Der Morgen danach

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In seinen Träumen sah Harry immer wieder die Geschehnisse des Vorabends vor sich und immer wieder sah er einen seiner Freunde oder seine Eltern von grünen Blitzen getroffen zu Boden sinken. Mehrmals wachte er schweißgebadet auf, schlief aber immer rasch wieder ein, nachdem er sich versichert hatte, dass Ginny neben ihm lag. Besonders erholsam war der Schlaf allerdings nicht. Mehr als einmal spürte er, dass auch Ginny einen unruhigen Schlaf hatte.
Als er schließlich endgültig erwachte, schien die Wintersonne bereits hell in ihr Zimmer. Er sah auf die Uhr und erschrak, dass es schon halb eins war. Nach einer ausgiebigen und sehr erfrischenden Dusche, verließ er zusammen mit Ginny ihr Zimmer. Sie überlegten gerade, ob sie bei den anderen klopfen sollten, als auch Ron und Hermine aus ihrem Zimmer traten. Sie beschlossen, dass Remus und Sirius auch allein zurechtkommen würden und gingen als erstes in den Krankenflügel. Harry wollte jetzt endlich wissen, wie es um seine Geschwister stand.

Als er den Krankensaal betrat und in die strahlenden Gesichter seiner Eltern blickte, wurde ihm federleicht ums Herz.

"Alles in Ordnung!", rief James glücklich. "Den Zwillingen geht's gut!"
Mit einem Satz war Harry bei seiner Mutter und schloss sie fest in die Arme. Er blickte hinab zu ihrem Bauch, der sich leicht wölbte. Er legte eine Hand auf ihren Bauch und spürte ein leichtes Kribbeln. Zum ersten Mal spürte er, wie sich seine Geschwister bewegten.
"Lasst es euch gut gehen da drin", flüsterte er. "Und passt gut auf eure Mummy auf." Nachdem er sich von seiner Mutter gelöst hatte, umarmte er auch seinen Vater, während Hermine und Ginny sich um Lily drängten.

Nach einer Viertelstunde, die sie – zähneknirschend von Madam Pomfrey geduldet – auf James' und Lilys Bett sitzend verbracht hatten, öffnete sich wieder die Tür des Krankensaals und Remus und Sirius kamen herein.
"Ich hab's dir doch gesagt, die sind alle schon hier", hörten sie Sirius sagen. Remus blickte James und Lily fragend an. "Nach euren fröhlichen Mienen zu schließen, ist mit den Kindern alles in Ordnung?" Grinsend nickte Lily und nun wurde sie auch von den beiden Neuankömmlingen umarmt.
Nun wurde es Madam Pomfrey aber zu viel. "Raus, alle miteinander!", rief sie. "Mrs. Potter braucht Ruhe. Sie muss noch mindestens bis morgen Abend strengste Bettruhe einhalten, sonst ist das Wohl ihrer Kinder gefährdet."
Das wollte keiner von ihnen riskieren, also verabschiedeten sie sich wieder von Lily und machten sich zu siebt auf den Weg in die große Halle. Es war schon viertel vor zwei und bald würde es Mittagessen geben.

In der Halle erinnerte fast nichts mehr an die Feier in der Nacht. Die vier Haustische standen, wo sie immer standen und das riesige Grammophon war auch verschwunden. Nur die farbenfrohe Dekoration war noch erhalten. Die Gruppe setzte sich nach vorn an den Gryffindortisch und wartete auf die anderen Schüler, die nach und nach eintrudelten. Connor und seine Freunde setzten sich neben Harry und Hermine.
Julia war anscheinend ein wenig enttäuscht, dass sie als Ravenclaw so weit von den Gryffindors entfernt saß, sie schenkte Sirius aber ein strahlendes Lächeln, was er mit einem Zwinkern erwiderte.
James grinste seinen besten Freund an. "Na Tatze, wie ich sehe, schindest du noch immer viel Eindruck in der Damenwelt, was?" Sirius reagierte nur mit einer hochgezogenen Augenbraue.

In diesem Moment stand Albus von seinem thronartigen Stuhl auf und enthob Sirius einer Antwort. "Liebe Schüler, liebe Freunde! Wie ich sehe, habt ihr die Nacht gut überstanden. Allen, die heute Nacht nicht an unserer Feier teilgenommen haben, möchte ich nun noch einmal den Grund für diese Feier verkünden. Seit gestern Abend gehört der Zauberer, der sich Lord Voldemort nannte, der Vergangenheit an. Er ist tot und von ihm wird niemals wieder Gefahr ausgehen, auch wenn einige seiner Todesser noch auf freiem Fuß und weiterhin gefährlich sind."
Wieder einmal brachen viele Schüler in tosenden Jubel aus. Auf der anderen Seite der Halle jedoch konnte Harry an Slytherintisch auch zahlreiche Gesichter sehen, die unverhohlene Bestürzung und auch Wut zeigten. Aber auch unter den Slytherins freuten sich viele über diese Nachricht.

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