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Die Frau begann schrill zu kiecksen und versuchte den Arm ihrs Mannes zu packen und ihn mit sich zu zerren. Doch der starrte Kyl nur weiter Zornrot an.
„Nein, du hörst jetzt mal zu! Wir sind hier an den Arsch des Universums verfrachtet worden – gegen unseren Willen! Aliens überfallen die Erde die genauso aussehen wir ihr verfluchten Mistkröten. Die tragen ebenfalls Schwerter und stechen damit Männer, alte Omas und kleine Jungen ab! Und das tut ihr hier genauso. Ich hab es selbst gesehen! Ihr geht nur subtieler vor, nicht wahr?

Ein Mann auf der Straße, alleinstehend... wird eingesammelt und weggebracht. Morgen sind es schon zwei, dann drei dann alle und am Ende nehmt ihr euch unsere Frauen und werdet die männlichen Kinder los, genauso wie die Jäger auf der Erde. Ich hab sie nämlich reden hören... sie unterhalten sich über meine Tochter. Sie werfen ihr anzügliche Blicke zu, lächeln sie an, versuchen sie anzubaggern. Aber nicht mit mir, das sage ich euch. Und wenn du Junge... deine Drecksgriffel schon auf das Mädchen da gelegt hast, brauchst du nicht auch noch meine Jennifer, also halte dich fern und sage das selbe zu deinen fiesen mörderischen Kumpels! Ich will einen eigenen Raum für meine Kinder! Sie sind es gewohnt alleine zu schlafen..."
Kyl machte nur eine scharfe Kopfbewegung und Jilliar packte den Mann am Arm, weitere Jemay nahmen nun auch seine Frau und seine Kinder in gewahrsam.
„Bringt sie nach oben zurück und stellt sie an den Eingang. Wenn sie die Zefanusie kommen sehen und bereit sind sich einen einzigen Raum als Familie zu teilen dürfen sie Schutz suchen. Ansonsten kann er seine Tochter mitnehmen, wenn er vor seinen Gott tritt, und diesem erklären warum er so unwissend und beleidigend mit dem Herrscher einer fremden Welt gesprochen hat.
Ach ja, bevor er Schutz suchen darf muss er sich zuerst noch bei allen anwesenden Entschuldigen: Bei meiner Gefährtin und Hochlady, bei meinem Kommandanten, den Wächtern und bei mir, Kyliander Tak-Ninjah Hochlord von Takolia!", sagte er ruhig und gesetzt.
Das Mädchen zumindest sah ihn echt groß an, bevor sie ihrem laut fluchenden Vater die Treppe zurück folgen musste, ebenso die Mutter die leise schluchzte und die beiden kleineren Brüder.
„Danke..", murmelte Lena leise vor sich hin und atmete tief durch.
„Ich hätte ihnen sowieso nichts getan. Es gab heute auch Tak die mehr Raum eingefordert haben. Früher hätten sie ihn sich einfach genommen und andere, wahrscheinlich Halbweise dafür verdrängt. ... sie stehen ebenfalls oben, dafür hat Jill bereits gesorgt. Wenn sie erst erkennen das für sie dort draußen kein extra Schutzkreis von den Jemay gezogen wird und sie dort oben ganz alleine den Unwirtlichkeiten des Schwarms ausgesetzt sind werden sie sich hoffentlich bei Zeiten besinnen. Und jetzt verteilt die Menschen schneller auf die Räume, Jilliar, holt mehr Wächter hierher, sie sollen die Kinder tragen, die nicht mehr laufen können und auch die Sachen der Leute damit die sich schneller bewegen können.
Der erste Mond ist bereits aufgestiegen. Es ist nicht mehr viel Zeit und wenn die Zefanusie kommen wird jeder da draußen, der herumläuft und ohne Schutz oder ein aktives Gen ist einen blutigen Tod erleiden.", befahl er kurz und hart.

Die Menschen die am nächsten standen begannen prompt zu rennen, um den anderen hinter ihnen Platz zu machen. Die Nachricht verbreitete sich bis nach oben hinauf, wie eine Welle die von einem Ufer zum anderen schwappte. Oben brach nun fast schon Panik aus als die Menschen vorwärts drängten. Die Wächter bekamen einiges zu tun um die Treppe hinunter zu sichern. Doch immerhin bewegten die Menschen sich nun deutlich schneller und auch die Kinder wurden getragen, so wie Kyl es angeordnet hatte.
Lena fühlte sich Minutenlang nur gehalten. Sie hatte inzwischen die Augen halb geschlossen und dämmerte ein wenig vor sich hin. Ihr Kopf fühlte sich immer noch matschig an und sie war so schrecklich müde... und hungrig.
„Du bekommt gleich etwas, Lena.", raunte Kyl ihr sanft zu Lena hob nur eine Hand und streckte sie nach seiner Wange aus, traf aber weil sie so müde war und auch gar nicht mehr richtig gerade aus sehen konnte, nur seinen Mund. Er küsste ihre Fingerspitzen, als hätte sie das absichtlich getan und lächelte zärtlich auf sie herab.
Lena wude es ganz warm an der Hand und ihr Gesicht glühte wahrscheinlich gerade wie ein Lagerfeuer. Dann musste sie eingeschlafen sein, weil das Nächste was sie spürte eine Fellunterlage war, deutlich härter als das Bett oben im Steinhaus, aber trotzdem bequem.
Sie öffnete die Augen und sah Tarrek wieder einmal neben sich sitzen und ihren Puls spüren.

