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Es war eisig kalt.

Lena saß stumm an dem winzigen Feuerchen und wärmte ihre beinahe tiefgefrorenen Hände wieder auf.
Wenn diese verdammten, vermummten Maskenkrieger nur nicht gekommen wären, dann säße sie jetzt immer noch zu Hause und würde am Feuer nähen, denn elektrischen Strom gab es seid der Besatzung durch die Masken, die sich selbst Jäger nannten, gerade fast gar nicht mehr und seid diese aus einem Gebiet um Frankfurt und Hanau herum vertrieben worden waren - den Rein hinunter und hinauf - hatten die Fremden ihr wahres Wesen und ihre Existenz unter den Menschen auf einen Schlag offenbart und hatten offensiv angegriffen. Mit einer verdammten Armee... und das auch noch Weltweit.

Es waren Aliens!
Und sie kamen aus dem Weltraum und hatten echte Raumschiffe die hier und da gesichtet worden waren und die gegen die Heere der Welt mit Lava und riesigen echten Feuerflüssen kämpften und diese damit einfach so hinwegfegten.
Keiner konnte sich ihnen wiedersetzen, keiner entkam den Flammen, und wenn doch dann tauchten überall diese Maskenkrieger auf und töteten alles und jeden mit ihren silbernen Schwertern, die seltsam aussahen, nicht so wie Schwerter aus dem Mittelalter und auch nicht so wie die von Japanern, den Samurai. Nein, die sahen ganz anders aus, lang und schmal aber ebenso breit und flach und was sie damit durchbohrten oder filetierten starb grauenvoll und blutig.
Lena schüttelte kurz den Kopf und verbot sich auch nur weiter daran zu denken.
Ihre gesamte Nachbarschaft, die Straße rauf und runter war von den Masken vernichtet worden, die Frauen und Mädchen verschleppt, die Männer und Jungs einfach getötet.
Und auch die Nachbarskinder... Jan und Mika. Sie hatten die Schreie gehört.
Die Zwei hatten im Garten gelegen, Kevins beste Freunde, blutgetränkte Kleider am Leib. Von deren Schwertern durchbohrt...
Nein, nicht daran denken, nicht daran denken!, sagte Lena sich nur wieder schnell, erschauerte kurz, weil es so kalt war und zog die Decke noch etwas enger um ihre Schultern herum.

Die Schreie hatten sie gewarnt. Der Vater hatte schnell ein paar Sachen in Taschen gepackt, etwas zu trinken und zu Essen, Streichhölzer und Anzünder, um ein Feuer im Freien machen zu können, Decken und warme Sachen, sie hatten schnell die warmen Schuhe, Schneehosen und so viele Jacken wie nur möglich angezogen, doch dann hatte ihre Mutter, die gerade eigentlich Grippe hatte und hohes Fieber, sie alle hastig und kurz in den Arm genommen und gesagt sie müssten jetzt sofort gehen und sie, Lena, solle gut auf Kevin aufpassen.

Aber ihr Bruder hatte ohne Mama nicht wegge-wollt. Der Vater hatte ihn zum ersten Mal in seinem Leben geschlagen, damit er sich beruhigte und einfach nur gehorchte.
Die Mutter hatte gesagt sie sollten alle gehen, auch Vater, doch der wollte sie auch nicht ganz alleine zurücklassen. Er hatte noch kurz mit ihr diskutiert, er könnte sie tragen, könnte sie Huckepack nehmen und tragen, doch die Mutter hatte nur lautstark gebrüllt, wie nur selten und sie alle raus vor die Tür geschoben, vor die Hintertür. Zugleich hatten die fremden Masken-Krieger vorne die Haustür aufgebrochen und endlich hatte der Vater sich, wahrscheinlich von Mutters barschem Befehl kein Idiot zu sein und sofort mit ihren Kindern zu gehen, unter Schock stehend, in Bewegung gesetzt, war den Kindern die bereits dem Schrei der Mutter folgend, sie sollten so schnell sie nur konnten rennen, gehorcht und gefolgt. Hinten durch den Garten und den Heckendurchschlupf, zu der Klinik und an deren rückwärtigen Teil entlang, weil auch darinnen bereits die Maskenkrieger waren und die kranken Leute ermordeten, wie man weithin an dem Gekreische hören konnte. Sogar noch bis zu dem nahen Wäldchen hinüber.

Auch die schrillen Schreie ihrer Mutter, die sich auf die fremden Alienkrieger gestürzt hatte, um sie noch so lange wie möglich aufzuhalten, wie Lena es noch durch das Fenster gesehen hatte, hatten ihnen allen noch stundenlang in den Ohren geklungen und Konrad Hoffmann hatte seidher nicht ein einziges Wort zu seinen Kindern gesprochen.
Er starrte nur noch ausdruckslos vor sich hin. Doch Lena wusste gut das ihre Mutter es noch nicht einmal bis hierher in den Wald hinaus geschafft hätte, selbst wenn sie es noch versucht hätten. Gerade erst von ein paar Wochen operiert worden und desshalb noch leicht Gehbehindert, mit Schmerzen, gegen die sie nichts tun konnte außer abwarten, bis es besser wurde. Dazu das Fieber und die Grippe.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWhere stories live. Discover now