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Lena fühlte sich ganz seltsam, nach dieser Offenbarung... sprachlos, belustigt, entsetzt, enttäuscht ... eben ganz und gar seltsam.
Es war wirklich nichts zwischen ihnen beiden gelaufen?
Gar nichts???

„Ja... Ich habe übrigens nur dich belogen, was das betrifft, und den Tak derweil nur das bestätigt, was sie mit eigenen Augen gesehen haben. Du hast in der nacht und auch am Morgen bei mir gelegen und die Verbindung ist alleine dadurch besiegelt und unauflösbar.
Mehr war gar nicht nötig und das wird auch vorerst so bleiben. Also kannst du dich in meiner Nähe entspannen. Und im übrigen... bin ich ein Jemay. Wir sind keine Schlafwandler. So etwas gibt es bei uns tatsächlich auch gar nicht.
Wenn wir die Augen aufmachen sind wir wach und wenn wir wach sind wissen wir immer ganz genau was wir gerade tun.", erklärte er ihr vernünftig und lächelte sie, die ihn skeptisch aber auch leicht schockiert anstarrte, kurz besorgt an. „Ich habe dich berührt und mich zu dir gelegt und das auch erst, als ich die Tak kommen hörte. Eine Berührung zweier Körper für wenige Quinze... also Sekunden... da du diese Wörter ja immer noch nicht verstehst."
Lena seufzte leise auf.
„Ja, ich weiß. Ich muss Tak lernen, nur... Ich hasse Fremdsprachen, kann nicht mal richtig Englisch und allein die vielen Vokabeln sind mir ein Graus, ...die alle zu üben.", murrte Lena leise vor sich hin und sank nur halbwegs erleichtert aber immer noch auch ein wenig enttäuscht gegen ihn. Es war an dem Morgen also überhaupt nichts passiert... Sachen gab's.

„Wieso bist du enttäuscht? Wäre es dir lieber gewesen ich hätte dich gegen deinen Willen an jenem Morgen besessen?", fragte er sie irritiert.
Erneut lief sie krebsrot an.
„Ach ich denke einfach zu viel über ungelegte Eier nach, das ist alles. Nimm nicht immer alles so furchtbar ernst, Kyl, was ich denke. Menschen sind eben so."
„Du bist jetzt eine Tak!", wies er sie wieder milde zurecht.
„Und dennoch bleibt meine Natur menschlich, mit allen damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen.
Sag mal... wenn du gerade so frei heraus bist... kann ich dich mal ganz ehrlich was fragen?", fragte sie ihn kleinlaut und auch schon wieder halb besorgt, was er von der Frage halten würde, die ihr dauernd im Kopf herumgeisterte.

Kyl seufzte leise auf. „Warum ich dich allen anderen schönen Mädchen dieser, meiner Welt vorziehe, weil du das immer noch nicht richtig verstehst.", verstand er, da er ja ihre Gefühle und Gedanken teilen konnte knurrig.
Sie nickte nur stumm.
Er überlegte eine kleine Weile lang und griff
sich schließlich ebenfalls einen Apfelschnitz vom Esstablett und mit der anderen Hand das verschmähte Sandwich herunter und hielt ihr beides hin.
„Die Frucht bist du, das Sandwich die anderen Mädchen aus Takolia", erklärte er ihr ganz ernsthaft, was Lena schon ein bisschen zum kichern brachte. Was für ein Vergleich!
„Lach nicht, ich kann es dir nicht anderes erklären ohne Restra hierher zu zitieren und das muss nun wirklich nicht sein. Also dieses Brot... es ist reich belegt, mit Fleisch und köstlichen Blättern und... einer Creme, die euch Menschen anscheinend schmeckt und... seltsamen Scheiben von irgendwas das dir ebenfalls sehr gut schmeckt, wie es scheint. Es ist viel mehr und viel größer und vom Anblick her wohl auch schöner und man begehrt es darum mehr als diesen schlichten Fruchtschnitz. Doch es ist einfach so wie du es eben auch getan hast. Du hast das Brot bei Seite gelegt und dich für den Apfel entschieden, weil er dir vielleicht etwas besser schmeckt oder süßer ist oder ... ich weiß es nicht ... vielleicht auch gesünder, denn es ist ja ein Obst.

Und die Mädchen hier auf Takolia sind ebenfalls so viel und Schön und ganz so wie das reich belegte Brot. Zuviel davon schadet dem Körper, verstehst du? Denn diese Tak-Mädchen wissen alle sehr genau um ihre Reize, musst du wissen. Sie wissen um ihre Formen, sie locken die Krieger sogar vorsätzlich damit an, locken mit ihren hübschen Reden, den warmen Blicken, den schwingenden Hüften und koketten Verhalten. Aber im Großen und Ganzen sind sie ohne dieses ganze Theater, die aufreizende Kleidung die Stunden in den sie sich friesieren und vor den Spiegeln Gesichter zum Gefallen und provozieren der Krieger erüben nur das hier."
Er drehte das Brot um und der Belag viel auf das Tablett herunter. Er hielt nun das beinahe trockenen Brötchen in der Hand und stellte wieder beides zum Vergleich an.
„Siehst du die Farbe der Frucht und den Saft im Mark?"

Takolia - Zwischen Schicksal und Glückजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें