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Die Tak aber gingen nun schnell immer weiter auseinander, machten den Neuankömmlingen Platz und Kyls Bruder ging nun mit raschen Schritten zu dem aufgestanden Mann hin und schloss ihn in die Arme, bevor er sich von ihm löste und mit gesenktem Kopf vor ihm niederkniete.
„Wenn du gestattest... Ohmo. Ich habe mich eingemischt und meinen Torstein nach Takolia benutz, um meines Bruders erwählte Gefährtin Lena zu ihm zurückzubringen, die auf der Erde in eine kurze aber sehr brutale und beinahe tödliche Gefangenschaft durch die Samurai-Gildach geriet.
Sie war bereits schwer verletzt, als wir die da den, konnte kaum genug atmen, weil man ihr keinen Jemay für den Übergang zurück zur Erde zugestand, wie es allerdings doch hiesiges Gesetz ist, sendet man uns die Menschen zurück auf die Erde. Über diese bewusste Schwächung beinahe wehrlos gemacht und deshalb nahezu unfähig sich in Sicherheit zu bringen, wurde sie von den Jägern erneut angegriffen, die nur darauf gewartet haben, das in eben jenem Wald weitere Menschen aus Takolia zurückkehren würden.
Wer auch immer dieses Verbrechen begangen hat, keinen geeigneteren Rückführungsort, nämlich zu uns in den natürlich noch immer aufnahmebereiten Nexus zu wählen, - ich fordere sein Blut, ebenso wie Nati, meine Gefährtin, die Feehla.
Er hat das Leben hunderter, vielleicht sogar tausender Menschen auf dem Gewissen und nun leider auch das einiger unserer Jemay-Brüder, die in dem neuerlichen Chaos helfen wollten – und zwar außerhalb des Nexus... so weit außerhalb wie wir es bisher noch nicht gewagt haben vorzudringen.
Doch dies Mädchen, welches wir fanden, rief voller Pein und Verzweiflung nach meinem Bruder Kyl.
Hätte ich sie nicht gehört wäre sie im nächsten Moment geschändet worden und anschließend einen grauenhaften, blutigen Tod gestorben.
Man hatte sie schon schwer misshandelt und diesmal war es keine dunkle Krankheit und das nachfolgendes Vergessen, während der Heilung, welches die beiden getrennt hat, Vater, diesmal war es Ratsherr Tak-Lyrden selbst, wie meine neue Amna-Schwester Lena uns noch auf der Erde berichtete. Er stieß sie ohne jeden Halt, ohne Führung und Unterstützung durch den Flux, obschon sie ihre Wahl, wie es von ihr verlangt war, verkündete und ihm Kyls Namen nannte. Er aber behauptete dreist und eigenmächtig mein Bruder sei bereits an eine andere vergeben, was nicht der Wahrheit entsprach."
„Der Sohn und Erbe hat sich eine reinblütige Tak zur Gefährtin zu erwählen! So wurde es vereinbart!", bellte der alte Ratsherr mit finsterem Blick auf Lena, die nun von Kyl direkt auf den Stufen zur Empore heruntergelassen wurde.
Kyl stützte sie kurz mit steinerner Miene, bis sie nun doch sehr eingeschüchtert und schwindelig geworden wieder alleine stehen konnte.

„Geht es?", fragte er sie ruhig. Sie sah zuerst unsicher zu dem echt großen aber schon alten Mann mit dem rotgoldenen Stirnreif auf dem Kopf hoch und dann wieder ihn an und nickte schließlich sehr kurz und zögerlich.
Diesmal war es Kyl, der vor seinem Ohmo auf ein Knie sank. „Dies ist meine Gefährtin Lena, deine neue Amna, Hochlord Hebronar. Ich habe die Verbindung soeben geschlossen. Sie wurde freiwillig und ohne jeden Druck meine Gefährtin, obschon ich ihr alle Sicherheit und auch einen Platz im Nexus bei meinem Bruder wie auch meine Hilfe beim Aufspüren ihres Vaters und Bruders anbot, welche sie vermisst. – Und das tat ich ohne alle Bedingungen an sie zu stellen. Sie zieht die Sicherheit die ich ihr überdies hinaus gewähren kann, dem Alleinsein vor und trägt nun meinen Dolch und Namen, Vater, wie auch den deinen. Ich stelle sie dir vor und verkünde allen:
Sehet dies ist Lena Sophie Tak-Ninjah, ein Mensch vom Planeten Erde, gerade alt genug für eine Verbindung, eine Feelah und dennoch mutige Kämpferin gegen die heimtückischen Samurai-Gildach, ungebrochen in ihrem Willen und Geist, meine neue Herrin und Gebieterin und geehrte Gemaha, wie es Drodar und seiner lichten Herrin Ashnie gefällt.", sprach er laut und Zeremoniell.
Sekundenlang herrschte wieder atemlose Stille.

Lena aber stutzte. Sie mochte es gar nicht als Herrin und Gebieterin von egal wem oder was bezeichnet zu werden, schließlich wusste sie doch nicht was hier gerade lief und würde diesem Krieger ganz gewiss auch keine Vorschriften zu irgendwas machen. Das konnte sie ja auch gar nicht. Er war schließlich sehr viel stärker als sie, viel brutaler, viel...

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWhere stories live. Discover now