In der Hitze des Feuers

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No, I don't have a script for this
but I know the right words exist
somewhere
and I just need more time.
I know, I know, I'm asking for the moon
but I must listen to intuition.
Believe me, I only want what's right.

(Sleeping at Last - Body)

Der Traumlos-Schlaftrank hielt, was der Name versprach – Hermine schlief tief und ungestört, auch wenn sie gewartet hatte, bis Ginny eingeschlafen war, ehe sie ihn genommen hatte. Sie hatte den Fragen der Freundin aus dem Weg gehen wollen.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, war Ginny schon geduscht und angezogen und las die Hexenwoche, während sie an einem Stück Toast knabberte. „Guten Morgen", sagte sie mit einem amüsierten Lächeln, als Hermine sich regte. „Du hast ja geschlafen wie eine Tote."

„Ähm ... ja, ich war ... echt müde", entgegnete sie und setzte sich auf. „Wie spät ist es?"

Ginny legte die Zeitschrift weg und sah auf ihre Armbanduhr. „Halb zehn."

Sie zog die Augenbrauen hoch. „So spät schon?"

„Geht doch noch. Oder hast du wieder zu tun?"

„Schon ..." Sie verzog das Gesicht. „Aber ein bisschen Zeit hab ich noch. Wie war dein Tag gestern eigentlich?" Hermine stand auf und goss sich eine Tasse Tee ein, bevor sie sich eine Schüssel mit Porridge schnappte, das sie gegen die Schreibtischplatte gelehnt aß.

„Ganz nett. Hagrid hat mir einige seiner neuen Schützlinge gezeigt. Ich denke, das Schuljahr wird ... interessant." Sie runzelte die Stirn.

„Interessant oder gefährlich?", fragte Hermine misstrauisch.

Ginny grinste. „Etwas von beidem, denke ich."

„Ich hab's befürchtet ..." Sie seufzte. „Hagrid sollte besser aufpassen, was er tut. Professor Dumbledore hat seine Lehrmethoden immer durchgehen lassen, aber Professor McGonagall sieht das vielleicht etwas strenger."

Ginny zuckte mit den Schultern. „Er wird es merken."

Hermine kniff die Augen zusammen. Ginny war ausgesprochen gut gelaunt heute. Beinahe zu gut, wenn sie an gestern Morgen dachte. „Ist irgendetwas passiert, dass du so gut gelaunt bist?", fragte sie daher und trank einen Schluck Tee.

Ginny lief rot an und biss sich auf die Unterlippe. „Harry hat mir eine Nachricht geschickt. Er kommt heute her. Will mich sehen."

Hermines Herzschlag setzte für einen Moment aus, bevor es sehr schnell zu schlagen begann. „Tatsächlich?", fragte sie lahm. Harry hatte sich die Erinnerungen also angesehen. Und niemand schien ihn aufzuhalten. „Hat er das mit Dumbledore oder Lupin besprochen?"

„Ähm ... ja? Ist das ein Problem?"

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht." Rang sich ein Lächeln ab. Wenn sie ihm doch nur nicht geschrieben hätte ... „Es wurde langsam Zeit."

„Ja ... Er meinte, er war vorgestern zu aufgebracht, um sich mit mir zu treffen und will es heute nachholen."

„Das ist toll! Dann muss ich wenigstens kein allzu schlechtes Gewissen haben, weil ich schon wieder was zu tun habe."

„Nö, musst du nicht." Ihre Augen leuchteten regelrecht vor Begeisterung. „Mal sehen, vielleicht krieg ich Harry sogar dazu, dass er sich heute Abend auch mit dir trifft. Es wird dringend Zeit, dass ihr eure Differenzen beilegt."

Hermine kratzte sich an der Stirn. Heute Abend ... Solange wollte er hierbleiben? Das war nicht gut. „Leg es nicht darauf an, Ginny. Ich weiß nicht, wie lange ich heute beschäftigt bin und ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen streitet. Genieß deine Zeit mit Harry, alles andere wird sich schon finden."

Inter Spem et Metum - Zwischen Hoffnung und FurchtWhere stories live. Discover now