Ein Neuanfang

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Vorweg: Das ist meine erste Fanfiktion, ich habe sie schon vor ein paar Jahren angefangen und dann für eine ziemlich lange Zeit nicht mehr weitegeschrieben, weil ich so oder so nie den Mut gefunden hätte, sie zu veröffentlichen (Tja, dachte ich zumindest). Alle neu erfundenen Personen wie Alex gehören mir, Marco, Mats, Cathy usw. gehören nur sich selbst, ebenso wie der Verein Borussia Dortmund nicht mir gehört.

Neuer Job, neue Stadt, neues Leben. Oder so. Zumindest redete ich mir das ein, damit ich nicht vor Aufregung einging im Flieger und vor allem jetzt beim Aussteigen. Mit pochendem Herzen wartete ich auf meinen Koffer, der natürlich wie immer einer der Letzten war. „Hoffentlich warten sie noch nicht zu lange. Ist ja ohnehin schon peinlich genug, dass der Flug so viel Verspätung hatte und sie warten mussten.", dachte ich mir und verließ das Gepäckband mit zwei Koffern im Schlepptau. Suchend sah ich mich um, wusste aber gar nicht wie meine Arbeitgeberin aussah. „Entschuldigen Sie, aber sind Sie Alexandra Köhler?",wurde ich plötzlich von der Seite angesprochen. Ich drehte mich lächelnd um und nickte der jungen braunhaarigen Frau zu. „Endlich habe ich Sie gefunden, ich irre hier bestimmt schon seit Stunden herum!", lachte sie und reichte mir ihre Hand. „Tut mir Leid, aber mein Flug hatte Verspätung und dann ist mein Koffer der Letzte am Gepäckband gewesen.", entschuldigte ich mich und nahm ihre Hand, um sie zu schütteln, „Hallo, ich bin Alexandra, aber bitte nennen Sie mich Alex." „Ich bin Catherine, aber Sie können mich ruhig Cathy nennen, das macht jeder.", lächelte sie und nahm dann einen meiner Koffer. „Mein Mann ist noch arbeiten und der Kleine ist im Kindergarten, aber ich dachte mir auf dem Weg nach Hause könnten wir zumindest den Kleinen gleich mitnehmen, dann stelle ich Ihnen seine Erzieherinnen vor.", meinte Cathy und ging vor zu einem schwarzen Audi Q5, der auf dem Parkplatz des Flughafens stand. „Finn ist 4 und dieses Jahr in den Kindergarten gekommen. Er ist ein richtig aufgewecktes Kerlchen, das wirst du schon sehen!", erzählte Cathy und parkte aus. „Oh Gott, Entschuldigung, jetzt bin ich ins ‚du' gefallen.", meinte sie dann schockiert und lächelte mich peinlich berührt an. „Ach kein Problem, wir können ja beim ‚du' bleiben.", bot ich an und fühlte mich ziemlich wohl.Wenn Cathys Sohn nur halb so süß wäre, wie sie nett war, dann würde ich mich hier schon sehr bald einleben. „Gut, schließlich wohnst du ja auch bei uns und wir werden viel Zeit miteinander verbringen, da ist das ‚Du' bestimmt netter.",nahm sie mein Angebot an und steuerte den Wagen gekonnt durch die Dortmunder Innenstadt. „Der Kindergarten liegt ziemlich nah bei unserem Haus, deshalb bringen wir Finn meistens zu Fuß hin. Aber du kannst dir dann auch ruhig eines der Autos nehmen, wenn das Wetter nicht mitspielt.", erzählte Cathy und parkte vor einem großen gelben Haus. „Ach, das muss nicht sein, ich will euch wirklich nicht belästigen, indem ich euch eure Autos vorenthalte.", sagte ichund gurtete mich ab, um auszusteigen. „Tust du nicht. Wir haben genug von den Dingern, Mats steht total auf Autos.", lachte Cathy und ging vor in den Kindergarten. „Hallo Theresa, ich wollte Finn abholen und euch