9/2

83 23 0
                                    


Ihr Vater schnaubte leise auf und schüttelte den Kopf.
„Das hat dein Mann mir auch erzählt, aber dabei was ganz entscheidendes Vergessen. Du bist immer noch minderjährig, Lena, und darfst eine solche Entscheidung noch gar nicht allein treffen.", sagte er streng zu ihr und griff sie dabei fest an den Armen.
„Aber Papa...", flüsterte Lena nur erschöpft, weil sie es ja gewusst hatte, ganz genau gewusst...

„Nein Lena, jetzt hörst du mir zu!", befahl er ihr streng und sah sie finster an. „Du bist noch ein Kind, du kannst das nicht tun und er kann dich auch nicht dazu zwingen hier zu bleiben und seine Königin zu spielen... ich meine ...hast du gesehen wie alt er ist? Er ist ja selbst noch ein Junge. In dem Alter führt man keinen ganzen Planeten an, man heiratet nicht, mann killt keine Leute, sondern übergibt sie den Gerichten..."

„Hier bin aber ich jetzt das Gericht.", flüsterte Lena ein klein wenig hilflos und Herr Werner zog erst mal überrascht die Brauen hoch und dann aber gleich wieder finster zusammen.
„Du hörst wie immer nicht zu.", meinte er schließlich entnervt.
„Nein, Papa, du hörst diesmal mir nicht zu. Das hier ist keine Diskussion. Ich erkläre dir gerade wie es ist und daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern ... du auch nicht.
Wir... sind verbunden, Kyl und ich, mehr als du es dir auch nur Vorstellen kannst... Und mein Alter ist dabei total egal, auch wenn er selbst erschrocken war, als er es später rausgefunden hat. Er hat mich nämlich schon für älter gehalten...", versuchte sie ihm weiter zu erklären, doch er schüttelte nur wieder ernsthaft den Kopf. „Schluss jetzt mit diesem Unsinn, Lena. Ich bin dein Vater und ich sage wir veschwinden von hier... zurück auf die Erde, zu Kevin, der auf uns beide wartet.", befahl er hartnäckig.
Lena sah ihn betrübt an.

„Ich wünschte ich könnte mit dir gehen, zurück nach Hause und wieder nur Lena sein, zur Schule gehen, Mama im Haushalt helfen... ich würde mir diesmal viel mehr Mühe geben und auch für alle Arbeiten lernen.
Aber ... sie ist tot und die Jäger haben einen Krieg begonnen. Kyl ist ein Teil davon und solange er Hochlord von Takolia ist, wird er sein Bestes tun um möglichst viele Menschen zu retten, nicht nur um sie hier einzugliedern oder um Frauen herzuschaffen.
Sie haben strikte Gesetze. Wer nicht bleiben will muss zurück auf die Erde geschickt werden. Aber ich... kann diese Wahl nun nicht mehr treffen, sie ist schon getroffen und ich habe mich anders entschieden, Papa. Eine Umkehr gibt es jetzt nicht mehr. Die Tak kennen keine Scheidung. Das hier ... geht bis zum Tod.", sagte sie sorgenvoll zitternd zu ihm. Herr Hoffmann nickte nur zustimmend und stand unversehens auf.
„Na schön, auch gut.", nickte er fast schon grimmig. „Dann bringe ich ihn eben um!", meinte Herr Werner fast schon sachlich und war dann auch schon halb aus dem Raum hinaus, bevor Lena seine Worte überhaupt begriff.
Oh... Er war so schnell am Vorhang das sie sich noch kaum aus der Decke herausgeschält
hatte, da war er auch schon rausgestürmt.
„PAPA, NEIN!!!", rief sie ihm erschrocken aufkreischend hinterher und kam auf die Füße, taumelte kurz und rannte dann ebenfalls zum Vorhang und hinter ihm her. Die Wächter sahen sie betroffen an, hielten sie aber nicht auf. Von irgendwoher hörte sie es horrend brüllen.
„...Du Schwein hast dir die falsche Tochter abgegriffen! Entweder du lässt sie gehen oder ich bring dich um! Und wenn du zehn Mal der Hochlord vom Planeten XY bist!"

Lena rannte daraufhin den Gang hinunter und in die große Halle, in der nun unglaublich viele Wächter und auch Tak herumstanden und dem Desaster lauschten, einige Überrascht, andere erschrocken und wieder einige auch finster. Der Wächter Jilliar zum Beispiel der ihr nun in den Weg trat und sie an den Armen festhielt.

„Meine Lady mischt euch da jetzt besser nicht ein. Euer Vater will kämpfen und der Hochlord ist verpflichtet jede Herausforderung anzunehmen.", sagte er leise zu ihr.
Doch sie versuchte nur sich wieder loszureißen.
„Nein...nein... NEIN!", brüllte sie auf als sich nun ein weiter Kreis aus schwarzen Kriegern um Kyl und ihren Vater herum bildete.
„Du stirbst, Du Mistkerl! Du bist schon so was von tot... Sie ist noch ein Kind und ich lasse nicht zu das ein verdammter Alien-Bastard sie behält als wäre sie irgendein dahergelaufenes, billiges Flittchen..."

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWhere stories live. Discover now