33| happy halloween

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e s t e l l a

stockholm syndrome- one direction

Carlies Zimmer war ein Traum: Sie hatte alles in Rosa gestaltet, die standardmäßige Kommode gegen ihren eigenen ausladenden Schminktischspiegel getauscht und es roch einfach immer nach frischen Rosen.

Ihr Bett war überhäuft mit süßen Kissen, sie hatte Vorhänge aus zarten Rüschen und einen langen weißen Flauschteppich. Kerzen brannten in jeder Ecke und Musik dröhnte über die Box.

Ich saß auf dem Drehstuhl vor dem hell leuchtenden Schminktisch und ließ mein Gesicht, Dekolleté und Arme von Carlie in einem hellen Pastellgrün bepinseln.

Winnie hockte auf dem Fußboden und lockte sich konzentriert ihre Haare vor dem bodentiefen Spiegel. Neben ihr schminkte sich Sahana. Edda, Miley und Esther würden später auch noch dazu kommen.

»Sind wir uns eigentlich sicher, dass wir auf diesen Dachboden können?«, murmelte Winnie und zischte, als sie mit einem Finger in ihren Lockenstab packte. Sie schüttelte ihre Hand aus.

Sahana neben ihr ließ den Pinsel sinken und meinte:»Ach natürlich. Wahrscheinlich weiß die Schule nicht mal was davon, so verstaubt, wie da oben alles war.«

»Einen gruseligeren Ort als diesen Dachboden hätten wir wohl kaum kriegen können...«, fügte Carlie amüsiert hinzu und bepinselte meinen linken Arm weiter. Mit einem Klicken öffnete sie danach Eyeliner und begann Striche zu ziehen.

»Wir werden alles während der Feier der unteren Stufen fertig dekorieren und dann kann es schon losgehen.« Winnie besprühte ihre Lockenpracht mit einer Tonne Haarspray.

»Perfekt. Wir machen später die Bowle fertig und kommen nach. Ich schätze so ungefähr eine Stunde später.«

Den Dachboden in den Naturwissenschaft- Gebäuden hatten wir vor einigen Wochen eher aus Zufall entdeckt. Ein paar Freundinnen und ich sollten alte Schulbücher herunterholen, wobei wir uns oben etwas umgesehen hatten.

Die Etage unter dem schräg gebauten Dach war riesig und alles stand großteils leer, war einfach nur vollkommen verstaubt. Durch eine Leiter, die man herunterziehen musste, konnte man hoch gelangen.

Der Dachboden entpuppte sich also als eine großartige Location für eine Halloweenparty.
Denn die gruselige Atmosphäre würde wahrscheinlich sogar ohne Dekorationen herrschen.

Wir mussten keine Rücksicht nehmen, weil die Gebäude für den Chemie, Bio und Physik Unterricht weit weg von den Wohngebäuden lagen. Vor morgen wäre alles wieder aufgeräumt und niemand würde jemals ahnen, dass wir auf dem Dachboden unsere kleine Party veranstaltet hatten. Höchstens Norah würde eine Vermutung haben. Sie schien mir manchmal ein übernatürliches Gespür für so etwas zu haben.

»So...« Carlie trat etwas zurück, schlang die Arme von hinten um mich und betrachtete mich. »Du siehst so toll aus!« Auch ich blinzelte mich verblüfft im Spiegel an. Und war mal wieder unfassbar beeindruckt von Carlie und ihren Schminkkünsten.

Mein Frankenstein Kostüm war einfach perfekt geworden: Meine Haare lockten sich ganz natürlich an den Enden und waren mit weißen Strähnen aus Kreide durchzogen. Durch dunkle Smokey- Eyes wurden meine Augen deutlich von der grünlichen Haut hervorgehoben. Ein paar Nähte, die Carlie mithilfe des Eyeliners gemalt hatte, zogen sich dazu über mein Gesicht, Dekolleté, Arme und Hände.

Das schwarze Kleid hatte mir Winnie geliehen. Dünne Schnüre waren am Rücken eingenäht und betonten meine Taille. Carlie wickelte mir zum Abschluss ein weißes langes Stoffstück um den Hals und die Oberarme, dann war der Look fertig- und absolut perfekt.

The light you brought Where stories live. Discover now