49| hingabe

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e s t e l l a

the gold- manchester orchestra& phoebe bridgers

Glück pulsierte in mir.

Mein Gott.

Alles war perfekt.

So wie ich es mir immer erträumt hatte.

Ich blickte mich im Spiegel an und atmete tief durch. Hoffentlich würde Codyan das eisblaue Kleid gefallen, was wallend auf den Boden fiel. Ein Teil des Rückens war frei und ein feiner Stoff schlang sich um meinen Hals. Als ich es vor wenigen Wochen an der Stange, versteckt zwischen anderen Kleidern entdeckt hatte, wusste ich genau, dass es umwerfend sein würde.

An meinen Ohrringen baumelten dazu dezente Ohrringe mit Steinen und ich hatte ein paar passende Armbänder und Ringe ausgewählt.

Die Haare hatte ich mir (obwohl meine Talente definitiv nicht beim Haare bändigen lagen), mit Winnies Hilfe zu einer eleganten Hocksteckfrisur frisiert. Meine Augen stachen durch Make- Up betonter heraus und gerade trug ich eine frische Schicht schimmernden Lipgloss auf.

Alles war perfekt.

Ich straffte die Schultern und konnte mir mein Lachen nicht unterdrücken. Heute Abend sollte all der Stress wegen dem Ballett und meinen Klausuren vergessen werden. Nur für diese paar Stunden wollte ich einfach Spaß haben.

»Das wird toll.«, sagte ich zu mir selbst im Spiegel und griff nach meiner kleinen Handtasche. Diese Wörter versuchte ich schon die ganze Zeit wie ein Mantra zu murmeln.

Selbst meine Mutter war für die Gala angereist. Es klang fies, aber ich war froh, dass mein Vater nicht ebenfalls kam. Die beiden am selben Ort; das konnte einfach nicht gut gehen. Alles hätte in Streit geendet. Weihnachten mit beiden und meinem Bruder Casper würde schon der pure Spaß werden.

Ich zog die Tür auf. Eine halbe Stunde noch, bis der offizielle, glamouröse Einlass über den roten Teppich begann. Dann dauerte es etwas, bis das 3- Gänge Menü folgte.

Auf dem Gang herrschte Chaos. Ich lief beinahe in Winnie, die mich sofort kurz umarmte. Ihr blumiges Parfüm umhüllte mich. »Du siehst fantastisch aus, Stelli.« Sie fasste mich bei den Schultern.

»Und du erst! Ich glaube Kee wird gleich in Ohnmacht fallen!«, erwiderte ich kichernd und musterte meine beste Freundin. Das hellblaue Kleid im lockeren Meerjungfrauen- Schnitt stand ihr einfach perfekt. Dazu fiel ihr das rote Haar in üppigen Wellen über die Schultern.

Alle Mädchen sahen heute einfach wunderschön aus. Egal in welche Richtung ich schaute, jeder hatte sich für diesen Abend herausgeputzt.

Einige brachen bereits auf, wollten wahrscheinlich ihre Eltern vor dem Einlass abfangen. Auch ich musste gleich los, da ich mit Codyan vereinbart hatte, ihn bei den Treppen des Hauptgebäudes zu treffen, in dem die Gala stattfand.

Doch davor musste ich noch etwas erledigen. Etwas, wovor ich mich viel zu lange gedrückt hatte. Doch nun war es ein für alle Mal Zeit mit Esther zu reden.

Sie stand in der Gemeinschaftsküche. Gerade zog sie sich die Lippen nach und schaute konzentriert in die Kamera ihres Handys, sodass sie mich nicht kommen sah.

»Das Kleid sieht großartig aus.«, sagte ich ihr lächelnd. Ihr Kleid in einem kobaltblau mit eingenähten Perlen am Ausschnitt war ein echter Hingucker. Esther zuckte zusammen und steckte augenblicklich ihr Handy weg.

»Oh... ja, danke.«, antwortete sie etwas ungläubig. Beinahe, als würde sie erwarten, dass ich das Kompliment jeden Moment zurückzog.

Ich schenkte ihr bloß ein Lächeln.

The light you brought Where stories live. Discover now