Erste gemeinsame Nacht

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Als er aus dem Bad kam, hatte Lumi sich schon in ihre Decke gekuschelt und beobachtete ihn aus kleinen Augen. Sie hatte sehr lange im Bad gebraucht, doch er hatte nicht weiter nachgefragt und ihre Sachen, die sie einfach im Bad auf dem Boden liegen gelassen hatte, hat er einfach schnell  aufgehoben und aufgeräumt. Er setzte sich auf die andere Seite vom Bett und musterte sie nun auch. Sie sah sehr müde aus, aber wenn er so recht drüber nachdachte, tat sie das eigentlich immer. Aber im Vergleich zu vorhin sah sie anders aus. Die Panik war komplett aus ihrem Gesicht verschwunden und sie schien entspannter zu sein. Er wollte sie ungern jetzt mit Fragen löchern, aber er musste schließlich wissen, was passiert war. Er hatte dem Hokage schon alles Wichtige mitgeteilt und auch die anderen brauchten nicht mehr zu wissen. Doch er selbst wollte wissen, was genau vorgefallen ist, außerdem fühlte er sich dazu verpflichtet mit ihr über die Geschehnisse zu reden. Vielleicht waren die auch der Grund dafür, dass sie nicht mit ihm in einem Bett schlafen wollte, er war schließlich auch ein Mann. Darüber hätte er vermutlich schon etwas früher nachdenken sollen und nicht erst, nachdem er sie fast dazu genötigt hat, sich mit ihm ein Bett zu teilen.

"Ich werde dir nichts tun, das hätte ich dir vielleicht schon etwas früher sagen sollen. Ich will einfach nur, dass du in Sicherheit bist. Das ist der einzige Grund warum du hier bist.", stellte er nun klar und sie schaute ihn daraufhin etwas überrascht an. Hatte sie wirklich gedacht er würde sie anfassen? "Warum sagen Sie mir das? Ich weiß das doch, ganz dumm bin ich auch nicht, dass ich das nicht verstanden hab.", antwortete sie etwas beleidigt. "So war das doch nicht gemeint. Ich wollte es dir nur noch einmal sagen, weil du dich hier sicher fühlen sollst. Das Erlebnis war sicher traumatisch.", entgegnete er schnell und sie lachte nur leise. Warum lacht sie jetzt? "Du trägst wirklich selbst beim schlafen eine Maske?", lenkte sie ab. Jetzt schaute er sie irritiert an, wie kommt sie denn jetzt darauf. "Hat er dich angefasst?", fragte er vorsichtig und das Lachen von ihrem Gesicht verschwand. "Nein hat er nicht.", antwortete sie genervt nach einiger Zeit. "Du musst ihn nicht in Schutz nehmen.", entgegnete er kritisch. Er wusste überhaupt nicht, wie er auf sie eingehen sollte. Er wollte etwas einfühlsamer sein, doch sie schien das garnicht zu wollen, auch schien sie nicht mehr so, als würde sie das was passiert ist, groß mitzunehmen. Ob sie das so schnell verarbeitet hatte? "Tu ich nicht, und im Gegensatz zu Ihnen interessiert mich, das was passiert ist, schon gar nicht mehr. Was wollen Sie überhaupt mit diesen Informationen?", fragte sie wieder genervt. Er konnte nicht glauben, wie schnell sie das Ganze abgeschrieben hatte, denn tatsächlich die einzigen Gefühle, die er spürte, waren, das sie wütend auf ihn ist. Sie wollte wirklich nicht drüber reden. "Und wie geht's dir jetzt?", fragte er unsicher nach, er musste es einfach wissen, er wurde aus ihr nicht schlau. "Tsk. Mir würde es gut gehen, würden Sie mich endlich schlafen lassen.", sagte sie zornig und drehte sich auf die andere Seite. Okay keine Chance, aus ihr würde er nichts rauskriegen, also gab er auf, ließ sie in Ruhe und machte das Licht aus und legte sich dann ebenfalls hin.

Als sie gerade nach dem Schlüssel greifen wollte, fiel dieser zu Boden. "Verdammt.", nuschelte sie und bückte sich um ihn aufzuheben, doch es war einfach zu dunkel im Zimmer. Endlich hatte sie ihn gefunden und war schon fast an der Tür, als sich eine verschlafenen Stimme zu Wort meldete: "Wo zum Henker willst du hin, Lumi, es ist mitten in der Nacht." Mist, sie hatte ihn geweckt. Genau das wollte sie nicht, trotzdem lief sie unbeirrt auf die Tür zu. "Ich hab dich was gefragt.", sagte er nun scharf. Schnell drehte sie sich um und warf einen Blick auf das Bett, das direkt vom Mond beschienen wurde. Sensei Kakashi hatte sich noch keinen Zentimeter bewegt und lag immer noch so dort, als würde er schlafen. Woher wusste er, was sie vor hat. "Ich will nirgendwo hin, ich muss nur nochmal aufs Klo.", log sie schnell um ihn abzuwimmeln. "Hör auf zu lügen, fürs Bad brauchst du keinen Schlüssel, der steckt doch schon in der Tür.", sagte er nun mit einer Stimme, die nicht mehr verschlafen, sondern ziemlich wütend klang. "Na schön, ich wollte nur mal kurz an die frische Luft.", gab sie nun zu und Kakashi setzte sich kerzengerade  im Bett auf. Er schien ziemlich angepisst zu sein. "Tickst du eigentlich noch ganz richtig? Ich dachte du hast verstanden, warum du hier bist.", schnaubte er und fuhr sich durch seine verwuschelten Haare. "Klar hab ich das.", regte sie sich auf. "Was willst du denn dann jetzt alleine draußen?", fragte er aufgebracht. "Frische Luft schnappen, hab ich doch schon gesagt.", wiederholte sie sich. "Warum muss das unbedingt JETZT sein? Es könnte gefährlich sein, wenn du jetzt raus gehst.", warnte er sie. "Ich konnte nicht schlafen, weil Sie so laut geatmet haben und jetzt bin ich wach und brauch frische Luft. Nur weil es draußen gefährlich sein KÖNNTE, werd ich mich hier nicht einsperren lassen. Es wird schon nichts passieren.", prustete sie. "Sag mal, bist du so naiv oder tust du nur so?", fragte er ungläubig, "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er wenn da draußen ist, dich einfach gehen lassen wird." "Wer sagt denn, dass er da überhaupt draußen ist, und wenn komm ich schon mit ihm klar.", tat sie ihn genervt ab. "Wenn du unbedingt raus willst, werd ich dich wohl begleiten müssen. Ich hab dem Hokage nämlich geschrieben, dass ich auf dich aufpassen werde.", versuchte er ihren kleine Streit zu schlichten. Er war aber immer noch sichtlich verärgert, denn er wollte vermutlich einfach nur schlafen. "Ich brauch keinen Kindergärtner, der auf mich aufpasst. Außerdem was hätte es für einen Sinn, wenn ich mit Ihnen zusammen raus gehe, dann bin ich Ihr lautes Geatme auch nicht los.", lehnte sie seinen Kompromiss ab. "Na schön, wenn dir das nicht passt kannst du dich jetzt auch einfach wieder ins Bett legen und in Ruhe schlafen. Du hast die Wahl.", fragte er sie abwartend. Auf einen Kindergartenausflug mit Sensei Kakashi hatte sie jetzt keine Lust und draußen war es sicher sehr kalt und sie hatte noch immer ihre Schlafsachen an. Also legte sie den Schlüssel wieder auf seinen Platz und stieg zu Kakashi, möglichst weit von ihm entfernt, ins Bett.

Kakashi, das Eis, das sein Herz erwärmt.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt