Takolia - Zwischen Schicksal und Glück

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„Lady Lena-Sophie, wenn ihr euch nicht beruhigt muss ich wieder...", wandte Tarrek sich ernsthaft an sie und Lena sah kurz benommen zu ihm hin, bevor sie mehrmals tief durchatmete und dann Jilliars Blick suchte.

„Wächter... Bringt meinen Vater bitte irgendwo unter, wo er keinen Schaden mehr anrichten kann... und wo es ihm gut geht.", befahl sie schließlich um etwas Ruhe bemüht und rieb sich über den schmerzenden Hals und die Brust.

In ihren Ohren pfiff es ganz seltsam, was war das nur?
„Und ...Ich will meinen Bruder ebenfalls hier auf Takolia haben. Er gehört einfach zu Papa, solange er noch so klein ist. Er wird sich doch ganz alleine auf der Erde halb zu Tode fürchten... Sag mal, wie konntest du ihn nur dort alleine zurück lassen?", schrie sie ihren Vater noch einmal kurz heftiger werdend an.

Doch als Tarrek nur warnend den Kopf neigte und einen Schritt auf sie zumachte, nickte sie und hob abwehrend die Hände... und atmete wieder, tief und ruhig, tief und ruhig... tief... ruhig...
Ihre Beine begannen heftig zu zittern, schon fing Tarrek sie auf, als sie in Ohnmacht viel.

„Lena!", rief Herr Werner erschrocken und wollte sich zu ihr durchkämpfen, doch Tarrek wandte sich barsch an die betroffen blickenden Krieger, bevor er Jilliar anbellte: „Ihr habt die Hochlady gehört. Führt ihre Befehle endlich aus und stellt sicher das ihr Vater niemandem mehr schaden kann... und dass es ihm dabei wohl ergeht. Sucht ihren Bruder auf der Erde und schafft ihn her... zu seinem Vater. Das ist der Wille unserer Hochlady!", wiederholte er zornig und trug Lena dann zurück in ihre Räume, während die Krieger - nun gar nicht mehr so kriegerisch - taten was man ihnen sagte, den nach seiner Tochter brüllenden Herrn Werner bändigten und abführten.

Tarrek legte Lena derweil behutsam auf das Bett, legte eine zusammen gewickelte Decke unter ihre Beine und kontrollierte ihre Atmung und das Schlagen ihres Herzens.

Lena öffnete die Augen, lange bevor er damit fertig war, sah ihn an und begann leise zu weinen.
„Warum haben sie das getan...?
Warum hat Kyl das zugelassen, Tarrek?
Papa hat ihm mitten in den Kopf geschossen... und ins Herz... Wer bitte macht den sowas freiwillig mit? - Warum?", flüsterte sie unglücklich.
„Ich denke er tat es weil unser Hochlord eine große Schuld auf sich lasten fühlte und erleichtert war, dass ihn endlich jemand zur Rechenschaft zog. Ihr seid tatsächlich noch zu jung, um seine Gemaha und Hochlady zu sein, meine Lady und die Verträge mit der Erde waren bindend. Keine Verbindung unter 18 Jahren...
Das jüngste Alter in dem hier auf Takolia eine Lady je erwählt wurde waren ebenfalls ebenfalls 54 Triaden, und das betreffende Mädchen hatte dabei alle Unterstützung seitens ihrer Eltern und Verwandten, liebte den Krieger inniglich und sie warteten hernach auch noch volle 4 Triaden mit dem wirklichen Vollzug dieser Verbindung. Ihr selbst zählt erst 51 Triaden. Das ist ein ganzes Jahr zu früh.
zudem dürfen wir Tag auch nur dann eine Verbindung Eingehen, wenn zuvor der Familie geschmeichelt, die Partner vorgestellt, und dann alle mit dem Bund einverstanden sind ... auch die Eltern und Anverwandten.

Kyliander hätte euch erst dann zur Gemaha nehmen dürfen, wenn festgestanden hätte dass ihr ohne Verwandte seid. Doch hatten er und ihr nicht die Zeit. Er musste sich entscheiden und wusste nicht um euer Alter, doch hätte er es gewusst es hätte ihn gewiss kaum noch berührt. Er war von euch Fasziniert seid er euch auf der Erde erblickte.
Ich durfte euch zuerst kam anfassen. Er wollte alles alleine machen, euch pflegen und fixiert halten, damit es nicht noch zu weiteren Schäden kommt.
Er holte die weichesten Felle für euer Lager aus dem Steinhaus und verteidigte euch mit dem Schwert als der Rat seine Wächter schickte euch zu holen, noch lange bevor ihr in der Lage wart selbstständig zu laufen und zu fliehen. Seine Brüder in Jemay standen ihm bei und bildeten einen Schutzkreis vor der Komaßa, wo sie dann auch die ganze Nacht wache hielten. Andere hatten nicht soviel Glück, doch euch hat er gleich ganz so wie ein Zefanusie sein Gelege beschützt.", berichtete er ihr leise.

