Merlins Teller

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– Moodys Gruppe –

Es war ein kerkerartiger Raum, in dem mindestens ein Dutzend ausgemergelter Gestalten saßen, mit eisernen Ketten gefesselt und an den Wänden fixiert. Einige schienen tot zu sein, andere atmeten noch. Nur zwei von ihnen hoben den Kopf, als die Tür aufging und in ihren Augen spiegelte sich Hoffnungslosigkeit. Es stank erbärmlich in dem Kerker. Der Geruch von menschlichen Exkrementen mischte sich mit Erbrochenem und Blut und Verwesungsgestank. Einige Gefangene hatten große, eiternde Wunden an Armen und Beinen.

"Wer sind Sie?", fragte Professor McGonagall erschüttert. "Und wie kommen Sie hierher?"
"Wir sind Gefangene des Dunklen Lords", erwiderte einer der Gefesselten mit krächzender Stimme. Er schien noch der kräftigste von allen zu sein. "Seine Anhänger haben uns hierher gebracht, weil der Dunkle Lord Informationen haben wollte. Aber auch, weil sie Gefallen daran finden, uns zu foltern und zu töten."

McGonagall und Harry traten in den Raum und begannen, die Fesseln der Gefangenen zu lösen. Moody dagegen drängte zum Aufbruch. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Wir haben noch Wichtigeres zu erledigen."
McGonagall nickte und wandte sich an den Gefangenen. "Wir werden versuchen, Sie alle zu befreien. Zunächst jedoch müssen wir die Tür wieder verschließen, zu Ihrer eigenen Sicherheit." Sie und Harry hatten nun auch den letzten Gefangenen von seinen Fesseln befreit. Der jedoch war offenbar schon tot und kippte reglos zur Seite.
Professor Slughorn drängelte sich durch in den Kerker und kramte ein kleines Fläschchen aus seinem Umhang und drückte es den kräftigsten Gefangenen in die Hand. "Flößen sie das Ihren Mitgefangenen ein. Das ist ein Stärkungstrank, der wird Ihnen kurzfristig helfen." Der Gefangene nahm das Fläschchen entgegen und die Kämpfer verließen wieder den Kerker. Professor McGonagall versiegelte den Raum mit dem gleichen Zauber, mit dem er zuvor verschlossen gewesen war.

Anschließend wandten sie sich der Tür auf der rechten Seite zu. Hinter dieser lag ein Flur, an von den wiederum drei Türen abzweigten. Hinter der ersten lag ein Vorratsraum. Schnell wandten sie sich der zweiten Tür zu. Als sie diese öffneten, drang ein durchdringender Schrei von oben zu ihnen hinab. Offenbar war diese Tür alarmgesichert. Nun hieß es, schnell zu handeln. Wie zuvor abgesprochen, drängten alle Kämpfer bis auf Harry, Lily und Sirius die Treppe hinauf, die hinter der Tür lag.
"Viel Glück!", raunte Harry seinem Vater zu, als der an ihm vorbeiging. Dieser umarmte ihn kurz, danach auch Sirius und gab Lily einen harten Kuss auf den Mund. Dann verschwand er nach oben.

– Harry, Lily und Sirius –

Während von oben bereits Kampfeslärm zu hören war, verschwanden Harry, Lily und Sirius unter den Tarnumhängen, die sie mitgebracht hatten. Sie wandten sich nun der dritten Tür zu, die auf der rechten Seite des Flurs lag. Lily und Sirius versuchten die verschiedensten Öffnungszauber, doch keiner funktionierte. Offenbar brauchte man ein Passwort, um die Tür zu öffnen. Nun war guter Rat teuer. Wie um alles in der Welt sollten sie dieses Passwort erraten?

Sie versuchten es mit den verschiedensten Worten, doch weder "Dunkler Lord" noch "Ich schwöre, mein Leben lang dem Dunklen Lord treu zu dienen" führten zum Erfolg.
Harry überlegte schon, ob man auch mit roher Gewalt in den dahinterliegenden Raum gelangen konnte, als ihm etwas einfiel. Bellatrix war eine geborene Black und deren Wahlspruch lautete ... "Toujours pur!", sagte er laut und die Wand vor ihnen glitt zur Seite.
Sirius starrte ihn fassungslos von der Seite an. "Verdammt, darauf hätte ich auch kommen können!"

Hastig betraten die drei den Raum, in dem wie erwartet ein großer steinerner Tresor stand. Es war eigentlich nur ein etwa zwei Meter hoher und drei Meter breiter Marmorblock, doch ihnen war klar, dass sie hier mit roher Gewalt nicht weiterkommen würden. Dieser Tresor war mit mächtigen Flüchen gesichert. Abwechselnd und auch gemeinsam versuchten Sirius, Harry und Lily, diese schützenden Flüche aufzuspüren. Es zeigte sich, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, dass Sirius sie begleiten sollte. Er erkannte einige dunkle Flüche, von denen Harry noch nicht einmal gehört hatte, geschweige denn dass er sie hätte erkennen oder bekämpfen können, und machte sie unschädlich.

Halloween Time TravelWhere stories live. Discover now