Halloween Time Travel

Begegnung in Hogsmeade

Am nächsten Morgen trafen sie sich vor ihren Zimmern und gingen gemeinsam zu Frühstück. Die drei kleinen Kinder nahmen sie mit in die große Halle. Harry hatte Teddy, Sirius hatte Klein-Harry auf dem Arm, Klein-Hermine lief bei Ginny an der Hand. Verängstigt von der Lautstärke der vielen Schüler klammerte sie sich aber schnell an Ginnys Beine und ließ sich von ihr hochnehmen. Sie setzten sich wieder an den Gryffindortisch und waren bald umringt von Schülern meist weiblichen Geschlechts, die sich an den Kindern in ihren Hochstühlen nicht sattsehen konnten. Die waren dadurch sehr verunsichert, bis schließlich Remus, Hermine und Ron die Schaulustigen verscheuchten.

Die Schüler, die als nächstes kamen, waren dagegen sehr willkommen. Es war Julia in Begleitung von Sam und Oliver. Julia setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Sirius und Klein-Harry.

"Was sehe ich da?", begrüßte Sirius sie. "Eine Ravenclaw am Gryffindortisch. Wie rebellisch!" Er grinste schelmisch.
Auch Julia lächelte ihn an. "Gestern hast du als Gryffindor ja auch bei uns gesessen. Und ich dachte, du als Rumtreiber kümmerst dich nicht so um Regeln."

"Da hast du wohl recht", gab Sirius lachend zu.
"Und außerdem", fuhr Julia fort, "Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann muss der Prophet eben zum Berg kommen."
Sirius schnaubte belustigt auf. "Deine Vergleiche werden immer besser! Erst bin ich 'ne Katze und jetzt bin ich ein Berg? Ein Berg der geballten Kompetenz aber!" Julia grinste daraufhin spöttisch. "Selbstverständlich!"
"Und du willst eine Prophetin sein?", setzte Sirius das Spiel fort. "Was prophezeist du denn so?"
"Ähm ...", überlegte Julia, "Ich prophezeie, dass wir heute in Hogsmeade viel Spaß haben werden. Und dass uns nicht langweilig wird."
"Das hört sich doch gut an", fand Sirius. "Dann zeigt sich ja nachher, ob du Talent im Wahrsagen hast."

"Wer ist denn der junge Mann da neben dir?", wechselte Julia das Thema. "Wie heißt du denn?"
"Harry!", antwortete Klein-Harry stolz. Seit ein paar Tagen konnte er seinen Namen fehlerfrei aussprechen.
"Ja, das ist Harry", bestätigte Sirius und schnitt ihm ein weiteres Wurstbrot klein. "Mein Patenkind und Sohn meines besten Freundes."
"Das ist ja lustig", meinte Julia. "Dann sind gibt es hier ja sowohl Hermine als auch Harry in klein und in groß."
"Zufälle gibt's", kommentierte Sirius, ohne eine Miene zu verziehen.

Nach dem Frühstück verabredeten sie, sich um halb elf alle in der Eingangshalle zu treffen. Auch Harry und Ginny sowie Ron und Hermine hatten beschlossen, den Tag zusammen in Hogsmeade zu verbringen. Am Nachmittag wollten sie sich zu einem Butterbier in den drei Besen treffen, ansonsten war Hogsmeade zwar nicht groß, aber doch groß genug, dass sie den Tag jeweils zu zweit verbringen konnten. James wollte Lily nicht den ganzen Tag allein lassen und so entschied er sich, zusammen mit Remus auf die Kinder aufzupassen und Lily Gesellschaft zu leisten.
Um kurz nach halb elf fanden sie sich alle in der Eingangshalle ein und stellten sich in die heute sehr lange Schlange von Schülern, die nach Hogsmeade wollten. Sirius fühlte sich an seine Schulzeit erinnert, als er sah, wie Filch jeden Schüler auf einer Liste abhakte und so kontrollierte, ob eine unterschriebene Erlaubniserklärung der Eltern vorlag. Sie selbst betraf das nicht. Sie waren alle volljährig und brauchten daher keine Erlaubnis. Außerdem weigerten sich Sirius, Harry, Ron, Hermine und Ginny, Filchs Autorität über sie anzuerkennen, da sie ja keine Schüler in Hogwarts waren.

Wenig später liefen sie zu sechst durch den Schnee den Abhang hinunter Richtung Dorf. Sie alle waren in dicke Winterumhänge und Schals gehüllt. Es schien zwar wie am Vortag die Sonne, doch blies ihnen heute auch Wind ins Gesicht und es war bitterkalt. Julia hakte sich bei Sirius ein; er griff nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Am Eingang des Dorfes trennten sich die Wege der drei Pärchen.
"Wo willst du hingehen?", fragte Sirius nach einer Weile.
"Och, ich weiß nicht", antwortete Julia. "Irgendwohin, wo ich noch nicht war."
"Wo warst du denn schon?"
"Naja, das Übliche. Zonko, Honigtopf, drei Besen und so weiter."
"Hmm. Warst du schon mal im Eberkopf?", fragte Sirius.
"Ja, ein paar Mal", erwiderte Julia. "Als ich fünfzehn war, hab ich da zum ersten Mal Feuerwhiskey getrunken."
Sirius schnalzte mit der Zunge. "Tss tss tss! Böses Mädchen!" Er grinste und Julia streckte ihm die Zunge raus.