"Du"

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Sie gähnte einmal ausgiebig und wollte dann aufstehen, doch die Arme, die sie umschlossen, hielten sie fest. Es brauchte sie einen kurzen Moment der Besinnung, um sich wieder daran zu erinnern, dass sie in Kakashis Bett lag und zu ihm auch die Arme gehörten. Etwas ungeschickt versuchte sie seinen Arm von ihr runter zu heben. "Bleib doch noch etwas liegen", hörte sie auch schon eine kratzige Stimme grummeln. Stumm drehte sie sich in seiner Umarmung um und brach ihren Versuch das Bett zu verlassen ab. Stattdessen musterte sie sein Gesicht, denn er hatte seine Maske dieses Mal zum schlafen abgenommen. Seine flauschigen Haare standen etwas wirre von seinem Kopf ab und seine weiche Haut war noch etwas zerknittert vom Schlaf. "Du starrst", brummelte er. Seine tiefe Morgenstimme bescherte ihr Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper. "Das bilden Sie sich ein", wehrte sie ab. "Du", antwortete er, immer noch mit geschlossenen Augen. "Hm?" Sie hatte nicht so recht verstanden was er ihr damit sagen wollte. "Es heißt: Das bildest du dir ein und nein, das tue ich nicht", korrigierte er sie. "Sehr wohl tuen Sie das", bestand sie weiter darauf, doch da öffnete er auch schon ein Auge und erwischte sie auf frischer Tat. "Nein, tust du überhaupt nicht", sagte er ironisch und begutachtete ihr Gesicht nun genauso wie sie es bei ihm getan hatte. Durch seine intensiven Blicken, die über ihr ganzes Gesicht wanderten, wurde ihr ganz unwohl. Peinlich berührt legte sie ihre Hand auf sein Gesicht und drückte ihn etwas von sich weg. "Hören Sie auf damit", meckerte sie. "Du", verbesserte er sie genervt, "Merk dir das doch mal." "Ach, es macht aber viel mehr Spaß Sie zu ärgern", entgegnete sie herausfordernd. "Du wirst es gleich noch bereuen, mich geärgert zu haben", fing er an zu drohen. Sie war gespannt was als nächstes passieren würde, also provozierte sie weiter: "Sie können mir erst Mal gar nichts." Jetzt hatte sie scheinbar den Bogen überspannt, denn er löste seine Arme von ihr, packte sie an den Schulter und drückte sie in die Matratze. Im nächsten Moment saß er auch schon wieder auf ihrer Hüfte und schaute auf sie herab.

 Von seiner Müdigkeit war keine Spur mehr zusehen, stattdessen blitze etwas anderes in seinen Augen auf, doch sie konnte nicht sagen, was. Ehe sie sich versah hatte er auch schon ihre Handgelenke zu fassen bekommen und drückte sie links und reckts von ihr grob auf die Kissen. "Sag das noch mal dieses: Sie können mir gar nichts", grinste er bösartig. Sie musste einmal schwer schlucken, denn jetzt konnte er ihr tatsächlich so einiges. "Was mach ich nur mit dir", überlegte er laut. Sie hingegen wusste schon genau, was als nächstes passieren würde, denn als sie das letzte mal in dieser Position war, hatte er sich einfach auf sie gestürzt, aber das machte ihr keine Angst, nein, sie wollte das sogar. Provokant schaute sie ihn an und wartete nur darauf, dass er seine weichen Lippen auf ihre legte. Doch als er sich zu ihr runterbeugte, legte er sie nicht sanft auf ihre, sondern fing direkt an stürmisch ihren Hals zu küssen. Er verteilte überall gierige Küsse auf ihrer Haut, wodurch ihr ein angenehm warmer Schauer über den Rücken lief und sie sich beherrschen musste, nicht laut aufzuseufzen. Als er aber auch noch anfing an ihrer dünnen Haut zu saugen, entlockte er ihr ein leises Stöhnen, das sie nicht unterdrücken konnte. Sie spürte praktisch wie ein kleines Lächeln anfing seine Mundwinkle zu umspielen und als Dank für die Bestätigung für sein Tun, biss er leicht in ihren Hals.

