Kämpfe

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I'm headed straight for the castle,
they wanna make me their queen
and there's an old man sitting on the throne
that's saying that I probably shouldn't be so mean.
I'm headed straight for the castle,
they've got the kingdom locked up
and there's an old man sitting on the throne
that's saying I should probably keep my pretty mouth shut.

(Halsey - Castle)

„Professor Dumbledore ist in seinem Kopf?", fragte Hermine ein paar Minuten später und sah erst Dilys, dann Severus, dann wieder Dilys entsetzt an.

„Nein, Hermine, nicht Albus, sondern ein Teil seiner Magie."

Sie rieb sich die Schläfen. Es war spät, sie war müde und das war mehr, als sie sich gerade zu verdauen zutraute. „Und was genau ist jetzt mit ihm?", beschloss sie daher, sich erst mal auf das drängendere Problem zu konzentrieren.

Dilys seufzte. „Nun, ich denke, Albus' Magie hat sich mit seiner eigenen vermischt."

„Und das ist schlecht?"

„Ziemlich", entgegnete sie mit gerunzelter Stirn. „Die Magie eines Menschen verträgt sich nicht mit der Magie eines anderen. Es ist mir ehrlich gesagt nicht mal klar, wie Albus es überhaupt gemacht hat, ohne dass es Severus umgebracht hat. Aber ich nehme an, er hat das Wissen über das Wie an Severus weitergegeben, denn seine Magie soll nicht da bleiben. Er hatte Pläne dafür, auch wenn ich nicht weiß welche."

Mit vor der Brust verschränkten Armen stand Hermine vor dem Gemälde, das Dilys derzeit nutzte. „Kann man ... das wieder rückgängig machen?"

„Ich nehme an, das war es, was Severus zu tun versucht hat. Er ist erschöpft und wenn ich mir die Phiolen da unten angucke ..." Sie ließ den Satz unbeendet in der Luft hängen und als Hermine ihrem Nicken folgte, erschrak sie. Da standen tatsächlich vier leere Phiolen auf dem Boden neben dem Sessel, die sie nicht bemerkt hatte.

Sie griff sich zwei davon und studierte mit heftig schlagendem Herzen die Etiketten. „Das sind Stärkungstränke!"

„Das dachte ich mir."

„Und was soll ich jetzt tun?" Ihre Stimme kiekste ein bisschen, als sie es fragte. Warum tat Severus selbst jetzt noch solche Dinge? Warum brachte er sich immer noch so in Gefahr? Warum hatte er sie nicht eher um Hilfe gebeten? Sie oder irgendjemand anderen ...

„Da dieser elende Sturkopf es soweit getrieben hat, dass eine Nacht voll erholsamen Schlafes nicht mehr zur Debatte steht ...", seufzte Dilys und klang mindestens so genervt, wie Hermine fassungslos und irgendwie auch verletzt war. „Nimm Kontakt zu ihm auf und überrede ihn, deine Energie zu nutzen, um diese unmögliche Situation zu lösen."

„Kontakt aufnehmen?", wiederholte Hermine fahrig und wischte sich verstohlen über die Augen.

„Legilimentik", sagte die ehemalige Schulleiterin. „Ich weiß, ich weiß", fügte sie hinzu, als Hermine aufsah und mit großen Augen den Kopf schüttelte, „er wird es hassen. Aber er hat dich gerufen, also ist er offensichtlich auch nicht interessiert daran, diesen Zustand länger als nötig anhalten zu lassen. Obwohl er es ja verdient hätte ..."

Sie schluckte schwer. Als Severus ihr dieses Buch zum Geburtstag geschenkt und ihr die Erlaubnis gegeben hatte, Legilimentik an ihm zu üben, hatte sie sich die Umstände dafür etwas anders vorgestellt. Zumindest mal weniger lebensbedrohlich. Davon abgesehen war sie sich unsicher, ob sie das im Moment überhaupt hinbekommen würde ... Vielleicht, dachte sie bitter, hätte sie sich auch mal eher Hilfe holen sollen.

„Weißt du, wie Legilimentik funktioniert, Hermine?"

„Theoretisch ...", murmelte sie, während ihr Blick unglücklich auf Severus lag. „Kann ich ihm meine Energie nicht auch ... irgendwie anders geben?"

Inter Spem et Metum - Zwischen Hoffnung und FurchtOnde histórias criam vida. Descubra agora