seine neue Nanny vorstellen, damit sie ihn übermorgen vielleicht gleich alleine abholen kann.", sagte Cathy und begrüßte eine der Erzieherinnen, die gleich den Blick auf mich fallen ließ. „Nett Sie kennenzulernen. Ich bin Alexandra.",stellte ich mich freundlich vor und gab Theresa die Hand, die mich ebenfalls anlächelte. „Ich hole Finn gleich, in Ordnung? Wollen Sie sich vielleicht etwas umsehen?", fragte Theresa und ich nickte, da ich sehr interessiert daran war, wie der Kindergarten hier aussah. Gespannt sah ich mich um, bis ich eine weiche Kinderstimme hörte," Mami, Mami!" Lächelnd sah ich zu Cathy die sich hingekniet hatte und ihren Sohn kurz umarmte, bevor sie ihn umdrehte und sagte," Schau Finn, das ist die Alexandra, deine neue Nanny. Wenn die Mama nicht zu Hause ist, dann kümmert sie sich um dich." Schüchtern sah der dunkelhaarige kleine Mann mich an, sagte aber nichts weshalb ich mich hinhockte und meinte," Schön dich kennenzulernen, Finn.", bevor ich ihm ein strahlendes Lächeln schenkte, dass er kurz darauf leicht erwiderte. Schnell hatte der Kleine seine Winterkleidung an und verließ an der Hand seiner Mami den Kindergarten. Wir stiegen ins Auto und fuhren zu einem schönen Haus am Phoenix-See, wo Cathy den Kleinen sofort raufbrachte und ich mich mit meinen Koffern abmühte. Gott sei Dank gab es nur wenige Stufen bis zur Haustüre,sodass ich die Koffer nur noch hinter mir herziehen musste, sobald ich sie aus dem Auto gehievt hatte. Als ich durch die Haustür ging, kam Cathy gerade die Treppen herunter und meinte, „Ich hätte dir doch geholfen!" „Kein Problem, ist schon erledigt.", lächelte ich und folgte ihr ins Innere des Hauses. Erstaunt zog ich die Augenbrauen hoch. Allein der untere Stockdieses Hauses war doppelt so groß wie unser Haus in Erding, wo ich geboren worden war. „Dein Zimmer ist oben, gegenüber von Finns.", erklärte Cathy,schnappte sich einen Koffer und ging in den oberen des Hauses. Völlig überrumpelt folgte ich ihr in mein Zimmer, das atemberaubend war. Das Bett stand erhöht auf einem Podest, gemeinsam mit einem großen Fernseher. Im unteren Teil des Zimmers stand ein Schreibtisch und eine große Couch mit einem Bücherregal daneben. Grinsend ging Cathy zur rechten Tür im Zimmer und zeigte mir einen mittelgroßen begehbaren Schrank und hinter der linken Tür ein eigenes Bad mit einer großen Dusch-Badewanne, die auch Whirlpooldüsen hatte, wie sie mir stolz erzählte. „Aber Cathy, das ist zu viel. Mir reicht ein Zimmer mi tBett und Schreibtisch.", sagte ich, immer noch völlig überrumpelt und kam mir vollkommen fehl am Platz vor. „Ja das hättest du auch bekommen, wenn wir nicht vor ein paar Monaten umgezogen wären und beschlossen hätten, das Gästezimmer etwas luxuriöser einzurichten.", grinste sie und sah sich stolz um.„Aber...", fing ich nochmal an, doch sie unterbrach mich,"Du kannst auch in der Abstellkammer schlafen, wenn du möchtest, aber ich würde dieses Zimmer vorziehen, wenn ich du wäre. In der Abstellkammer sind nämlich Spinnen." Ich seufzte kurz und murmelte dann, „Danke.", bevor ich mich daran machte meine wenigen Habseligkeiten auszupacken. „Ich lasse dich jetzt alleine, damit du auspacken kannst in Ordnung?", sagte Cathy lächelnd und ging zur Türe, wobei sie sich dort noch einmal umdrehte," Heute Abend kommen noch einige der Jungs vorbei, aber du musst sie nicht sofort kennenlernen, wenn dir das zu viel ist."Ich nickte dankbar und packte dann weiter aus, bis ich plötzlich jemanden in meinem Zimmer hörte. „Cathy?", fragte ich und verließ den Kleiderschrank, um nachzusehen. Niemand war im Zimmer, weshalb ich verwirrt den Kopf schüttelte und mich wieder daran machte meinen zweiten Koffer auszupacken. Doch dann hörte ich wieder ein Geräusch aus meinem Zimmer und ging erneut nachsehen, dieses Mal aber genauer, weshalb ich entdecken konnte, dass auf meinem Bett ein großer Hügel war, der sich unter der Decke versteckte. Da ich durch die Größe Cathy und ihren Mann ausschließenkonnte, lächelte ich bevor ich mich zu meinem Bett begab und sagte," Huh, was war denn das für ein Geräusch? Hier werden doch wohl keine Geister sein oder?"Ich hörte ein kindliches Kichern und meinte dann gespielt ängstlich," Oh nein,jetzt haben die Geister auch noch gelacht. Das ist nicht gut für mich." Ein weiteres Kichern unter der Bettdecke. „Ach nein, wo kommt nur dieses Kichern her?", fragte ich laut und nach dem nächsten Kichern rief ich,"Wohl nicht von meinem Bett?" und fing an den Hügel unter der Decke zu kitzeln, der kreischend auflachte. Lachend schlug ich die Decke zurück und sah einen kichernden Finn,mit einem Spielzeugauto in der Hand. „Na,wolltest du mich erschrecken?", lächelte ich und bekam ein grinsendes Kopfschütteln, bei dem seine dunklen Locken nur so flogen. „Nicht? Sondern?" „Mami kocht gerade und kann nicht mit mir spielen...", murmelte er dann plötzlich schüchtern und spielte mit dem Auto in seiner Hand. „Und dann wolltest du mich fragen, ob ich mit dir spiele?", stellte ich fest und sah den Kleinen erfreut an. Er nickte leicht und sah mich dann vorsichtig an, „ Und als ich dann hier war, hab ich mich nicht getraut zu fragen." „Du musst dich nicht fürchten, ich spiele gern mit dir.", sagte ich und hob den Kleinen hoch. „Sollen wir in dein Zimmer gehen, wo dein ganzes Spielzeug ist?", fragte ich und bekam ein begeistertes Nicken von ihm. Schnell rannte er voran und räumte sein gesamtes Spielzeug aus den Kisten, bis ich einschritt,"Sag mal brauchen wir denn alles? Was möchtest du denn spielen?" „Brumm-Brummm!", rief er und spielte mit dem Spielzeugauto, das er noch in der Hand hielt. „Gut, dann spielen wir mit den Autos, in Ordnung?", meinte ich und ließ die Autos liegen, während ich den Rest schnell wegräumte. Es machte wirklich Spaß mit dem Kleinen zu spielen, sodass ich ganz die Zeit übersah, bis Cathy im Zimmer stand, „ Na habt ihr Beiden euch schon angefreundet?" „Ja, Alex ist cool!", rief Finn begeistert und hüpfte zu seiner Mama, um sie zu umarmen. „Ich habe gekocht, kommt ihr essen?", fragte Cathy dann und ging vor in die Küche. Fröhlich rannte Finn ihr nach, während ich mir Zeit ließ und ihnen langsam folgte. „Die Jungs kommen nacher, deshalb dachte ich, dass ihr gleich essen möchtet, dann kannst du später nach oben gehen und dich etwas ausruhen. Der Umzug hat dich sicherlich gestresst.",lächelte Cathy und gab mir einen Teller Spaghetti, bevor sie sich zu mir und Finn setzte. „Ach übrigens, fühl dich hier bitte wie zuhause. Ich weiß eigentlich sind wir deine Chefs, aber die vorletzte Nanny die wir hier hatten war so sehr darauf bedacht Arbeit und