Kreacher

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Knall! Aus dem Nichts erschien ein alter verschrumpelter Hauself in einem zerlumpten Kissenbezug. Kreacher sah sich um und erblickte Sirius. "Master Sirius!", rief er und verbeugte sich. "Was für eine Freude, euch zu sehen!" Man hörte seiner Stimme genau an, dass er alles andere als erfreut war, Sirius zu sehen. Noch einmal verbeugte er sich tief und murmelte vor sich hin. "Oh, dieser Blutsverräter! Er sitzt hier mit Schlammblütern und seinen Blutsverräterfreunden. Wenn die Herrin das wüsste!"


"Guten Tag, Kreacher", sagte Sirius in bemüht freundlichem Ton. "Richte dich auf!" Kreacher folgte der Anweisung und war anscheinend überrascht ob des freundlichen Tonfalls.

"Was kann Kreacher für den Herrn Sirius tun?", fragte er mit seiner lauten Ochsenfroschstimme und fügte leise hinzu: "Oh, wenn die Herrin wüsste, dass Kreacher zu diesem Blutsverräter spricht und sich in einem Raum mit Schlammblütern befindet. Aber Kreacher hat keine Wahl, Kreacher muss dem Herrn Sirius gehorchen."

"Nun, als erstes verbiete ich dir, hier irgendjemanden als Blutsverräter oder als Schlammblut zu bezeichnen", sagte Sirius immer noch in bemüht ruhigem Ton.
Kreacher sah Sirius hasserfüllt an. "Jawohl, Meister!", zischte er und bewegte stumm die Lippen, da er die Beleidigungen nun nicht mehr laut aussprechen durfte.
"Als zweites verbiete ich dir, jemals jemandem von dem folgenden Gespräch zu erzählen, weder einem Menschen noch einem Hauselfen oder einem anderen magischen oder nichtmagischem Wesen, auch keinem Porträt, einem Geist oder ähnlichem. Du darfst nicht darüber sprechen, schreiben oder in irgendeiner Form davon berichten. Zu niemanden, außer den Menschen, die hier in diesem Raum sitzen. Insbesondere nicht zu meiner Mutter. Hast du verstanden?"
Kreacher schaute ihn weiter böse an. "Der Meister denkt an alles."

Sirius Miene wurde nun freundlicher und auch trauriger. "Ich möchte dich bitten, Kreacher, erzähle mir von dem letzten Ausflug, den du mit Regulus in die Höhle unternommen hast und auch davon, wie du zuvor schon mit Lord Voldemort dort warst."
Kreachers Augen weiteten sich panisch. "Woher weiß der Herr davon? Oh nein, Kreacher muss es ihm unabsichtlich verraten haben. Kreacher ist ein schlechter Hauself!" Der alte Hauself lief zu dem Tisch, der vor den Sofas stand und begann seinen Kopf gegen die Tischkante zu schlagen.
Sofort wurde er von Hermine und Ron zurückgezogen. Er ruderte mit den Armen und versuchte sich zu befreien und traf dabei Ron hart im Gesicht. "Tu doch was!", rief Ron Sirius zu. "Sag ihm, er soll stillhalten!" Auch Sirius kam nun zu ihnen und hielt Kreacher fest.
"Kreacher, halt still!" Augenblicklich verharrte der Hauself in seinen Bewegungen. "Kreacher, ich verbiete dir, dich selbst zu bestrafen." Kreacher sah seinen Herrn nun ungläubig an, doch Sirius fuhr schon fort. "Du ... du bist kein schlechter Hauself. Du hast keinem etwas verraten. Ich habe es ... auf anderem Wege erfahren."

Kreacher sah Sirius noch immer überrascht an. Offenbar hatte der noch nie so freundlich zu ihm gesprochen. "Bitte erzähle uns davon, wie du zuerst mit Voldemort und danach mit Regulus in die Höhle gegangen bist."
Aber Kreacher hielt sich mit entsetzter Miene den Mund zu. "Der Herr Regulus hat es Kreacher verboten, jemandem das Geheimnis preiszugeben, was geschehen ist."
"Aber ich weiß doch schon, was geschehen ist, Kreacher", sagte Sirius ruhig und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Für mich ist es kein Geheimnis mehr, somit kannst du auch kein Geheimnis verraten. Ich würde aber gerne noch mal aus deiner Sicht hören, was geschehen ist."

Kreacher überlegte eine Weile und kam offenbar zu dem Schluss, dass dies mit Regulus' Befehl zu vereinbaren sei. Er berichtete nun stockend, wie eines Tages Regulus ihm befohlen hatte, den Dunklen Lord zu begleiten und anschließend zurückzukehren. Wie der Dunkle Lord ihn gezwungen habe, den schrecklichen Trank zu trinken und wie die Inferi versucht hatten, ihn zu ertränken. Wie einige Wochen später Regulus ihm befohlen hatte, erneut mit ihm in die Höhle zu gehen und Regulus den Trank einzuflößen. Wie Regulus den Trank getrunken hatte und anschließend von den Inferi in den See gezogen worden war.

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