Friedhofskämpfe

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Zitternd vor Wut und Trauer ließ sich Hermine von Ron und Sirius aus dem Ministerium hinausführen. Dort disapparierten sie alle gemeinsam zurück zum Hundezwinger. Kaum hatten sie das Haus betreten, wurden sie auch schon von Remus und Lily beinahe umgeworfen, als diese sie stürmisch umarmten. Lily und Remus hatten sich anscheinend große Sorgen gemacht, da die Gruppe so lange nicht zurückgekehrt war. Als sie hörten, dass die Mission erfolgreich verlaufen war, waren sie sehr begeistert.


Albus zog den Trinkpokal aus seinem Umhang und holte auch das Schwert Gryffindors hervor. Er stellte den Horkrux auf den Tisch und hob das Schwert, bereit zuzuschlagen. "Halt!", rief Hermine plötzlich. Alle sahen sie verdutzt an.

"Was ist denn?", fragte Albus überrascht.
"Ich will das Ding zerstören", sagte Hermine mit bestimmter Stimme. "Voldemort ist daran schuld, dass meine Paten ermordet wurden. Jetzt will ich diesen Horkrux vernichten und die beiden rächen." Albus sah Hermine einen Moment lang durchdringend an und reichte ihr dann das Schwert.

Hermine packte das Schwert am Griff und schwang es nach oben. Wie schon bei dem Diadem, dem Medaillon und dem Ring stieg auch hier eine fest wirkende Rauchgestalt aus dem Horkrux auf und wollte Hermine von ihrem Vorhaben abbringen. Doch noch bevor dieses Abbild von Tom Riddle auch nur einen Ton sagen konnte, stieß Hermine das Schwert hinab in den Trinkpokal, der unter lautem Kreischen zerbrach. Langsam senkte Hermine das Schwert wieder und legte es neben den zerstörten Horkrux auf den Tisch.

"Nun, das hat nicht direkt Spaß gemacht, war aber äußerst befriedigend", sagte Hermine. Sirius begann zu kichern und einen Moment später brach die ganze Gesellschaft in befreites Lachen aus. Selbst Hermine überwand sich zu einem Lächeln. Es war geschafft! Sie hatten alle Horkruxe zerstört und nun mussten sie "nur noch" Voldemort selbst vernichten.
Wenig später verabschiedete sich Albus. Er würde am Nachmittag zurückkehren, um zu besprechen, wie weiter gegen Voldemort vorgegangen werden sollte. Die Bewohner des 'Hundezwingers' wollten jetzt erst einmal frühstücken. Die lange Nacht hatte ihnen allen Kräfte geraubt, sodass sie sich jetzt über Würstchen, Rührei und Speck freuten. Nur Hermine saß die ganze Zeit recht apathisch auf ihrem Platz und aß nur mechanisch. Auch Remus und Lily waren bestürzt, als sie vom vermutlich sicheren Tod von Hermines Paten hörten.

Nach dem Frühstück gingen die sechs, die im Ministerium gegangen waren, ins Bett, um den Schlaf der vergangenen Nacht nachzuholen. Hermine aber konnte beim besten Willen keinen Schlaf finden. Sie lag eng an Ron gekuschelt im Bett und versuchte, sich zu entspannen, doch ständig stiegen diese Bilder wieder in ihr auf. Die Bilder ihrer Paten, die starr und ausdruckslos in den Himmel starrten. Sie betete, dass dies nicht die Wahrheit war, doch sie wusste einfach, dass es so war. Ihr jüngeres Selbst in dieser Zeit würde seine Paten niemals wirklich kennenlernen. Hermine fragte sich, ob die beiden schon beerdigt worden waren. Über diesen Gedanken döste sie schließlich ein. Einige Stunden später und ohne sich wirklich erholt zu haben wachte sie auf, als Ron sie sanft wachrüttelte. Es war jetzt 13 Uhr; in einer Stunde wollte Albus zurückkommen und sie wollten zuvor noch etwas essen.

Eine Stunde später saßen sie wieder zu neunt im Wohnzimmer. Albus wollte gerade beginnen, seine Pläne zu erläutern, als ein silberner Luchs durch das Fenster ins Wohnzimmer brach. Er öffnete den Mund und sprach mit einer tiefen, langsamen Stimme, die Harry als die von Kingsley Shacklebolt erkannte.

"Massive Todesserangriffe auf Muggel auf einem Friedhof in Oxford. Brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können. Benachrichtige auch den Orden! Kingsley"

Einige Sekunden herrschte absolute Stille. Dann schrie Hermine panisch auf. "Oh mein Gott! Oxford! Da wohnen meine Eltern. Und meine Paten. Was ist, wenn sie da gerade beerdigt werden?" Sie sprang auf. "Wir müssen da hin! Ich muss da hin! Ich muss ihnen helfen."
Ron sprang ebenfalls auf und legte ihr die Hände auf die Schultern. "Beruhige dich, Hermine!", sagte er. "In Ordnung. Wir gehen alle da hin. Und deinen Eltern geht es sicher gut. Es ist doch unwahrscheinlich, dass deine Paten gerade heute beerdigt werden. Und gerade auf dem Friedhof." Auch die übrigen Anwesenden waren aufgestanden. Ohne dass es jemand hätte erwähnen müssen, war klar, dass sie alle den Muggeln in Oxford zu Hilfe eilen würden.

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