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!!!Achtung Triggerwarnung!!!
Leute die sensibel sind sollten das nun vielleicht besser auslassen!

Sie folgte also nun doch etwas unsicher einem Korridor bis in einen Raum der anscheinend für das Ausziehen gedacht war. Schmutzige Wäsche stapelte sich dort in Körben und Behältern, die geflochten oder seltsam kunstvoll mit großen Knoten gebunden worden waren.
Lena zog sich ebenfalls aus und tat alle Kleider in einen der noch relativ lehren Körbe hinein, legte auch den Stirnreif oben auf ein Regalbrett, damit er nicht verloren gehen würde und trat dann erst durch einen klingenden Vorhang aus winzigen Perlenschnüren in einen großen Schwimmhallenähnlichen Felsengrottenraum ein.
Ein Quellsee sprudelte und dampfte dort warm vor sich hin. Schaumblasen bildeten sich an dessen Oberfläche und lösten sich dann aber gleich wieder auf. War das ein Badezusatz oder ein Mineral, dass es hier natürlicherweise im Wasser gab?
Lena streckte die Hand vorsichtig in das Wasser um die Temperatur zu fühlen und war überrascht wie herrlich warm es war, aber zum Glück nicht zu heiß. Schnell glitt sie vom Felsen in den sprudelnden Wasserwirbel und schwamm eine Weile einfach nur darinnen herum, genoss die entspannende Wärme auf der Haut, tauchte unter und wusch sich von Kopf bis Fuß. Dann aber wurde ihr bewusst das sie allmählich mal hinmachen musste. Kyl würde sicher schon auf sie warten und das im Freien, im Schnee, wo es kalt war. Also stieg sie aus dem Wasser heraus um die Aborte zu suchen, sich zu erleichtern und sich dann abtrocknen zu gehen. An der Grottenwand entlang stapelten sich in den Regalen aus Stein Tücher und Decken zum ausbreiten und abtrocknen.

Im hinteren Teil der Grotte fand sie schließlich auch den Abort, der nur ein langgezogener, tiefer Spalt im Fels war, aus dem es ebenfalls warm heraus dampfte.
Irgendwo, weit da unten musste es sehr, sehr heiß sein. Es roch aber nicht einmal faulig oder übel.
Ein Vulkan vielleicht oder ein heißer unterirdischer Flusslauf, der alles mit sich forttrug was an Unrat hinein geriet, überlegte sie bei sich und beeilte sich dann um bald fertig zu sein und zu Kyl zurück zu gehen.
Weiter vorne an der Wand hatte sie weitere Regale mit frischen Hemden gesehen. Sie wollte gerade nach einem davon greifen, als sie entfernte Stimmen aus dem ersten Raum heraus schallen hörte, männliches Lachen, derbe, feist.
Sie zerrte sich hastig das Hemd über den noch feuchten Körper und begann gerade die Schnüre am Hals zu schließen als drei Krieger, die sie nicht kannte durch die Perlenschnüre hindurch kamen, und das nackt wie Gott sie geschaffen hatte.
Lena wandte hastig den Blick ab. Die Kerle aber sahen sie derweil höchst ausgiebig und interessiert an.
„He... ein neues Halbweisenmädchen?", umringten sie sie schneller als sie flüchten konnte.
„Kommst du frisch aus dem Tempel, Rotschopf?", fragte einer sie neugierig und kam grinsend auf sie zu.
„N...Nein, ich bin ein Mensch von der Erde und fertig und ich gehe jetzt!", erwiderte sie stotternd und griff sich schleunigst noch eines der Überkleider, gleich das Erste das sie in die Finger bekam ohne auf die Farbe zu achten, dazu Strümpfe und Unterwäsche. „He, bist du schüchtern, oder was? Wen hast du dir denn als Gefährten erwählt? Doch wohl nicht Jeren, oder? Ich dachte seine Gefährtin sei dunkel wie
ein Samurai-Gildach- Mädchen."
„Nein... nein, den nicht, einen anderen, entschuldigt bitte ich ziehe mich drüben zuende an.", wollte sie hastig an den nackten Männern vorbei gehen da griff einer von ihnen nach ihr und hielt sie am Arm fest.
„Du bist also wirklich ein reiner Mensch, oder? He, wir sehen das hier nicht so eng mit dem monogam sein. Wenn du möchtest kannst du gerne auch mit uns ein bisschen Spaß haben, Mädchen.", schlug er ihr ernsthaft vor.

„Äh... nein, will ich aber nicht – ehrlich nicht. Ich ziehe es vor mich alleine anzuziehen und ... habe eben nein gesagt, also nehmen sie bitte ihre Hände weg.", kam sie vor lauter Nervosität ins Plappern doch das machte die drei Krieger anscheinend nur noch neugieriger.
„Sag mal bist du eigentlich überall so rothaarig wie dort oben am Kopf?", fragte der Typ der bisher am weitesten von ihr weggestanden hatte provozierend  und packte sie auf einmal an ihrem Hemd.
„NEIN!", schrie sie laut und schlug seine Hände weg. „Ich will das nicht, ich will nichts mit euch machen. Ich will mich nur anziehen, also lasst mich in Ruhe!", sagte sie nun deutlich heftiger und versuchte wieder an den Kriegern vorbei zu kommen. Auf einmal aber wurde sie gepackt und lag blitzschnell am Boden. Zwei der Krieger hielte sie lachend fest, der Dritte zog ihr Hemd bis zu ihrem Hals hinauf und betastete sie an den Beinen versuchte diese auseinander zu schieben. „Nun hab dich doch nicht so Rotschopf!", lachte der Krieger derbe. „Ich weiß doch das es euch Menschen auch dann gefällt, wenn verschiedene Männer euch hernehmen."

