre Lippen fixiert.
"Das überrascht dich?", fragte sie etwas verwirrt, "Vielleicht sollte ich mich in Zukunft klarer ausdrücken", säuselte sie und zog ihn noch das letzte Stück zu sich, sodass sich ihre Lippen endlich trafen.

Beide mussten in diesen Kuss hinein Lächeln.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang