Erschütternde Neuigkeiten 1/2

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Hermine schüttelte mit panisch geweiteten Augen und verzerrtem Gesicht den Kopf. "Nein! Nein! Das kann nicht sein! Sie irren sich! Das kann nicht sein!!!" Sie brach schluchzend zusammen und blieb mit dem Gesicht in die Erde gepresst liegen. Ron beugte sich zu ihr herab, zog sie etwas hoch und sie ließ sich zitternd in seine Arme sinken.

Auch Albus kniete nun neben den beiden und erklärte mit trauriger und müder Stimme weiter. "Der Fluch stammt aus dem alten Ägypten. Er bewirkt, dass das Herz immer langsamer schlägt und schließlich ganz stehen bleibt. Es tut mir unsagbar leid, Hermine. Es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte."

Ein paar Minuten hörte man nur ab und zu Hermines ruckartiges Atmen, dann hatte sie sich so weit gefasst, dass sie wieder sprechen konnte. "Wie lange? Wie lange hat sie noch?"
Albus zögerte. "Das kann ich nicht genau sagen. Das kommt darauf an, mit welcher Stärke der Fluch gesprochen wurde. Aber ... so weit, wie er fortgeschritten ist, denke ich, maximal ein bis zwei Tage."
Hermine schluchzte verzweifelt. Ron tat sein Bestes, um sie zu beruhigen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Nach einigen weiteren Minuten richtete sich Hermine zitternd auf. "Wir nehmen sie mit", sagte sie. "Mit nach Hause. Und ... und Dad auch." Albus nickte und kehrte zu Mrs. Granger zurück, gefolgt von Hermine, die von Ron gestützt wurde.

"Wir müssen Sie von hier wegbringen, Madam", sagte Albus zu Mrs. Granger. Er holte ein Fläschchen aus seinem Umhang. "Trinken Sie das. Das ist ein Beruhigungsmittel."
Die Angesprochene nickte leicht und trank das Fläschchen leer. "Wo ist Hermine? Und wo ist mein Mann?"
"Ihre Tochter wird mitkommen", sagte Albus. Für die Reise zum Hundezwinger versetzte er Mrs. Granger in einen leichten magischen Schlaf. Ron fasste Hermine an der Hand, in ihrem Zustand konnte sie unmöglich allein apparieren. Harry disapparierte mit der zweijährigen Hermine im Arm. Albus reiste mit Hermines Mutter. James und Sirius nahmen den Körper von Hermines Vater mit nach Wicklewood.

Im Haus ließ Albus Mrs. Granger in ein Bett in einem freien Gästezimmer schweben. Den Körper von Mr. Granger brachten James und Sirius in ein Zimmer nebenan. Hermine ließ sich von Ron zum Sofa führen und brach dort weinend zusammen. Ron sowie Lily und Ginny versuchten, sie zu beruhigen, hatten aber keinen Erfolg mit ihren Bemühungen. Nach einiger Zeit wurde Hermines Schluchzen leiser und ihr Atem ruhiger, als sie eingeschlafen war.

Nach etwa zwei Stunden wachte sie wieder auf. Ron war sofort wieder an ihrer Seite, doch sie schien sich jetzt im Griff zu haben. "Ich möchte mit ihr reden", sagte sie mit fester Stimme zu Albus. "Ich muss es ihr erklären."
Albus nickte. "Das ist vermutlich das Beste. Sie wird Probleme haben, die Existenz von Magie zu akzeptieren; du kennst sie am Besten und weißt am ehesten, wie sie von der Wahrheit zu überzeugen ist."
Hermine lächelte gequält. "Als damals eine Hexe vom Ministerium mit dem Hogwartsbrief zu uns gekommen ist, hat sie es recht schnell geglaubt, obwohl sie eigentlich wissenschaftlich veranlagt ist. Nach zwei oder drei kleinen Zaubereien war sie überzeugt."

Albus ging zusammen mit Hermine hinauf in das Zimmer, in dem ihre Mutter lag. Hermine setzte sich auf einen Stuhl rechts des Bettes. Albus hob den Schlafzauber auf und Mrs. Granger schlug die Augen auf. "Wo bin ich?", fragte sie sofort. "Wo ist mein Mann und meine Tochter? Und wer sind Sie?"
"Ich heiße Professor Dumbledore", sagte Albus ruhig. "Ihrer Tochter geht es gut, sie befindet sie ein Stockwerk tiefer und sie schläft. Ihr Mann ... Mrs. Granger, es tut mir unendlich leid, Ihnen dies mitzuteilen, aber ihr Mann ist leider bei dem Angriff auf dem Friedhof ums Leben gekommen. Ich möchte Ihnen mein tiefes Beileid ausdrücken."

Die wenige Farbe schwand aus dem Gesicht der Frau. "Ums ... ums Leben gekommen? Martin ist tot? Aber warum? Wieso? Was waren das überhaupt für Leute? Er kann doch nicht tot sein!" Neben ihr liefen Hermine wieder stumme Tränen die Wangen herunter.
Albus seufzte. "Ich fürchte doch. Was das für Leute waren, wird Ihnen die junge Dame neben Ihnen gleich erklären."
"Aber wo bin ich hier überhaupt?", fragte Mrs. Granger noch einmal.
"Sie sind hier an einem sicheren Ort", sagte Albus. Trotz der erschütternden Neuigkeiten strahlte er eine Aura aus, der man einfach nur vertrauen konnte. "Nach dem Angriff haben wir Sie und Ihre Tochter hierher in Sicherheit gebracht. Und auch die ... den Leichnam ihres Mannes."

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