Lena sah ihn nur wieder ein wenig hilflos fühlend an.
„Warum hat er das getan? Was ist denn schon so besonderes an mir, Tarrek? Warum mögen mich plötzlich so viele eigentlich fremde Leute und warten vor dem Krankenhaus auf Nachricht ob ich lebe oder sterbe? Ich bin ihnen doch völlig fremd, ein Alien für euch. Auf unserer Welt wäre es undenkbar, dass ein Alien sofort der Präsident wird, oder Bundeskanzlerin, oder Staatschef... oder König. Die Menschen würden ihn oder sie sofort bekriegen."
„Wir Tak beurteilen ein Wesen, das uns ähnlich ist, lieber nach seinem Wissen, seiner Intelligenz, seiner Güte, seiner Kraft, und natürlich nach seinen Taten. Was ihr bisher getan habt, für die Vereinigung der Tak-Kasten war viel mehr, als Kitoma in ihrem ganzen Leben imstande war zu leisten.
Doch Vielleicht musste da erst ein unvoreingenommenes Wesen von Außen kommen, um das Gleichnis zu setzen und die Tak eben genau so zu beurteilen, wie sie es selbst tun sollten. Doch jene, die sich Edle nannten, haben dadurch nun deutlich an Einfluss und Vormachtstellung verloren.
Wenn Kyliander Tak-Ninjah nun ein harter und kämpferischer Hochlord wäre, würde er sie alle noch heute vernichten, selbst die jüngsten Tak die den ehemals edlen Familien angehören, um für sich und alle die hier auf Takolia leben Frieden zu schaffen. Jeder würde es verstehen, und ich bilde da keine Ausnahme nachdem man euch bereits zwei Mal auf solch unehrenhafte und heimtückische Weise angegriffen hat, meine Hochlady. Doch er ist ebenso gütig wie er stark und hart ist und denkt an das Gute in jedem Tak, gibt ihnen allen noch immer eine Chance, nur nach und nach, wenn sie nicht einlenken, wenn sie sich nicht anpassen, tötet er sie persönlich, um ihr Blut an den eigenen Händen zu haben, um zu wissen er hat es versucht und ist gescheitert.
Er nimmt seine Verantwortung ebenso ernst wie ihr, meine Hochlady. Was ihr aus der schlichten Segnung eines Kindes gemacht habt beglückt hier ein jede Mutter. Und die Worte einer Mutter zählen in Takolia doppelt, denn die eines männlichen Tak. Doch selbst diese waren erfreut, dass ihr auch die Halbweisen gesegnet habt, ihre Kinder, die sie bisher noch nicht einmal anerkennen durften, noch deren Mütter zur Gefährtin nehmen.
Sie erzählen es nun weiter, wann immer ihr euer Werk tut und die einfachen Tak, die Halbblüter und auch jene, die bisher am Rande unserer Gesellschaft gelebt haben, möchten ebenso gesegnet sein, möchten nun endlich Kinder haben – jene die es bisher noch nicht wollten, weil die Zeiten so unsicher sind oder sie sich als noch nicht alt oder reif genug empfinden, mit 54, 57 oder sogar 60 Triaden.
Jemand hat gesehen, wie der Lord euch oben auf den Übungsgründen die zerfetzte Muskulatur weiter heilte, wie er vor euch kniete... man dachte und fragte mich sogar, ob es wahr sei dass ihr, die noch so jung seid, tatsächlich schon willentlich neues Leben empfangen hättet ... und der Wurm euch die Leibesfrucht nun tragischerweise wieder genommen habe.
Sie möchten nun ebenfalls Kinder, um ebenso eine solche Zeremonie zu erfahren, die nun aus jedem Kind egal ob begabt oder nicht ein besonderes, hoch angesehenes Wesen dieser Welt macht und die Position der Familien auf Takolia stärkt.
Das war ebefalls ein Versäumnis von Kitoma. Doch hatte sie zuletzt einfach nicht mehr die Kraft.", entschuldigte Tarrek die letzte Hochlady von Takolia mit wehem Blick und fühlte Lena den immer noch viel zu raschen Puls.