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Tarrek kümmerte sich derweil nun schon um den verletzten Ehemann Oskar der geholfen hatte, und der nun einige Rippenbrüche zu haben schien von den brutalen Faustschlägen der deutlich jüngeren Männer. Auch der junge Marek schien einiges abbekommen zu haben und seine Feundin schluchzte, während sie bebend seine Hand hielt.
Lena ging zu ihr hin und hockte sich neben sie.

„Euch passiert hier nichts mehr und wenn es nochmal solche Typen gibt die versuchen die Lage hier falsch zu interpretieren und für Angst unter den Flüchtlingen zu sorgen und die die Mädchen ausnutzen möchten, dann sagt einfach so einem schwarz gekleideten Krieger Bescheid. Die helfen euch wirklich. Die sorgen auch für Ruhe und Frieden unter den Flüchtlingen und hohlen alle diejenigen raus, die was schlimmes vorhaben oder planen oder machen.
Alle die sich hier nur mal streiten und Prügeln wollen, um Dampf abzulassen, können sicher gerne mal an einem Training der Krieger teilnehmen, denke ich. Die Wut muss raus können, aber denkt nicht, dass ihr sie besiegen könntet. Die Tak sind noch viel besser und schneller als die Jäger, was die aber nicht wussten als sie einst auch hierher kamen, um die Tak ebenso mies zu behandeln wie die Menschen derzeit auf der Erde. Sie haben viel Kummer und Leid angerichtet wie es scheint, wurden aber erfolgreich vertrieben.
Deshalb haben die Jäger dann fiese Seuchen auf die Tak losgelassen und die Bevölkerung beinahe ausgerottet, vor allem die Frauen und Mädchen.

Unsere Welten müssen nun zusammen halten. Die Tak helfen den Menschen gegen einen gemeinsamen Feind, denn die Menschen haben das Gegenmittel für die Seuche auf ihrer Welt gefunden. Darum kommen die Tak schon seid Jahren auf die Erde und helfen den Menschen nun gegen die Jäger zu bestehen, die nun zum Finale ihrer Übernahme gekommen sind. Zur Ausrottung der männlichen Menschen und Gefangennahme und Versklavung der weiblichen.
Ich weiß genau wovon ich da rede. Ich war auch in ihrer Hand, wurde auf der Flucht nach Frankfurt gefangen genommen und echt fies ausgepeitscht und sogar mit einem Schwert am Boden festgenagelt, durch die Hand durch, wie Jesus am Keuz, damit ich nicht flüchten kann.
Kyliander, das ist der Hochlord hier, hat mich da aber wieder rausgeholt und beschützt mich
jetzt, weil ich ihn zum Gefährten gewählt habe.
Sein Bruder lebt schon länger auf der Erde, bei seiner Frau, die auch ein Mensch ist. Er hat den Nexus eingerichtet, die Schutzzone und er beschützt die Menschen und bekämpft die Maskenmänner, holt die Mädchen und Frauen aus ihrer Gewalt wenn er kann und rettet die Jungen und Männer die alle ermordet werden sollen.

Es herrscht Krieg und ich musste mich entscheiden, ich wollte das hier. Und ich will euch wirklich allen  auch nur helfen. Also denkt bitte nicht mehr dass die Tak eure Feinde sind. Denkt bitte nicht mehr das alle hier nur dasselbe wollen wie die Jäger.
Ja, sie wollen eventuell ein paar Freundinnen finden, und vielleicht auch Gefährtinnen unter den Menschen, die hier bleiben möchten, alleine sind und Frieden und vielleicht auch eine neue Zukunft suchen. Aber nicht mit Zwang und nicht mit Nötigung, Drohungen oder Erpressung. Es wäre schön wenn ihr das weiter sagen würdet. Kyl tut was er kann um zu helfen und wer zurück auf die Erde will kann das natürlich, aber nicht gerade jetzt weil da oben gerade die richtigen Aliens von Takolia Paarungstanz halten. Deshalb sind wir auch gerade hier unten unter der Erde. Damit sie uns nicht alle in Stücke hacken, in ihrem Trieb... die schwärmen nämlich gerade... so ähnlich wie Lemminge."
Das Mädchen sah sie groß an und Lena nickte schwach.

„Ja klar, ist alles ein bisschen viel. Für mich selbst auch, das ist ebenfalls noch komplett neu für mich. Ich bin auch erst seid... puh eineinhalb oder zwei Wochen hier? Ich hab langsam die Orientierung verloren, wie die Zeit vergeht und vergangen ist. Aber ich weiß zumindest dass ich hier sicherer bin als auf der Erde.
Und ich hätte es wirklich viel schlechter treffen können, wäre ich zurück auf die Erde gegangen.
Auf dieser Welt hier herrscht die Frau vor dem Mann. Sie bezeichnen uns als ihre Herrinnen und Gebieterinnen. Ich hab das Anfangs noch für einen Scherz gehalten aber als ich sauer auf Kyl war hab ich ihn rausgeschmissen... und er ist einfach gegangen... einfach so, dabei ist er hier der Hochlord, so was wie ein König.", schüttelte Lena verstört den Kopf. Dann räusperte sie sich kurz und sah das ältere Mädchen besorgt an.

„Du bist hier sicher und dein Freund auch. Wenn ihr hier bleiben wollt... es gibt für alle genug zu tun und die hiesige fast sozialistische Einstellung.. ganz ohne Geldverkehr übrigens... ist auch besser als damals in der DDR. Hier bekommt man alles was man braucht. Essen, Kleidung und ein kleines Haus, man badet in Badehäusern und an das FKK gewöhnt man sich wenn man erst weiß das niemand einem was tut, niemand einen anfasst wenn man das nicht will, und außer ein paar schiefen oder einladenden Blicken nichts passiert.
Die Feste hier sind sehr beeindruckend. Die Monde eine Wucht, das Triadfest war wunderschön und es gibt dann auch Musik und Tanz. Da ist Kyliander zum Hochlord geworden und ich zu seiner Lady. Er hat seinem Volk verkündet, dass sie ab sofort den Menschen helfen werden wo sie nur können und dass er alle Krieger die unverbunden sind und sich freiwillig melden auf die Erde schicken wird, in den Kampf gegen die Jäger.
Das finde ich gut. So haben die Menschen vielleicht noch eine Chance und die Erde überlebt .
.. zumindest noch für eine kleine Weile.
Die Tak mussten hier auch vollkommen neu anfangen und wir Menschen stehen gerade mitten in der Schlacht. Egal wohin man flieht die Feinde sind überall und im Nexus müssen die Krieger der Tak ebenfalls für Ordnung sorgen und die Frauen vor den Männern beschützen. Denn es gibt nicht nur außerirdische Monster.
Ich hab echt Angst was noch passieren wird.
Aber Kyl ist bei mir. Er ist so nett und freundlich und ich habe mich jetzt schon ein bisschen in ihn verliebt, glaub ich. Und mein Vater ist nun auch wieder da. Mein kleiner Bruder ist noch auf der Erde und ich hoffe sie finden ihn bald und bringen ihn her. Er gehört zu Paps, weißt du?"

Sie nickte nur mitfühlend und drückte Lenas Hand.
„Du hast also auch noch keinen richtigen Plan von allem, oder?", fragte Melanie sie leise.
Lena schüttelte nur stumm den Kopf bevor sie ihn sinken ließ und zu Marek hinsah der das Gespräch ernsthaft und auch stumm verfolgt hatte.
„Pass weiter gut auf deine Freundin auf, Marek. Kyliander wird euch helfen... allen Menschen und ich auch wenn ich kann. Ihr werdet nicht getrennt, wenn ihr das nicht wollt und wenn ihr irgendwann zurück auf die Erde wollt sagt es den Kriegern in schwarz. Ich wünschte nur das die Menschen schnell verstehen lernen dass das hier ein sicherer Ort ist. Das die Tak verbündete sind... das ich ja auch mal so ein Mensch war, so wie jeder. Nur Absoluter Durchschnitt. Aber Kyl hat mich trotzdem gewählt. Und ich ihn sogar vorher auch noch. 
Das bereue ich auch nicht. Aber ich sehne mich nach der Zeit als noch alles okay war, ich zu Hause zur Schule gegangen bin, Probleme mit Jungs mit meinen Freundinnen diskutiert habe, mein Handy, meinen Sport, ich hab Handball in der Mannschaft gespielt und hatte einen alten Hund... alles vorbei.
Selbst wenn die Jäger morgen weg wären... es ist nun alles anders, kann nie wieder so sein wie früher. Meine Mutter ist tot, die ganzen Leute aus der Straße in der ich gewohnt hab. Die Kinder die mit meinem Bruder gespielt haben, die alte Frau von gegenüber, die uns Kindern immer Bonbons geschenkt hat.
Die Zeit der Unschuld ist vorbei. Die Kindheit ist vorbei – für alle hier und auf der Erde.

Überlegt es euch, ob ihr wirklich dorthin zurückkehren möchtet. Hier kann man auch gut leben, mann muss sich nur zu einem Tak erklären und segnen lassen, ist fast wie eine Taufe, nur ohne Religion. Und man kann hier tolle Handarbeiten machen, oder diese erlernen, Weben, sticken, Werken, Sachen für den täglichen Gebrauch herstellen, Körbe, Schalen, Töpfe, Häuser bauen, Holz sammeln oder schlagen... für die Allgemeinheit, Tiere versorgen, schlachten, Misten, Kleider nähen, spinnen, waschen, putzen, klemtnern, kochen, backen... oder wenn man die Begabung dazu hat, ein Krieger werden.
Jeder dient jedem und jeder dient damit sich selbst.
Die Krieger auch. Sie helfen und verteidigen und sind sozusagen die Polizei hier vor Ort. -  Na ja, das ist eine andere Geschichte. Ich heule euch hier gerade voll, es tut mir leid."
Lena stand abrupt auf und wandte sich ab.
„Lena?", hielt das Mädchen sie noch einmal auf und sie drehte sich wieder zu dem dunkelhaarigen Mädchen mit den hübschen braunen Augen um das sie nun schwach lächelnd ansah.

„Du machst das sehr gut, finde ich, für jemanden der gar keinen richtigen Plan hat und einfach nur helfen will... Das findet auch Marek.", lobte sie Lena und nickte dazu bekräftigend.
„Ich wünschte nur ich wäre älter und weiser und wüsste was noch alles auf uns zukommt.", meinte sie seufzend, dann ging sie gefolgt von ein paar Kriegern davon, einfach ihrer Nase nach, weiter in die Höhlen hinein.

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt