18| aufgetischte lügen

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-this is what makes us girls~ lana del rey

e s t e l l a

Ich hob die Tasse an meine Lippen und hielt Inne. »Okay. Lass uns reden. Über Filip.«, sagte ich, bevor ich einen Schluck von dem warmen Cappuccino trank und dabei breit grinsen musste.

Sofort vergrub Winnie ihr Gesicht in den Händen, lachte dennoch. »Bitteee. Bitte nicht hier, Stella. Nicht in unserem Lieblingscafé!«

Meine Augenbrauen wanderten verblüfft in die Höhe. »Winnie, Filip wandert heute Abend mit uns und den anderen zur Hütte! Wer weiß, vielleicht schlaft ihr im selben Zelt? Schaut euch die Sterne an... Macht im Mondschein rum...« Ich zwinkerte.

»Ähm... ja. Wir werden sehen.«, murmelte sie und strich sich das kirschrote Haar zurück. Dabei versuchte sie ihr Lächeln zu verbergen.
»Es war wahrscheinlich sowieso eine dumme Idee ihn zu fragen ob er mitkommen will...«

»Ach Unsinn. Er war voll begeistert. Warte- wer hatte noch alles zugesagt?«, fragte ich und biss in meine warme Puddingtasche.

»Edda, Carlie, Esther, Will... Keeton, Laurin und Ezra und dann noch Filip und einer seiner Freunde. Glaube ich.«

»Das ist eine Menge... So viele sind schon lange nicht mehr mitgekommen.«, murmelte ich. Normalerweise reichte die Hütte, die schon seit Ewigkeiten im Besitz unserer Schule stand, für ungefähr fünf, höchstens sechs Luftmatratzen.

»Dann werden ein paar im Zelt draußen schlafen.«, meinte Winnie schulterzuckend und trank ihren Smoothie leer.

Wir waren heute früh morgens ins örtliche Dorf spaziert und von dort aus knapp fünfundvierzig Minuten mit dem Zug nach Oslo gefahren. Nach einem anstrengenden Shopping- Marathon hatten wir es uns in unserem liebsten Café gemütlich gemacht:

Coffee Paws. Das tollste Katzencafe der Welt.

Aktuell standen zwei Tüten zu meinen Füßen. Im Sale hatte ich ordentlich zugeschlagen. Bald war ich echt pleite. Mit der Nachhilfe, die ich ein paar jüngeren Schülern gab, verdiente man eben so gut wie nichts. Und auf die Unterstützung von meinen Eltern wollte ich am liebsten ganz verzichten oder das Geld lediglich zurücklegen.

Seit ihrer Scheidung führte dieses Thema nur zu Streit. Wie sie die Schulgelder gerecht aufteilten oder mir Taschengeld gaben. Manchmal hatte ich das Gefühl sie wollten sich einfach gegenseitig immer übertreffen. Egal, um was es dabei ging.

Ich kraulte Benjamin, den süßen grau getigerten Kater, der es sich auf meinem Schoß bequem gemacht hatte und lehnte mich zurück. »Es ist vielleicht unser letztes Wochenende, bevor der ganze Klausurstress beginnt.«

»Du hast recht! Wir werden es genießen. Am besten grillen wir abends und nehmen Brötchen für den Morgen mit. Will könnte doch auch angeln gehen?«

»Stimmt. Ich frage ihn später. Nehmen wir Badesachen mit?«

»Jeder, der Bock auf ein Eisbad hat, auf jeden Fall.«

Winnie lachte, doch ich konnte nicht. Meine Hand erstarrte nur in Benjamins weichen Fall. Seine dunklen Knopfaugen sahen mich an.

Ich dachte an letzte Nacht. Nach dem Gespräch mit Codyan war ich aufs Zimmer gegangen und hatte gewartet bis Winnie eingeschlafen war. Danach schlich ich ins Bad und tauchte meinen Fuß in das kalte Wasser.

»Stella, alles klar bei dir?«, fragte Winnie mit ernstem Gesichtsausdruck.

»Äh, ja, sorry, Benjamins Krallen haben sich kurz durch die Hose gebohrt.«, lachte ich und meine beste Freundin schmunzelte.

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