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-right here~ chase atlantic

c o d y a n

Es war ein Tag vergangen.

Und alles was in meinem fucking Kopf noch vorhanden war, war Estella Larsen.

Wie gut sie sich angefühlt hatte, obwohl wir uns nicht mal richtig geküsst hatten. Wie ihre Augen mich angefunkelt hatten, als sie die Konturen meiner Muskeln nachfuhr. Und wie sie sich in der stürmischen Nacht an mich schmiegte und dabei irgendwelche unverständlichen Worte nuschelte. Wie sie es am Morgen realisiert hatte, und ich hören konnte, wie nervös sie nach Luft schnappte und doch liegen blieb. Wahrscheinlich dachte sie ich wäre tief am schlafen gewesen, wobei ich die gesamte Nacht wachgelegen hatte.

Kurz gesagt: Stella machte mich verdammt nochmal
verrückt. Brachte mich regelrecht um den Verstand.
Denn sie war es, die mich in diesen Stunden vor dem Durchdrehen bewahrte, in dem sie nichts weiter tat, als sich fest gegen mich zu drücken und ab und zu leise zu schnarchen.

Und dann war da noch der Sonnenaufgang am Morgen gewesen. Stella und ich standen schweigend nebeneinander an der Klippe und sahen in das Licht. Niemand sagte etwas und selten hatte ich so ein Gefühl wie in diesem Moment gespürt: Frieden.

Vor genau einem Jahr war ich vollkommen betrunken in meinem Zimmer gewesen und hatte den Zeitpunkt, zu dem es damals passiert war, kaum mehr wahrgenommen, weil ich so dicht war. Ich war kurz davor gewesen, einfach alles aufzugeben.

Durch Fox& Walsh Industries, durch all die glamourösen Galas und den Ruhm von Social Media, hatte ich genug Mädchen gehabt und kennengelernt. Eine Nacht nach der nächsten teilte ich mir mein Bett, nur um sie am nächsten Tag wieder vollkommen zu vergessen und mein Leben weiterzuleben.

Es war niemals irgendwas ernstes gewesen. Jegliche Beziehungen waren oberflächlich gewesen. Aber Stella... Ich verdrängte Gedanken dieser Art konsequent.

So machte es mir nichts, all die Schuld auf mich zu nehmen, als Norah uns buchstäblich auseinanderriss. Stella hatte allen Ernstes vorgehabt die Konsequenzen für jeden zu tragen...

Das Gespräch unter vier Augen mit Mr Evensen war anders als erwartet verlaufen. Er wusste scheinbar grob, was in unserer Familie passiert war. Ob ihm mein Vater oder meine Mutter davon erzählt hatte- keine Ahnung.

Scheinbar hatte der Schuldirektor deshalb Nachsicht mit mir. Wieder redete er über irgendwelche poetischen, tiefgründigen Sinne im Leben, versuchte mich scheinbar auf eine väterliche Art aufzubauen, aber alles schoss an mir vorbei.

Ich bekam zwar Küchendienst für eine Woche, aber damit war die Sache gelaufen. Alle anderen würden verschont bleiben, was das wichtigste war.

Nach dem Gespräch ging ich sofort auf mein Zimmer. Ich rief meine Eltern an, meine Brüder, aber niemand ging ran. Langsam war der Schmerz deswegen abgestumpft. Jedes Mal spürte ich ihn, aber er tat weniger weh.

Es war abends, als ich beschloss nach Stella zu sehen- nur um von Winnie gebeten zu werden, sie jetzt nicht zu stören. Sie hätte sich im Bad eingeschlossen oder so, meinte sie. Ihr würde es angeblich nicht so gut gehen. Vielleicht hätte sie etwas falsches gegessen.

Stella hatte die Sache mit ihrem Fuß also nicht mal ihrer besten Freundin erzählt. So langsam machte es dein Eindruck, als würde es über sie hinauswachsen.

Ich machte mir ernsthafte Sorgen, aber nickte, verschwand wieder und schrieb Stella auch nicht.

Ungewohnt schnell verging der Montag daraufhin. Für einen Moment spielte ich morgens mit dem Gedanken nicht aufzustehen. Es war ein weiterer Schub der Erschöpfung, der mich damals jedes Mal dazu getrieben hatte, mein Zimmer einfach gar nicht mehr zu verlassen.

The light you brought Where stories live. Discover now