„War ich wieder Ohnmächtig?", fragte sie ihn seufzend.
„Meine Lady hatte sich noch nicht ganz von dem Wurm erholt, da löst sich der Unterste Muskelstrang in dem die Leibesfrucht sitzen soll und blutet sie beinahe aus. Und soll sie sich dann davon erholen kommt ein Zefanusie und macht all meine Pläne zu einer raschen und vollständigen Genesung zunichte. Euer Kopf hat ein wenig gelitten. Ihr fühlt euch müde und benommen nicht wahr?
Diese kurze Verbindung kostet euch mehr als nur Kraft. Ihr seid ein rein menschliches Wesen und es schlicht nicht gewohnt diese anderen Stammhirnregionen zu nutzen, die das Zefanusie angesprochen hat. ... Um nicht zu sagen - es hat euch ausgequetscht."

„Ja, ja, schon gut. Noch anschaulicher, dann ist es nicht mehr Jugendfrei, Tarrek. Wenn mein Vater wüsste über was sie alles mit mir reden, würde er das mit dem Erschießen ganz sicher auch bei ihnen ausprobieren.
„Und Erfolg haben, so ich denn wie der Hochlord einfach stillhalten würde. Eine solche Selbstkontrolle habe ich noch nie erlebt. Und es ist immer noch heute. Er hat sich selbst komplett geheilt, stellt euch das mal vor! Keine Nebenwirkungen, keine Schwächeanfälle, keine Irritationen in seinen Zellmustern, nichts. Als hätten da keine Bleizylinder in seinem Körper gesteckt, als hätte er auch nie eine Verletzung erlitten. Und er trägt euren Schmerz ebenso leicht, Mylady. Wenn er nur weiß dass es euch gut dabei geht. Wenn er euch sicher weiß, ... dann verdrängt er selbst den beißendsten Schmerz in irgendeinen verborgenen Winkel seines Bewusstseins und schaltet ihn auf diese Weise aus.
Er ist ganz ruhig und kühl. Ich bin mir sicher, wenn ihr irgendwann ein Kind gebärt wird er euch auch dabei zur Seite stehen und keine Miene verziehen, während er euren Schmerz trägt.

„Na danke ... das sollte er dann aber wirklich besser bleiben lassen. Der Natur so ins Handwerk zu pfuschen, das kann nur schief gehen. Wenn ein Mensch keine Schmerzen fühlt, kann er auch nicht mitarbeiten. Kann das Baby nicht kommen, dann bleibt es drinn und beide sterben, wenn es keinen Kaiserschnitt gibt."
„Den kann ich. Natalie hat uns das bereits vor einer Triade erklärt und wir haben erkundigungen und Nachforschungen auf der Erde darüber angestellt. Kurz durfte ich sogar als Gasthörer ein Studium absolvieren und anhand eines „Filmes", also bewegte Bilder in einem Kommunikator, lernte ich worauf man beim schneiden achten muss und auch hinterher in der Wundbehandlung. Doch diese ist bei uns wesentlich leichter zu heilen - natürlich. Denn auch hier sind gelegentlich Frauen bei der Geburt gestorben und die Ungeborenen mit ihnen."
Ach die zaubert ihr also nicht ganz einfach mit eurer Macht raus und schwupp sind sie da?", fragte Lena den Heiler wenig begeistert. Und winkte gleich darauf ab.
„Ich hab Hunger!", jammerte sie kurz und schluckte heftig.
Tarrek lächete leicht und beugte sich über ein großes Tuch, zog es fort und darunter lag ein Tablett mit gebratenen Spießen, Kuschlak, einem Apfel, einer Banane und eine Schüssel Brei.
„Gott... her damit", stürzte Lena sich richtiggehend auf das Essen und stopfte so viel so schnell in sich hinein, dass der Heiler verwundert stillschwieg.
Lena schien regelrecht in Trance zu fallen, frass und frass und schluckte beinahe ohne zu kauen alles herunter was auf dem Tablett lag, stand oder in der Schüssel schwappte.

„Gott...", wiederholte sie schließlich nach wenigen Minuten noch einmal, rülpste undamenhaft laut und hielt sich den prall gefüllten Bauch. Jetzt erst kam sie blinzelnd wieder zu sich und bemerkte das sie schon seid einiger Zeit Gesellschaft bekommen hatten. Ihr Vater stand da, starrte sie an als seien ihr plötzlich Hörner gewachsen... und Kyl.
Und sie wusste ehrlich nicht wer von beiden besorgter oder verdatterter dreinblickte.
„Is was?", keuchte sie und rülpste gleich noch einmal.

„Bist du etwa Schwanger?", fragte ihr Vater sie gefährlich sanft und sah dann aber nicht mehr sie, sondern so ganz langsam umdrehend, wie der Terminator im Film, zu Kyl hin, der ihn aber gerade komplett ignorierte.
„Tarrek?", fragte er lediglich rau „Was war das eben?"

Takolia - Zwischen Schicksal und GlückWhere stories live. Discover now