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„Ich dachte mir meine neue junge Amna-Tochter könnte zu Anfang vielleicht ein wenig weibliche Begleitung im Bad gebrauchen, Kyliander.", fragte sie ihn halbwegs und Kyl war insgeheim erleichtert. Denn wie bitte hätte er Lena erklären sollen, dass er bei ihr bliebe, ein Mann, den sie aber gerade vor allem im entblößtem Zustand scheute, nach heute Morgen.
„Lena?", stellte er sie auf die Füße und sie blickte ein wenig benommen zu ihm auf.
„Kommst... du auch mit rein?", fragte sie ihn zögernd.
„Wenn es dein Wunsch ist komme ich mit dir hinein, wenn nicht, dann wird meine Mutter was bei uns Ahma heißt, dir eine angemessene Begleitung sein.", meinte er freundlich zu ihr.
Das beruhigte Lena aber nicht wirklich. Sie hatte eine Heidenangst vor dieser imposanten Engels- Frau.
Denn was, wenn sie sie insgeheim gar nicht mochte?
„Kitoma ist dir ganz sicher wohl gewogen, Lena, mach dir keine Sorgen. Sie hat nun schon so lange darauf gewartet dass sich einer ihrer Erben verbindet und dann auch wirklich auf Takolia bleibt, zuletzt ist ihr nun ein jedes Mädchen recht, hauptsache es ist tatsächlich ein solches und mir wie auch dem Volk der Tak zugetan.
- Und das bist du.
Außerdem... beruhige dich darüber, dass sie dich nun Tochter nennt...  zu ihren Töchtern war sie noch nie sehr streng. Eigentlich nur immer zu ihren Söhnen.
Nun ja, Nati hat sich zu ihrer Zeit auf Takolia nicht so gut mit ihr verstanden. Kitoma war damals noch zu sehr beeinflusst durch den Rat und ihre Hofdamen und es gab darüber hinaus auch noch einige schwere Missverständnisse und falsche Entscheidungen als die ersten Menschen damals bei uns siedeln sollten, die Tak aber gar nicht wussten was diese hier überhaupt zum Leben wirklich benötigten.

Doch diese Zeit ist nun zum Glück schon lange vorbei.
Du brauchst dir also keine Sorgen mehr zu machen.", erklärte er ihr freundlich bleibend.

„Oh Kyl, lass sie doch nun einfach mal sein und jage ihr nicht noch mehr Furcht vor mir ein. Wir werden uns erst einmal richtig miteinander bekannt machen, damit sie merkt, dass ich ihr durchaus schon sehr zugetan bin.
Schließlich hat sie dich noch vor Triad erwählt, ohne auch nur zu zögern, um dir ihre Rettung mit sich selbst zu vergelten und sie wendet sich dir auch jetzt schon zu, obschon sie noch fremd ist und in einem fernen Sternensystem gelandet. Noch dazu mit einem wilden, oft wortkargen Krieger verbunden, den sie so noch nicht durchschauen kann, aber wer kann das schon?  Meine Söhne und Töchter sind alle nicht besonders einfach und schon gar nicht umgänglich. - Nun meine Hochlady?", knickste Kyls Mutter nun sogar auch noch ehrerbietig tief vor ihr.

Ach du dickes Ei...!!!
Die letzte Königin dieser Welt knickste vor ihr???

„Möchtet ihr jetzt ins Bad gehen, Lena-Sophie? Ich verspreche auch euch nicht zu ertränken nur weil ihr, ein Mensch, meines Sohnes Gefährtin geworden seid. Weiß Drodar... inzwischen habe ich mich an diesen Gedanken gewöhnt. Sind doch alle meine älteren Kinder bereits mit Menschengefährtinnen oder auch Halbweisenkriegern glücklich geworden. Und ich habe bald sogar schon ein geehrtes Enkelkind und ich hoffe so sehr auf eine kleine Gen-Aktive Jemayanna. Meine Tochter Nitjah wird sie bald auf die Welt bringen. Und ich hoffe wirklich das sie dann auch irgendwann zu uns nach Takolia und in die Schulen der hohen Kunst gesandt wird, um auch dort gut ausgebildet zu werden."
Kitoma lächelte sanft, als sie die große Unsicherheit des Menschenmädchens fühlte. Ebenso die Unentschlossenheit ihres Sohnes sie allein zu lassen.
„Kyl... vertrau mir. Es wird nun bestimmt so das Rechte für sie sein... nach heute Morgen.", fügte sie noch leise hinzu.
Kyl sah kurz auf Lena herab, die erst Kitoma und nun aber wieder ihn ziemlich eingeschüchtert anblickte.
„Woher weiß sie das mit heute Morgen?", wisperte sie hauchleise zu ihm hoch.
„Meine Mutter weiß alles.", erwiederte er bloß augenrollend. „Sie hat ihre Spione überall, und das solltest du dir vielleicht sogar von ihr abschauen. Sie erkennt Intrigen noch bevor sie gesponnen werden."
„So ist es.", warf Kitoma wieder fröhlich lächelnd ein und strahlte Lena nun erneut überaus heiter an. „Und darum wusste ich auch immer ganz genau was meine Söhne gerade ausheckten um mich und ihre Schwester Wahnsinnig zu machen. Die Disziplin haben sie von mir gelernt, so wie du die deine sicher auch von deiner Mutter hast, nicht wahr?", fragte sie Lena, obwohl Kyl nun sofort warnend den Kopf schüttelte.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWhere stories live. Discover now