 Als er meinte alles erkundigt zu haben, wanderte er etwas weiter runter zu ihrem Schlüsselbein und streifte auch dort mit seinen Lippen über ihre mittlerweile heiße Haut. Seine Berührungen hatten diese unglaubliche Hitze in ihr verursacht. Geschickt verschaffte er sich eine freie Hand, indem er ihre Handgelenke über ihrem Kopf mit einer Hand zusammen hielt. Dann zog er am Kragen ihres Pullovers um mehr Haut freizulegen, die er verwöhnen konnte. Mittlerweile ging ihr Atem schon deutlich erschwert. Die Küsse, die er verteilte brachten sie um ihren Verstand. Er hatte ihr Gehirn zu Brei verarbeitet und alles in ihr nutzlos gemacht. Vergeblich versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien, um seinen Kopf zu ihrem Mund zu bewegen, aber ihr Körper folgte ihr nicht mehr. Er hatte aber anscheinend den selben Gedanken, denn jetzt bahnte er sich seinen Weg zu ihrem Mund. Gleich würde sie endlich seine zarten Lippen auf ihren spüren. Doch statt einem sanften Kuss presste er seine Lippen geradezu auf ihre und statt vorher mit seiner Zunge um Einlass zu bitten, biss er ihr etwas grob in in die Unterlippe, was sie erneut aufstöhnen ließ. Er nutze den Moment, in dem sie ihre Lippen ein wenig geöffnet hatte und drang ohne Erlaubnis in ihren Mund ein. Ohne Erfolg versuchte sie die Kontrolle an sich zu reißen, jedoch hatte sie keine Chance gegen seine Dominanz. Sie gab sich ihm also völlig hin und er küsste sie immer verlangender und drückte sie immer tiefer in die Kissen. Mit seiner freien Hand fuhr er über ihrem Pullover über ihren ganzen Körper. Mehr konnte sie ihm im Moment einfach noch nicht gestatten. Trotzdem spürte sie schon sein großes Verlangen zwischen ihren Beinen. Sie versuchte noch mal ihre Hände frei zu bekommen, um sie in seinen Haaren zu vergraben und dieses Mal erlaubte er es. Ihren Plan sie in seinen Haaren verschwinden zu lassen warf sie allerdings über Bord und fühlte stattdessen seinen durchtrainierten Oberkörper durch sein T-Shirt ab. Sie strich über seine muskulöse Brust bis runter zu seinen definierten Bauchmuskeln und fuhr dann jede einzelne mit spitzen Fingern nach, was ihn erregt auf keuchen ließ. 

"Das war aber eine schlimme Strafe", keuchte sie sarkastisch, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. Sie war ganz schön außer Atem. "Das war doch gar keine Strafe", antwortete er irritiert, "Das war einfach nur zu meinem Vergnügen. Und jetzt ab in die Küche mit dir, ich hab Hunger." Perplex sah sie ihn an. Sie hatte eher damit gerechnet das er sie zu Bettruhe verdonnern würde wegen der Chunin-Prüfung und jetzt das. Er stieg zufrieden von ihr runter, legte sich neben sie und verschränkte die Arme hinterm Kopf. "Bist du ein bisschen schwer von Begriff?", fragte er nachdrücklich, "Ich hätte gerne ein Ei." Verwirrt kroch sie aus dem Bett und lief unsicher in die Küche. Was war denn jetzt mit ihm los?

Ihr Körper war zwar von dem Kampf gestern noch etwas schlapp, aber sie hatte es sich schlimmer vorgestellt, weshalb sie seiner Bitte nachging. Jedoch stellte sich das Ganze als schwieriger als gedacht heraus, denn sie kannte sich in seiner großen Küche überhaupt nicht aus. Sie wollte Kakashi gerade fragen, wo seine Pfannen waren, da war er auch schon auf dem Weg ins Bad. Also machte sie sich selbst auf die Suche, sonst würde sie sicher noch mehr für Kakashi tun müssen, als ihm nur ein Ei in der Pfanne zu braten.

Sie packte das Ei auf einen Teller, stellte es auf den Tisch und wartete nun darauf, dass er endlich aus dem Bad kam. Sie wollte wieder ihre Klamotten anziehen und zu Shi, denn wie sich herausgestellt hatte, war nicht morgens, sondern nachmittags und sie hatten Ewigkeiten geschlafen. Als er endlich das Bad freimachte, huschte sie an ihm vorbei und schloss die Tür hinter sich. Verdutzt schaute sie sich im Raum um. Sie konnte ihre Klamotten nicht finden. Kakashi hatte sie auch nicht aufgeräumt, wie er es im Windreich immer getan hatte, nein, sie waren weg. Aufgebracht riss sie die Tür auf und stürmte in die Küche. "Wo sind meine Kleider?!", fauchte sie. "Da fehlt noch ein bisschen Salz", antwortete er stumpf. "Ich hab dich was gefragt!", fuhr sie ihn an und er legte diplomatisch sein Besteck aus der Hand. "Du wolltest doch eine Strafe, jetzt hast du sie, also reg dich nicht auf", sagte er ruhig. "Bitte was?", fragte sie entgeistert und er zuckte nur mit den Schultern: "Deine Klamotten bleiben bei mir." "Und wie soll ich nach Hause?", klagte sie erbost. "Na, so", erklärte er ihr. "Du spinnst doch!", tobte sie, doch er schob sich nur seelenruhig das letzte Stück Ei in den Mund. Dann stand er auf und verschwand in seinem Schlafzimmer und sie stapfte ihm wütend hinterher. Wortlos drückte er ihr eine Jogginghose von ihm in die Hand. "Was soll ich damit? Ich will meine Sachen anziehen", stellte sie klar. "Hab dich nicht so, ich sagte doch bereits, dass deine Sachen bei mir bleiben. Die sind total schmutzig und ich wasch sie einfach für dich und dann kannst du sie irgendwann abholen", beschwichtigte er sie, "Das ist auch schon alles. Keine Strafe, ich bin einfach nur nett." "Na schön", murmelte sie wieder etwas ruhiger und streifte sich die Hose über. Als sie fertig war schob Kakashi sie auch schon aus der Tür und brachte sie in ihre Wohnung.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now