19| anbahnender sturm

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-supercut~ lorde

c o d y a n

Calum, Myles, Joshua und ich waren damals oft weit weg aus New York gefahren. Oft an den Wochenenden, wenn wir mal keine Verpflichtungen hatten. Wir vier schliefen also irgendwo in den Adirondack Mountains. In einem Zelt. Manchmal für eine Nacht, manchmal eben länger. Es waren die schönsten Wochenenden die ich je hatte.

Vielleicht fühlte es sich deshalb so vertraut an, als wir heute das kleine Waldstück von Skogsgård hinter uns ließen und durch ein Tor ins Dickicht der richtigen Gebirge stiegen.

Will blickte auf sein Handy und schulterte gleichzeitig seinen Rucksack. Obwohl er gestern noch anderer Meinung war, trug ich sogar nur ein einziges Zelt, was nicht gerade schwer war. »Einen Moment noch.«, murmelte er.

»Wieso?«

»Wir warten kurz.«

Ich drehte mich um und verschränkte die Arme vor der Brust. »Auf wen, Will? Wir sind vollständig.«

Er fuhr sich nur durch seine Haare. Keeton, Laurin und Ezra sahen ihn abwartend an. Fjell, der ein Stück voraus war, drehte sich um und sagte:»Hä? Hast du Codyan etwa nichts gesagt?«

»Will?!«

»Ohh, äh«, machte dieser und kratzte sich grinsend im Nacken. »Vielleicht... also eventuell... habe ich da ein klitzekleines Detail nicht erwähnt.« Er lachte hektisch.

Verwirrt blickte ich ihn an, der Wind peitschte nur so gegen uns. Hatte überhaupt einer von ihnen mal geschaut wie das Wetter werden sollte? So wie die Wolken sich weit hinten dunkel zusammenbrauten sah es nicht gerade nach warmen Sonnenschein aus.

»Also...«

»Hi Leute!«, rief plötzlich eine Stimme, die sich vor Fröhlichkeit nahezu überschlug. Hatte ich eben gedacht es würde keinen Sonnenschein geben? Da hatte ich mich wohl getäuscht.

Wir drehten alle unsere Köpfe gleichzeitig um, da sah ich sie bereits. Estella stand mit geröteten Wangen am Tor und öffnete es lächelnd. Nur damit sie erstarrte, als sie mich neben Will entdeckte. Wie eingefroren blickten die grünen Augen mich an.

»Stellaaa, jetzt mach mal!«, drängte eine andere Stimme von hinten.

Sofort riss sie das Tor auf und hielt es den anderen auf. Ihre Haare waren eingeflochten und sie steckte in einem dicken rosa Rollkragenpullover. Wie die anderen trug sie einen Rucksack. Winnie stellte sich neben sie und grinste in die Runde. Neben ihr war noch irgendein anderer braunhaariger Kerl. Ich glaube er hieß Filip oder so.

Keeton stieß im selben Moment ein abfälliges Schnauben aus, drehte sich um und ging einfach so los. »Kee?«, rief Laurin verwirrt.

»Äh ja... dieses Detail habe ich dir wohl nicht gesagt, Bro. Hab's wohl vergessen.« Hatte Will gerade gegluckst? War das Schadenfreude? »Hey Mädels!« Er ging auf sie zu.

»Ich dachte es wird ein Ausflug nur mit den Jungs?«, zischte ich in Richtung der anderen und vermied es Estella anzusehen. Ich spürte ihren Blick nur allzu gut.

»Ja. Das wird es ja auch. Nur eben mit ein paar Mädels.« Laurin lachte. »Die sind alle voll okay. Oh, sogar Carlie ist ja mitgekommen.«, bemerkte er und folgte Will schnell.

»Hey, Codyan! Du kommst auch mit?«, rief eine Blondine neben Stella plötzlich. Ich hatte sie noch nie gesehen, aber es wunderte mich nicht, dass sie mich kannte. Sie klimperte mit den langen Wimpern. »Könntest du vielleicht noch diesen Beutel für mich tragen? Der ist soo schwer.«

The light you brought Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt