09| eisbad

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~remember that night- sara kays

e s t e l l a

Komplett durchgefroren umschlossen meine Hände die Teetasse. Ich hatte irgendein Kräuter Zeug von Miley aus dem Schrank genommen, die das ständig trank. Nach ein paar Schlücken fühlte ich mich innerlich nicht mehr wie ein Eisklotz und konnte meine Hände wieder spüren.

Ich war zwar nur zehn weitere Minuten am See geblieben, nachdem Codyan einfach weggegangen war, doch das hatte scheinbar gereicht.
Auf direktem Weg war ich zurück ins Wohngebäude gestapft, hatte kurz nach Winnie gesehen und dann in der Küche meinen Tee gemacht.

Ich streckte die Hand nach einigen leckeren Biscuit Keksen aus, hielt aber Inne, als ich näher kommende Schritte im Gang hörte.

Total verwundert sah ich Will ins Gesicht, der unsere Gemeinschaftsküche betrat. Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Sieht hier ja tausend mal besser als bei uns aus. Nein, Millionen Mal.«

»Ach ja?« Ich hopste grinsend vom Barhocker. Den Tee ließ ich einfach stehen. Irgendwer würde ihn sich höchstwahrscheinlich schnappen. »Ich dachte Norah passt auf euch auf? Wir haben außerdem etwas, was sich Küchendienst nennt.«

»Je nachdem wie man aufpassen definieren will. Und Küchendienst haben wir auch, funktioniert nur nicht.« Er zuckte die Schultern und fügte hinzu:»Willst du mit mir zum Frühstück gehen? Oder warst du schon?«

»Klar, gerne. Ich hab noch nichts gegessen, ich war noch anders beschäftigt.« Ein flüchtiger Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass wir noch exakt eine halbe Stunde hatten, bevor das Buffett geschlossen wurde.

»Mit was warst du denn beschäftigt? Ist Ballett nicht erst heute Abend?«

»Ich erzähle es dir gleich...«

»Na schön. Kommt Winnie denn mit?«, fragte er und ich schüttelte den Kopf.

»Ihr geht es nicht so gut. Sie schläft. Irgendwas ist gestern auf der Party passiert...«

»Oh, scheiße«

Wir gingen auf den Gang raus, wo so gut wie nichts los war. Ein paar Mädchen lächelten Will schüchtern an, der das, so charmant wie er war, erwiderte. Ich schmunzelte.

Seite an Seite durchquerten wir den Wohnkomplex, rüber ins Hauptgebäude. Viele Schüler liefen dort herum, saßen an Tischen oder unterhielten sich in den Gängen. Wir grüßten ein paar und gingen weiter in den Speisesaal.

Selbst kurz vor Schluss war hier noch viel los.

Ganze zehn Minuten standen wir an. Ich entschied mich letztlich für Joghurt mit Früchten und meinen Orangensaft.

Will sah mich skeptisch von der Seite an, als er sich seine Croissants auflud:»Willst du keins?«

»Ich hole mir später welche.«, erklärte ich und trat zurück, sodass zwei Mädchen an die Schüsseln konnten.

Wir suchten uns einen kleineren Tisch im Wintergarten, in dem es immer durch die Sonne herrlich warm war. Erschöpft ließ ich mich in den Stuhl nieder und trank erstmal das ganze Glas aus.

»Also? Was lief am Vormittag?« Will schnitt sich ein Croissant auf und tunkte es in Himbeermarmelade. Er beugte sich etwas über den Tisch. Im Licht schien sein Haar noch röter.

»Naja... Es war so: Ich war auf der Suche nach Keeton. Er hat gestern irgendwas gesagt oder so, was Winnie unglaublich verletzt hat. Du weißt, wie sehr sie sich seine Worte insgeheim zu Herzen nimmt.«

»Oh ja. Aber ich dachte die Sache mit Keeton ist endgültig abgehakt? Beide mögen sich nicht und fertig?«

»Ich wünschte es wäre so. Hast du Keeton mal bei der Party gesehen? Der ist sowas von verliebt in sie... Und Winnie. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.«

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