Alte Wunden

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Sie waren schon kurz vor ihrer Unterkunft angekommen, als es auf einmal Shuriken auf sie herunter regneten. Schnell zückte sie ein Kunai und wehrte diese mit Erfolg alle ab. Ob sie schon die ganze Zeit verfolgt wurde? Schnell nahm sie eine Kampfhaltung ein, doch konnte überhaupt keine Gegner entdecken. Die versteckten sich vermutlich in den Bäumen. Angestrengt versuchte sie Bewegungen auszumachen, doch nichts. Die anderen schienen ebenso niemanden zu entdecken. Was war hier nur wieder los? Sie waren wieder auf der Mission einen Vertrag zu überbringen und hatten nur noch eine Übernachtung vor sich, dann würden sie auch schon Konoha erreichen.

Plötzlich warfen die Gegner einige Kunais, doch jetzt wussten sie zumindest ihren Standort. Jedoch hatte Sakura die Attacke nicht gesehen und einige Kunais flogen direkt auf sie zu. "Sakura, pass auf!", schrie sie und machte einen Hechtsprung, sodass sie direkt vor ihr landete. Hektisch versuchte sie die Kunais abzuwehren, doch es gelang ihr nicht bei allen und eins bohrte sich direkt unter ihren Rippen ins Fleisch. Verdammt. Sie spuckte direkt etwas Blut, aber ignorierte den stechenden Schmerz der sie durchzog. Schnell entfernte sie das Kunai und nutzte es zum Gegenangriff. Sie hatte mittlerweile gelernt mit den Schmerzen umzugehen und konnte sie perfekt überspielen, um weiter zu kämpfen. Wenigstens ein was, das sie konnte.

Sie rannte direkt auf den Gegner zu und verwickelte sich dadurch auch prompt in einen Zweikampf. Die Angreifer waren nicht übertrieben stark, weshalb sie es sogar schaffte mitzuhalten. Sie hatte zwar keine riesigen Fortschritte gemacht, aber Kleine konnte sie auf jeden Fall vorweisen. Gekonnt schaffte sie etwas Platz zwischen ihr und dem Gegner und wandte sofort das Jutsu der Schattenwerfenden Shuriken an, das sie vor ein paar Wochen gelernt hatte. Eine kleiner Hauch von Stolz durchströmte sie, als der Feind tatsächlich zu Boden ging.
"Lumi, Augen auf!", hörte sie Sensei Kakashi schreien. Mist. Sie hatte nicht auf die anderen Gegner geachtet. Wie erstarrt schaute sie zu, wie von oben ein Mann auf sie runter sprang.
Die vertraute Angst lähmte ihre Körper mal wieder so sehr, das sie nicht mal ausweichen konnte.

"Lumi verdammt!", schrie er wieder. Sie wich einfach nicht aus und glotzte den Gegner nur an.
Es bleibt ihm wohl nichts anderes übrig, als sie mal wieder zu retten. Für einen Moment hatte er wirklich gedacht, sie würde das schaffen, aber wenn er das richtig gesehen hatte, wurde sie auch schon verletzt. Schnell bereitete er ein Shidori vor und schaffte den Angreifer, der auf sie zu stürzte, aus dem Weg. Auch für die Feinde mit denen es die anderen zu tun hatten, reichte sein Jutsu noch aus. Wie es aussah, waren alle erledigt. Aber auch seine Schüler waren nicht unbeschadet davon gekommen. Die Taktik, sich in den Bäumen zu verstecken, hatte die Angriffskraft der Feinde extrem vergrößert, sodass es kein Leichtes war, sie zu besiegen, auch wenn sie eigentlich nicht besonders gut waren.

Sie waren noch das letzte Stück zur Unterkunft gegangen und jetzt hatte er schon Naruto und die andern beiden verarztet. Naruto hatte sich doch tatsächlich die Hand gebrochen. Die anderen beiden sind zum Glück mit ein paar Schnittwunden davon gekommen. Er wartete darauf, das nun auch Lumi zu ihm kommt, um sich behandeln zu lassen, doch sie kam nicht. Hatte er sich getäuscht und sie wurde doch nicht getroffen?

Nach dem Essen, wollte sie direkt in ihr Bett schlüpfen und sich ausruhen. Der Schmerz in ihrem Bauch hatte nicht nachgelassen und es hat auch noch nicht aufgehört zu bluten, aber sie würde die Wunde einfach morgen versorgen. Als sie gerade den anderen ins Zimmer folgen wollte, wurde sie, wie so oft, an ihrem Handgelenk zurück gehalten. "Was wollen Sie, Sensei?", fragte sie, ohne sich überhaupt um zu drehen.
"Nach deiner Wunde sehen.", antwortete er ruhig. "Welche Wunde? Ich bin doch gar nicht verletzt.", fragte sie und drehte sich jetzt doch um.
"Ich hab doch gesehen wie du von einem Kunai getroffen wurdest. Außerdem, kann ich dein Blut riechen.", stellte er klar.
"Sind Sie ein Vampir oder was.", schaute sie ihn prüfend an.
"Hör auf mit den Scherzen und komm mit.", befahl er ihr.
"Aber warum denn?", protestierte sie, "Ich bin nicht verletzt!"
"Lumi, ich glaub dir aber nicht. Lass mich einfach nachsehen, ob ich Recht hab. Wenn ich falsch liege, kannst du gerne wieder gehen.", bot er ihr an. Sie wollte gerade eben weiter diskutieren, da schliff er sie wieder hinter ihm her.
"Wann hören Sie endlich auf damit?", fragte sie genervt, doch er gab keine Antwort.

Sie saß auf dem Tisch und rutschte genervt hin und her: "Kann ich jetzt gehen?"
"Ich hab doch noch gar nicht nach geschaut.", murrte er.
"Darf ich?", sah er sie fragend an. Er hatte schon Verbandszeug geholt und alles vorbereitet, obwohl sie darauf bestanden hatte, das sie nicht verletzt war.
"Tun Sie doch, was Sie nicht lassen können.", murmelte sie leise und er wertete das als ein Ja. Vorsichtig hob er ihren Pulli an. Das was sie darunter trug war schon komplett in Blut getränkt. Böse schaute er sie an, doch sie schaute nur unschuldig zurück. Behutsam hob er auch noch das Top an und schob es zurück. Ihr Bauch war Blutverschmiert und er konnte eine tiefe Stichwunde erkennen.
"Das tut doch weh, warum sagst du nicht?", fragte er verärgert, während er das Blut von ihrer Haut wischte und sie rollte nur mit ihren Augen. Als er ihren Bauch vom Blut befreit hatte, kam eine Narbe zum Vorschein, die sich über ihren gesamten Bauchraum zog. Sie war sehr fein, sodass er sie fast übersehen hätte. Irritiert hielt er in seiner Bewegung inne. Wann hatte sie sich diese Verletzung zugezogen, sie ist doch erst so kurz ein Ninja. Fragend sah er sie an: "Was ist da passiert?"
"Das ist schon alt. Ist von einer Operation an meinem Magen. Ich hatte früher Probleme bei der Verdauung.", gab sie zu. Eine Operation? Sah aber ziemlich schlampig gearbeitet aus. Er nickte nur verständnisvoll und verband ihre Wunde weiter sorgfältig.
"Brauchst du Schmerzmittel?", fragte er, als er fertig war. Doch sie lehnte ab und verschwand in ihr Zimmer. Spürte sie denn keine Schmerzen? Mit so einer tiefen Verletzung war wirklich nicht zu Spaßen.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Where stories live. Discover now