Lena geriet nun ernsthaft in Panik und kreischte los, wehrte sich, und versuchte zu beißen. Der Krieger der ihre roten Haare sehen wollte fluchte erst halblaut, dann aber kicherte er belustigt.
„Sie ist schon eine kleine Wilde, nicht wahr? Wird Spaß machen sie zu zähmen und ordentlich einzureiten..."
„KYYYYLLL!", schrie Lena da so laut sie nur konnte und wand sich noch heftiger hin und her als der Krieger sich nun auf sie warf.

Schon lag er tot am Boden.
Ein weiterer Schwertstreich nach links und rechts und sie war frei.

Sie weinte, schluchzte heftig keuchend und kroch das Hemd hastig wieder hastig nach unten zerrend in eine Ecke, während die drei Krieger  röchelnd auf dem Boden liegend starben.

Noch bevor sie die Ecke jedoch erreicht hatte kniete Kyl bereits neben ihr und zog sie zornbebend und hart aufkeuchend in seine Arme. „Lena... bei Drodar...! Ist gut, ich bin da, ich bin jetzt bei dir und habe sie getötet. Sie können dir nie wieder schaden.
- Bei Ashnie ... ich habe nicht geahnt dass jemand so früh hierher kommen würde und wähnte die Tak noch alle bei den Feierlichkeiten.
- Lena, hörst du?", nahm er sie auf seine Arme und trug sie hinaus in den Vorraum. Lena weinte aber nur bitterlich weiter und schämte sich entsetzlich das neue Hemd war an der Schulter eingerissen und man sah die Hälfte ihrer Brust. Als sie versuchte sich zu bedecken bemerkte Kyl es erst und fluchte unterdrückt.

„Oh.. ich verstehe, warte, ich hole dir ein neues unversehrtes Hemd!", sagte er hastig verschwand, und war in weniger Zeit als ein Blinzeln brauchte auch schon wieder zurück.
„Hier neue Sachen. Ein Oberkleid und Strümpfe, die lagen auf dem Boden.
Die hattest du dir schon ausgewählt nicht wahr?  Du kannst dich nun ganz in Ruhe ankleiden... Ich drehe mich auch um, ja?", fragte er sie doch Lena hielt sich nur an den Sachen fest und schluchzte immer noch herzzerreißend. Also wandte er denn doch wieder den Kopf zu ihr und hockte sich erneut besorgt vor ihr zu Boden, damit sie ihn ansehen sollte. „Lena schaffst du das alleine oder soll ich dir beim ankleiden helfen?", fragte er sie, mühsam beherrscht vor Sorge, weil sie einfach nicht aufhörte zu weinen und seinen Namen immer wieder ganz leise flüsterte.

Ein neuerlicher Schock für ihr ohnehin schon ängstliches Gemüt, erkannte er aufgebracht.
Hilflos vor Zorn wünschte er sich fast er hätte die drei Tak nicht so schnell getötet. Doch das Blut hatte ihm derart heiß im Kopf gerauscht, wie ein Wasserfall. Er hatte nur noch Lena gesehen, die sich erbittert unter diesem Gattak wand und wehrte und nach ihm schrie.
So musste auch Nialkaron sie auf der Erde gefunden haben.
Und nun war sie nicht einmal mehr in der Lage sich alleine anzuziehen.
Kyl atmete durch, bis er sich ein wenig beruhigt hatte und besann sich auf seine Ausbildung zum Jemay. Er war in der Lage seine Gefühle zu kontrollieren, seinen Herzschlag, seinen Zorn.

Schnell verbannte er alles was ihn gerade blendete aus deinen Gedanken, wurde kühl wie Wasser und hart wie Metal.

„Ich ziehe dich jetzt an, Lena!", verkündete er seiner Gefährtin schließlich sachlich und streifte ihr mit ruhigen Bewegungen das zerrissene Hemd ab, kümmerte sich dabei gar nicht um ihre hastigen Bewegungen, um ihr tiefes Aufschluchzen und Weinen, als sie sich möglichst sofort wieder zu bedecken versuchte, sondern zog ihr nur das neue Hemd an, dass er für sie geholt hatte. Es war nur eine Nuance weißer als ihre Haut und erinnerte ihn an ihren Traum im Schnee, als sie vor den Geistern der Toten geflohen war.
Widerstandslos ließ sie sich von ihm auch die Schnüre am Hals zubinden. Es schien ihr allmählich doch etwas besser zu gehen, beobachtete er sie immer noch voller Sorge, kniete vor ihr nieder und half ihr auch noch in die Strümpfe hinein, rollte sie ohne jede Emotion zu zeigen ihre schlanken Beine hinauf und streifte ihr anschließend noch etwas längere Unterhosen darüber. Endlich wurde sie ruhiger, atmete nur noch Stoßweise und schniefte, statt zu schluchzen.
Endlich half sie ihm sogar verschämt dabei sich selbst anzuziehen, aber mit nun besorgten Blicken aus Tränennassen Augen auf sein Gesicht gerichtet, das aber keine Sekunde von der Wand hinter Lena abwich, er half ihr, ohne sie dabei irgendwie anzusehen, blieb ruhig gelassen und kühl.
Ganz Jemay, ganz Hochlord. Und das war es auch, was ihr letztlich zu helfen schien, sich wieder zu fassen.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu