James Geburtstag

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Harry, Ron und Hermine boten sich an, ein paar Butterbier und etwas zu essen aus der Küche zu holen und als sie vollbepackt zurückkehrten, machten sie bei dieser Gelegenheit einen kurzen Abstecher in den Krankenflügel. Als sie die Tür zum Krankensaal öffneten, verschwand Madam Pomfrey gerade in ihrem Büro. Julia lag mit recht unzufriedener Miene auf einem Bett und Sam und Oliver standen neben ihr. Alle drei blickten auf, als sie hörten, wie die Tür zuklappte.


"Hey Julia, wie geht's dir?", fragte Hermine, als sie neben ihrem Bett standen.

Julia winkte ab. "Halb so schlimm. Zwei angeknackste Rippen; nichts, was Madam Pomfrey nicht in zwei Minuten wieder hinkriegen würde. Viel schlimmer ist, dass wir verloren haben!"
Harry lachte. "Ja, das kann ich nachvollziehen. Und ich nehme an, unsere liebe Krankenhexe möchte dich über Nacht hierbehalten?"
Julia schnaubte. "Darauf kannst du Gift nehmen." Sie sah die drei mit verdrießlichem Gesicht an. "Ach übrigens: Glückwunsch zum Sieg!", setzte sie dann mit düsterer Miene hinzu.
"Danke", erwiderte Harry mit einem leichten Lächeln. "Wir haben euch was mitgebracht." Er zog drei Flaschen Butterbier aus dem Korb, den Ron trug. "Lasst uns anstoßen", schlug er vor. "Nicht unbedingt auf unseren Sieg, aber ... ähmmm ... darauf, dass du schnell wieder fit wirst, Julia." Julia, Sam und Oliver nahmen je eine Flasche entgegen und zu sechst stießen sie an. Sie setzten gerade zum Trinken an, da kam Madam Pomfrey aus ihrem Büro gelaufen.

"Oh, verdammt!", flüsterte Ron, da begann die Krankenhexe auch schon zu schimpfen.
"Was fällt Ihnen eigentlich ein?!? Alkohol im Krankenflügel? Raus mit Ihnen; allesamt! Miss O'Malley braucht Ruhe! Raus! RAUS!" So schnell sie konnten, nahmen Harry, Ron, Hermine, Sam und Oliver die Beine in die Hand und verließen den Krankensaal. Dann verabschiedeten sie sich voneinander. Ron hatte Sam und Oliver zwar zur Gryffindor-Party eingeladen, doch die beiden hatten abgelehnt. So gingen sie zu dritt mit Getränken und Essen im Gepäck zurück in den Gryffindorturm.

Am folgenden Dienstag im Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste wandten sie sich nun der Patronuskommunikation zu. Die meisten im Kurs brachten inzwischen einen gestaltlichen Patronus zustande, wenn auch noch manchmal etwas verschwommen. Remus hatte allen, die noch Probleme damit hatten, Einzelunterricht angeboten, worauf zwei der Slytherins jedoch keinen Wert gelegt hatten. Bei diesem mangelnden Lernwillen konnte Remus auch nichts machen; er würde niemanden zwingen, zu lernen, wie man sich verteidigt.

Nun wollte er erstmals demonstrieren, wie es aussah, mit einem Patronus Nachrichten zu verschicken. Er bat Harry, ihm bei der Vorführung zu helfen und teilte die Klasse in zwei Gruppen auf. Mit der einen Gruppe verließ er den Raum und ging in ein anderes Klassenzimmer, die andere mit Harry blieb, wo sie war. Harry hob seinen Zauberstab und beschwor seinen silbernen Hirsch herauf. Der Hirsch blieb vor ihm stehen und blickte ihn an und Harry teilte ihm seine Botschaft an Remus mit.

"Guten Tag, Professor Lupin! Wie geht es Ihnen?" Dann schickte er den Hirsch mit einem Schlenker seines Zauberstabs aus dem Raum.
Nach etwa einer Minute kam ein silberner Wolf durch die Wand gesprungen, stellte sich vor Harry auf und antwortete mit Remus' Stimme. "Guten Tag, Mr. Potter! Vielen Dank, mir geht es bestens. Und selbst?"
Leicht grinsend schickte Harry seinen Hirsch mit einer Antwort hinaus. "Kann mich nicht beklagen." Weitere drei Minuten später betrat Remus mit seiner Gruppe wieder den Klassenraum.
"Diese Form der Kommunikation bedarf noch größerer geistiger Anstrengung als ein einfacher Patronus", erklärte Remus, als sich alle wieder gesetzt hatten. "Zunächst beschwört man seinen Patronus, dann teilt man ihm mündlich seine Botschaft mit und denkt dabei fest an den Empfänger. Sehr geübte Zauberer können die Nachricht sogar ungesagt übermitteln, ähnlich wie bei einem ungesagten Zauber. Während der ganzen Zeit muss man aber weiterhin sich auf das Glücksgefühl konzentrieren, sonst verblasst der Patronus und kommt nicht an. Man muss sich also zugleich auf die glückliche Erinnerung und auf den Empfänger der Nachricht konzentrieren und dann dem Patronus die Nachricht mitteilen. Und das alles eventuell in einer Kampfsituation."

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