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Lena sah wie hart seine Augen wurden und wie schwer auf einmal sein Atem ging.
„Ich habe doch selbst miterlebt, wie es Natalie damals erging, als sie in der Schule der hohen Kunst um den Tod bettelte. Als nichts was Nialkaron versuchte, nichts was er sagte oder tat ihr Linderung verschaffen konnte oder ein Hilfe war, sondern alles immer nur noch schlimmer und schlimmer wurde. Denn er wusste nicht, was sie brauchte und war noch zu krank um rasch auf ihre dringendsten Bedürfnisse zu reagieren.

Kurz dachte ich dann neulich, nachdem wir uns trafen und du mich anbetteltest, ich verzichte besser ebenfalls auf die Würden in Takolia als Hochlord zu leben, gehe so wie Nial mit seiner Natalie auf die Erde, gewinne dann dort allmählich dein Vertrauen wie auch vielleicht deine Zuneigung.
Doch Hebronar hätte sechs weitere Triaden nicht mehr geschafft, genausowenig wie unser Volk und Jaxx war auch noch nicht bereit. Also habe ich dich nur wieder festgebunden und bin geflohen, habe da draußen vor dem Vorhang gestanden und gewartet das der Stich in meinem Inneren aufhören würde zu schmerzen.
Und dann hörte ich dich auch noch zu deiner Mutter beten.
Ich sandte Jilliar sofort mit einer Nachricht zu meinem Bruder wo du herauskommen würdest, wie du aussiehst und dass ich dich für mich will, egal was du nun meinst, oder sagst oder denkst. Er sollte dich einfach nur in den Nexus schaffen, damit ich dich dort dann herausholen, dein Retter sein und doch noch dein Held werden konnte.
Dein Retter in der Not.
Manchmal sind Menschenmädchen davon beeindruckt, wenn wir ihnen helfen und uns ihnen mit dem Schwert in der Hand, die Bösewichte vertreibend, präsentieren.
Zufrieden kehrte ich zurück und verbrachte die Nacht bei dir, du warst schon wieder eingeschlafen und ich verfluchte immerzu wie wenig Zeit uns blieb. Also wanderte ich in deine Träume, um wenigstens dort eine Rolle zu spielen, dich zu retten vor den Apträumen, vor den Geistern der Toten die dich riefen und den Samurai-Gildach, die dich verfolgten. Ich habe dich mental beeinflusst Lena.", gestand er ihr leise und sah sie diesmal nicht an sondern nur wieder ihre feingliedrigen Finger.
„W...Was hast du?", fragte sie ihn heiser.
„Ich wusste irgendwie schon das Jilliar versuchen würde mir zu helfen. Und er wusste genau wie die Menschenmädchen auf zu große Zudringlichkeiten Seitens der Krieger reagieren, also bat er wohl einige unserer Jemaybrüder sich möglichst unflätig, wenn nicht sogar geil dir gegenüber zu benehmen. Nicht dass sie es nicht wirklich auch wahren. Sie neiden mir heute noch, dass ich dich zuerst gesehen und beansprucht habe. Doch sie taten alle dann auch ihr bestes dich in meine Richtung zu treiben und ließen dich nicht zum nachdenken kommen, bis du vor Tak-Lyrden standest und er dich nur Pro Forma fragte ob du lieber einen der hiesigen Krieger erwählen willst, statt zurückzukehren.
Hätte ich es selbst gehört, dass du meinen Namen sagtest, ich hätte Tak-Lyrden niemals das Tor versiegeln lassen. Doch ich dummer Grunuhbulle hocke natürlich immer noch mich selbst bemitleidend, weil du vorerst gehst und ich nichts dagen unternehmen kann, in der Komaßa und werde erst später von Hillar verständigt der gehört hat was du sagtest.

Es hat also tatsächlich funktioniert. Du wolltest mich auch, wenn auch nur aus Angst vor den Jägern. Und Nial wusste ja auch bereits Bescheid. Ich versuchte dann nur noch selbst hinter dir her zu kommen und war gerade dabei Hebronars Entscheidung zu erzwingen als Nialkaron dich schon zurückbrachte... aber wiederum schwer verletzt. Weißt du... Sie haben dich nicht sofort am Fluchtpunkt gefunden. Du warst gut versteckt wie es scheint. Und bei den Tak ist das sich vor dem Feind verbergen zu können ohne gesehen zu werden eine wahre Meisterleistung.
Hätte ich nur genug Verstand besessen, um dir etwas Zeit zu lassen. Doch statt dessen habe ich dich an Ort und Stelle, so verletzt und schwach und viel zu geschockt um überhaupt irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können, in diese Verbindung gedrängt und du hast dich fast zu Tode gefürchtet – vor uns allen, vor mir... und schließlich auch noch einmal viel, viel mehr als du dann zur Hochlady wurdest. Wie tausend Messer in den Eingeweiden ist es mir vorgekommen, dein Entsetzen, dein Schock, was du nun gezwungen warst zu werden. Aber wieder dachte ich nur... Es wird ihr schon bald gefallen, wenn sie erst einmal darüber nachgedacht hat wie mächtig sie nun ist, was sie alles machen kann, wie reich und angesehen sie dadurch wird... wie ihr die Tak zu Füßen liegen werden, sich verneigen und zu Boden werfen, um sie zu ehren... mit nur einem Befehl und du könntest alles befehlen was du wolltest, alles haben, alles erhalten, ganz egal was auch immer.
Wie hätte ich zu der Zeit davon ausgehen können, dass du, Lena, die göttlichste, heiligste, wundervollste und zudem eine geborene Herrscherin bist und in einer Leichtigkeit zu aller Macht die ich dir gab nein sagtest, dass du einfach bliebst wie du bist, scheu und gut und rein und nicht einen Milimeter weit korrumpierbar, oder im schlechten Sinne zu umschmeicheln.
Du hast mich nur immer wieder so scheu und ängstlich angesehen. Bei jeder Gelegenheit.
Als würde ich mich gleich auf dich stürzen, wie
ein ... ein Samurai-Gildach. Doch ich gab dir
mein Wort."

„Aber dann hab ich dir ja selbst gesagt du solltest es machen, ich meine die Verbindung vollziehen, wegen ... der Vollständigkeit halber und in der Nacht, als wir geschlafen haben... dann am Morgen..."
„Es ist nichts passiert.", wisperte er ihr hauchleise und eindringlich blickend ins Ohr und Lena starrte ihn groß an. Er nickte noch einmal bestätigend und zog verlegen die Brauen zusammen.
„Wie hätte ich denn dein noch nicht so recht erwachtes Vertrauen so missbrauchen können, meine Lady? Schon alleine dein Entsetzen, als du aufgewacht bist und dich von den Tak ertappt fühltest, da du mich gesehen hast und denken musstest es wäre etwas passiert, wofür du aber noch gar nicht bereit warst, weder körperlich noch im Geiste?
- Lena, begreife doch bitte endlich... Ich kann dir nicht weh tun! Selbst wenn du es für besser hältst es zu tun, ich kann es nicht, bevor du mich nicht bittest und es wirklich auch genau so meinst, aus ganzem Herzen wollend und nicht nur aus einer unheiligen Pflichterfüllung heraus.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWhere stories live. Discover now