Vergnügen zu trennen, dass es mir beinahe so vorkam als hätten wir einer Fremden unseren Sohn anvertraut und das hinterließ kein gutes Gefühl bei mir. Deswegen mach es dir gemütlich und vor allem nimm dir was du brauchst. Wie ein Kühlschrank aussieht weißt du bestimmt und wenn dir etwas fehlt, sage es mir einfach, in Ordnung?" Ich bedankte mich und wir aßen gemütlich und dann war es auch schon Zeit, dass Finn ins Bett musste.Schüchtern flüsterte er seiner Mutter etwas zu, die lachte und mich dann ansah mit den Worten," Ach das musst du Alex schon selbst fragen, Schätzchen." Ich runzelte die Stirn und hockte mich vor Finn hin, der dann leise murmelte,"Bringst du mich ins Bett?" Gerührt sah ich ihn an, heute Nachmittag hatte ich mir noch gedacht, dass es schwierig werden würde, das Vertrauen des Kleinen zu erobern, aber er schien mich schon recht gern zu haben. „Gerne.", lächelte ich und nahm seine Hand, um mit ihm nach oben zu gehen, als ich die Tür knallen hörte und kurz stehen blieb, da ein Mann rief," Schatz? Ich bin vorgefahren um die Nanny noch kennenzulernen, bevor die Jungs hier aufschlagen und alles in ein Schlachtfeld verwandeln!" „Komm doch in die Küche, dann müssen wir nicht so brüllen.", schlug Cathy vor und ich konnte Schritte hören. Finn offensichtlich auch denn mit dem Aufschrei,"Daddy!",riss er sich los und rannte in die Küche, um seinen Vater zu begrüßen. Ich folgte ihm und sah einen großen, dunkelhaarigen Mann mit Bart, der mir, sobald er seinen Sohn aus der Umarmung entlassen und mich bemerkt hatte, ein nettes Lächeln schenkte, mit ausgestreckter Hand auf mich zu kam und sagte," Hey, ich bin Mats, schön dich kennenzulernen." „Mats! Wir begrüßen Gäste normalerweise nicht mit einem ‚Du'.",schimpfte Cathy und schlug ihrem Mann spielerisch auf den Hinterkopf, der mich peinlich berührt ansah, „Entschuldigung." „Kein Problem, Cathy und ich duzen uns auch, also ... Ich bin die Alex. Nett dich kennenzulernen, Mats.", lachte ich und nahm seine Hand mit einem festen Händedruck an. „Jetzt kennst du die gesamte Familie und heute Abend kommen noch ein paar meiner Kollegen vorbei,aber wenn du müde bist, musst du sie noch nicht kennenlernen, die sind ziemlich anstrengend.", grinste Mats und wackelte mit den Augenbrauen in Richtung von Cathy, die gleich einstieg, „ Ohja und sie sind richtige Ferkel! Wenn die Jungs da waren, könnte man beinahe glauben,dass ich mehr als nur ein Kleinkind habe." Lachend schüttelte ich den Kopf und meinte dann, „ Ich hoffe es stört euch nicht, wenn ich Finn jetzt ins Bett bringe und dann selbst mein Bett aufsuche, denn eigentlich bin ich ziemlich erschöpft, wenn ich ehrlich sein soll. Vielleicht lerne ich deine Kollegen ja trotzdem irgendwann kennen." Mats nickte lächelnd und meinte, „ Du lernst sie sicher trotzdem bald kennen, die kommen fast jeden Abend vorbei." „Na dann,gute Nacht und schlaft gut.", lächelte ich und nahm Finn bei der Hand, um mit ihm nach oben zu gehen, wo ich ihn zuerst badete, dann in seinen Schlafanzug steckte und schließlich ins Bett verfrachtete. „Soll ich dir noch etwas vorlesen?", fragte ich und er nickte erfreut, sprang wieder aus dem Bett und brachte mir eines seiner Bücher, aus dem ich ihm vorlas, bis er eingeschlafen war.

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